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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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vermochte. Nach der Schwerelosigkeit der letzten zwei Tage war er etwas wacklig auf den Beinen. Vorsichtig und indem er in alle Richtungen spähte, setzte er sich in Richtung der Pyramide in Bewegung.
    Der Erdboden war weich und uneben, und durch die halb versenkten Stücke aus verbogenem Metall und zerbrochenen Steinen geriet der Marsch förmlich zu einem Hindernislauf. Nach einer ebenso nervenaufreibenden wie ereignislosen Minute hatte er die Pyramide schließlich erreicht.
    Sie war, wie Quinn bereits vermutet hatte, etwa drei Meter hoch, und die Oberfläche erstrahlte in einem glänzenden, makellosen Weiß. Und was die Flecken betraf, die sie gesehen hatten ...
    »Das sind keine Flecken«, sagte er und nahm eins dieser Gebilde in Augenschein. »Das sind Löcher. Schiefe Ovale mit einer Breite von ungefähr vier Zentimetern, einer Höhe von zwei und einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern.«
    »Das ist aber ein komisches Erosionsmuster«, bemerkte Harlequin.
    »Hört sich eher nach Einschusslöchern an«, meinte Clipper.
    »Es ist weder das eine noch das andere«, sagte Aric ihnen. »Zum einen sind die Löcher zu glatt und gleichmäßig geformt. Und dann hat jedes noch eine kleine Klappe.«
    »Eine Klappe?«, echote Delphi. »Was denn für eine Klappe?«
    »Eine Art Geflecht«, sagte Aric. »Sehr feine und sehr dicht verwobene Fasern. Das Material glänzt, aber ich glaube nicht, dass es sich um Metall handelt. Ich vermute, dass es Glaswolle ist.«
    »Sie haben Recht, es wird nicht als Metall erkannt«, bestätigte Quinn. »Und die Pyramide selbst besteht auch nicht aus Metall.«
    »Aus dem letzten Bericht des Angriffs auf die Jütland ging hervor, dass die Eroberer wenig bis gar kein Metall als Werkstoff benutzen«, merkte Shrike an.
    »Stimmt«, sagte Clipper. »Obwohl das noch kein Beweis dafür sein muss, dass es sich um ein Konstrukt der Eroberer handelt. Eldorado, können Sie durch das Geflecht hindurchsehen?«
    »Sogar ziemlich gut«, sagte Aric, ging um die Pyramide herum und schaute durch die verschiedenen Klappen. »Die meisten Löcher scheinen leer zu sein. Ein Augenblick; da ist etwas ...«Er runzelte die Stirn. Schaute noch einmal hin. »Mit einer dünnen Scheibe Dörrfleisch darin.«
    »Mit was?«, fragte Paladin perplex.
    »Danach sieht es jedenfalls aus«, sagte Aric. »Wie eine hauchdünn geschnittene, getrocknete Wurstscheibe, die dort auf dem Boden liegt. Sie hat eine dunkelbraune Färbung und in etwa den Durchmesser meines kleinen Fingers.« Er schaute noch durch ein paar andere Klappen. »Und hier sind auch noch welche. Die meisten sehen ziemlich gleich aus, nur die Farbe variiert etwas.
    Einen Augenblick; hier ist eine Scheibe, die ist viel dicker als die anderen. Vielleicht drei oder vier mal so dick.«
    Es trat eine längere Pause ein. Aric beugte sich dicht über das Geflecht, das dieses letzte Loch bedeckte und versuchte das Ding darin unter die Lupe zu nehmen. Nur eine getrocknete Wurstscheibe: Sie war dunkelbraun mit einer rötlichen Tönung, leicht gewellt und sah alt und vertrocknet aus. Die Brise, die durch die Bäume rauschte, wurde für einen Moment lauter, und er sah, dass die Wurstscheibe leicht angehoben wurde, als ein Windhauch durch das Geflecht fuhr. Dann flaute die Brise wieder ab ...
    Und Aric versteifte sich. Wo der Wind ihm nun nicht mehr um den Helm pfiff, vermochte er etwas zu hören. Leise und undeutlich, fast schon am Rande der Halluzination. Aber es war definitiv da.
    Ein langer, lauter Schrei.
    »Wie sind die Klappen verschlossen?«, fragte Delphi.
    Aric erschrak durch die Stimme des anderen, die diesen fernen Schrei plötzlich überlagerte. »Verzeihung. Was?«
    »Ich fragte, wie die Klappen verschlossen sind.«
    »Äh ...« Aric tastete den Rand einer Klappe mit einem behandschuhten Finger ab. Er stellte fest, dass das Material der Pyramide selbst sehr glitschig war. »Sie machen einen ziemlich massiven Eindruck«, sagte er. »Sind oben angeschlagen und haben unten eine Art Schnappschloss. Soll ich versuchen, eine zu öffnen?«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte Quinn. »Wenn schon jemand ein solches Objekt mit Schutzklappen versieht, wird er wohl noch andere Schutzvorrichtungen gegen Manipulationsversuche installiert haben. Außerdem haben wir hier kaum eine Deckungsmöglichkeit. Max? Etwas Neues von oben?«
    »Keine besonderen Vorkommnisse«, antwortete der Computer. »Ich sollte aber vielleicht darauf hinweisen, dass die Sensoren des Tankers nicht

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