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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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mit einem Feind schicken würde, von dessen Existenz Arie bis zu diesem Augenblick überhaupt nichts gewusst hatte. Das zweite System war auch nicht viel besser gewesen, aber er hatte sich zumindest der Hoffnung hingegeben, dass er sich langsam daran gewöhnte.
    Doch diese Hoffnung trog. Dies war nun schon das dritte Mal, und er war noch immer so nervös wie am Anfang.
    Wie er hier in einem Copperhead-]äger saß und auf die Rückseite von Quinns Helm schaute, fühlte er sich genauso fehl am Platz wie als Kind im Büro seines Vaters, als er darauf gewartet hatte, dass dieses letzte Telefonat oder die Besprechung des Tages endlich vorbei wäre. Und der MindLink-Anschluss neben ihm führte ihm überdeutlich vor Augen, wie fehl am Platz er hier war: Die paar Statuslämpchen waren wie ein Menetekel, dass - falls und wenn eine Gefechtslage eintrat - er nichts anderes als unnützer Ballast wäre.
    Und gekrönt wurde all das von der Tatsache, dass sie erst die Hälfte des Wegs zurückgelegt hatten: Das hier war das dritte System von insgesamt fünf, mit deren Überprüfung die anderen Copperheads sich einverstanden erklärt hatten. Wenn sie noch drei Nieten zogen, würden sie zum Commonwealth zurückkehren und mit den Anschuldigungen konfrontiert werden, die das Kommando der Friedenstruppen für sie parat hatte.
    Und sie würden Pheylan den Eroberern überlassen.
    »Meldung, Commander«, unterbrach Max' Stimme Arics düstere Überlegungen. »Ich habe einen größeren Bereich aus veredeltem Metall lokalisiert. Ich übermittle Ort und Daten.«
    Aric spürte, wie der Magen sich verkrampfte. Ob es das endlich war? »Wo ist es?«, fragte er.
    »Etwa auf einem Viertel der Strecke bis zum östlichen Horizont«, sagte Quinn. »Es scheint aber zu großflächig für ein Schiff. Vielleicht ein Stützpunkt oder Teile einer kleinen Stadt. Setz den Scan fort, Max ... und achte vor allem auf Fahrzeuge. Was meinen Sie, Clipper?«
    »Hört sich so an, als ob es sich lohnen würde, mal einen Blick darauf zu werfen«, sagte Clipper.
    »Einverstanden. Ich bilde das Zentrum; ihr formiert euch um mich herum.«
    »Bestätigung. Auf geht's, meine Herren. Paladin, Sie setzen sich an die Spitze. Shrike, Sie übernehmen die linke Flanke. Harlequin, Sie geben aus überhöhter Position Deckung.«
    Mit einem Ruck lösten sich Halterungen, und der Tanker schoss in die Höhe und fiel zurück, nachdem der Counterpunch sich von ihm gelöst hatte. »Kann ich irgendetwas tun?«, fragte Aric und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Flug«, schlug Quinn vor. Seine Stimme klang plötzlich undeutlich und entfernt, als eine kleine grüne Lampe auf Arics Instrumententafel aufleuchtete. Quinn hatte den Mind-Link des Counterpunch aktiviert. Er und der Jäger bildeten nun eine Synthese, waren wie ein lebendiger Organismus.
    Und Aric war kaum mehr als ein überflüssiges Gepäckstück. Er verzog das Gesicht, ließ die Schultern in der Fliegerkombi hängen und beschloss, es auszuschwitzen.
    Die Minuten verstrichen zäh. Die fünf Schiffe erreichten die Atmosphäre, ohne dass irgendeine Reaktion erfolgt wäre, und traten dann in sie ein. Die Formation der Jägerstaffel änderte sich ständig, während sie in die immer dichtere Luft eintauchten. »Ich habe eine visuelle Darstellung«, ertönte die Stimme von Paladin. »Sieht aus wie eine Stadt. Oder was davon noch übrig ist.«
    »Gefechtsschäden?«, fragte Harlequin.
    »Oder auch nur Verfallserscheinungen«, sagte Dazzler, der Kampfbeobachter von Paladin. »Das kann man von hier oben nur schwer sagen. Fest steht aber, dass es mehr Ruinen als intakte Gebäude gibt.«
    »Wir schauen uns das mal näher an«, sagte Quinn. »In lockerer Formation fliegen.«
    Weitere Minuten verstrichen. Die Counterpunch durchstießen eine Schicht aus Cirruswolken und näherten sich dann einer Landschaft aus bewaldeten Hügeln. Links in der Feme erkannte Aric das Glitzern von Sonnenlicht auf Wasser - ein Fluss oder das Ufer eines Sees (er war sich da nicht sicher) - und hatte eine Ahnung größerer Hügel am Horizont in der entgegengesetzten Richtung. In Flugrichtung schienen die Hügel bereits in einem flacheren Gelände auszulaufen, und die Bäume wichen allmählich einem weiten Grasland. Weit voraus erkannte er das Glitzern eines anderen Gewässers.
    »Maestro, wir sind jetzt über der Stadt«, meldete Dazzler. »Viele Ruinen aus Stein und Metall, und dazwischen befinden

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