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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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menschliche Dünkel.
    Glauben Sie wirklich, dass man das ganze Universum durch die Brille menschlicher Erfahrung und Kenntnisse verstehen kann? Dass Ihre persönlichen Überzeugungen für alle Zeiten und alle Völker verbindlich sein müssen?]
    »Leider handeln manche Menschen in der Tat so, als ob das der Fall sei«, räumte Cavanagh ein. »Ich zähle mich aber nicht zu ihnen. Sagen Sie mir doch, welche Brille ich versehentlich aufgesetzt habe.«
    [Sie sehen - wie alle Menschen - nur das, was Sie sehen wollen], sagte Klyveress und stellte den Computer ab. [Sie sehen Maschinen des Kriegs bei den Yycroman, aber keine solche Maschinen bei den Mrach. Und daraus schließen Sie, dass die Yycroman nach Krieg und Zerstörung trachten.]
    »Trachten Sie denn nicht danach?«
    [Das tun wir nicht. Wir taten es auch nicht, als die ersten Menschen nach Kammis kamen. Damals wie heute waren wir nur bestrebt, uns vor der Vernichtung durch die Mrach zu schützen.]
    Durch die Mrachanis? »Ich verstehe nicht.« [Die Mrach trachten nach unserer Unterwerfung], sagte Klyveress.
    [Wie sie überhaupt nach der Versklavung aller Völker trachten. Sie bedienen sich der Manipulation durch Worte und der Vortäuschung von Emotionen statt der Verwendung von Maschinen aus Metall, sodass Sie ihre Angriffe nicht erkennen. Aber sie sind nicht weniger real. Und nicht minder gefährlich.]
    Cavanagh kratzte sich die Bartstoppeln auf der Wange. Das Ganze erschien ihm völlig absurd aber hatte er sich nicht selbst erst vor ein paar Stunden gefragt, was zum Teufel ihn geritten hatte, dass er den weiten Weg nach Phormbi geflogen war, nur weil ein paar Mrachani ihm das eingeflüstert hatten?
    [Wollen Sie wissen, wie es wirklich war? Die Mrach hatten die Yycroman-Kultur schon seit acht Jahren angegriffen, als wir schließlich auf die Drohung reagierten und ihr zu begegnen versuchten. Doch gebrach es uns an den notwendigen Fähigkeiten. Und nach weiteren vier Jahren gelangten wir zwangsläufig zu dem Schluss, dass wir ihre Angriffe nur zu stoppen vermochten, indem wir sie ihrer Fähigkeit beraubten, zu unseren Welten zu kommen. Wir bereiteten uns gerade auf diesen Schlag vor, als die Menschen Kammis fanden und intervenierten.]

    »Wieso hatten Sie das damals denn nicht erwähnt?«, fragte Cavanagh. »Oder während der Befriedung?«
    [Zunächst glaubten wir, Sie seien Handlanger der Mrach. Und als wir unseren Fehler schließlich erkannten, befürchteten wir, Sie stünden schon so sehr unter dem Einfluss der Mrach, dass Sie uns gar nicht mehr zuhören würden.] Klyveress öffnete etwas den Mund. [Sie selbst, Lord Cavanagh - haben nicht auch Sie wie selbstverständlich angenommen, dass die Yycroman einen Massenmord planten? Das war doch nur dem Umstand geschuldet, dass die Mrach jahrelang nach Kräften versucht hatten, Sie gegen uns einzunehmen.]
    Cavanagh verzog das Gesicht. »Ich vermag Ihren Standpunkt nachzuvollziehen.«
    [Jedoch ist Ihre auf falschen Motiven beruhende Lösung uns im Grunde zugutegekommen], fuhr Klyveress fort.
    [Ihre Sperrzone sollte die Mrach und die Hierarchie von NorCoord vor der Yycroman-Aggression schützen, aber sie hat andererseits auch den Mrach den Zugang zu unseren Welten verwehrt. Indem Sie sie vor uns schützten, haben Sie uns zugleich vor ihnen geschützt.]
    »Verstehe.« Cavanagh nickte. Ein Aspekt der Verbotszone, den bei den Friedenstruppen wohl niemand auch nur im Entferntesten in Betracht gezogen hatte. »Das hat die Mrachanis wahrscheinlich bis zur Weißglut gereizt. Es wundert mich nur, dass sie nicht versucht haben, eine Aufhebung der Verbotszone zu erreichen.«
    [Und damit Zweifel an ihrer Behauptung hervorzurufen, dass sie akut bedroht wären?], zischte Klyveress zwischen den Zähnen hindurch. [Selbst die Überredungskünste der Mrach stoßen irgendwann einmal an ihre Grenzen. Sie vermögen einem vielleicht ein X für ein U vorzumachen, aber nicht ein Z für ein A. Auf jeden Fall hatte sich für sie plötzlich eine Vielzahl interessanter Möglichkeiten ergeben. Über das Commonwealth waren sie mit anderen Rassen und Völkern in Kontakt gekommen, die sie nun alle für ihre Intrigen einspannen konnten.]
    Cavanagh dachte an die Zeit im Parlament zurück und erinnerte sich, wie viele Anträge die Mrachanis damals bei der NorCoord-Regierung gestellt hatten. Einer Reihe dieser Petitionen hatte man stattgegeben; anderen - und wahrscheinlich den wichtigsten - aber nicht. »Ich glaube nicht, dass es ihnen gelungen ist, der

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