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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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müssen, bevor Sie Meima verlassen.« Sie streckte die Hand aus. »Ihren Navigations-Chip, bitte.«
    Ich runzelte die Stirn und wurde mir plötzlich siedend heiß des Ikarus- Chips bewusst, der gut sichtbar in meinem Kragenschlitz steckte. »Verzeihung?«
    »Ihren Navigations-Chip, bitte«, sagte Aymi-Mastr; und trotz der vordergründigen Verbindlichkeit, die sie noch immer an den Tag legte, hörte ich die plötzliche Schärfe in ihrem Ton. »Bitte zwingen Sie mich nicht, Gewalt anzuwenden. Ich weiß, dass ihr Menschen die Ihmisit für Witzfiguren haltet, aber ich versichere Ihnen, dass wir stärker sind, als es den Anschein hat.«
    Für eine Weile stellte ich mich noch stur. Dann griff ich leise fluchend an den Hals und zog beide Karten aus dem Schlitz. »Na schön«, knurrte ich, versteckte Camerons Chip in der Handfläche und warf die von der Stormy Banks auf den Schreibtisch. Ich wusste, dass Bruder Johns Fracht so gut getarnt war, dass die Ihmisit sie nicht einmal bei einer gründlichen Zollkontrolle entdecken würden. »Bedienen Sie sich. Macht aber keine Unordnung.«
    »Wir werden es schnell und ordentlich über die Bühne bringen«, versprach sie. »Wenn Sie wollen, können Sie in der Zwischenzeit im Gästeraum hinter der gestreiften Tür warten.«
    »Ich würde lieber im Besucherzentrum warten«, sagte Ich steif, packte den Griff meiner Tasche und zog sie zu mir herüber. »Wenn Sie schon derart meine wertvolle Zeit vergeuden, darf ich mir wenigstens ein Frühstück genehmigen.«
    »Wie Sie wünschen.« Aymi-Mastr verabschiedete mich mit der entsprechenden Ihmis-Geste. Ihr Fon trällerte, und sie nahm den Hörer ab. »Wir müssten in einer Stunde fertig sein«, sagte sie noch, als sie den Hörer an die Halsschlitze setzte.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging durch den Raum zur Tür, wobei ich versuchte, eine möglichst große Empörung des Gerechten mit der Körperhaltung auszudrücken. Sie ließen mich gehen, und sie hatten mir auch mein HandFon gelassen. Entweder war ich – Aymi-Mastrs Anschuldigungen zum Trotz – vielleicht doch kein Hauptverdächtiger; oder ich war doch einer, und sie hofften, dass ich sie zu dem Ort führen würde, wo ich Cameron versteckt hielt.
    »Captain McKell?«, rief Aymi-Mastr mir nach.
    Für einen Sekundenbruchteil spielte ich mit dem Gedanken, die Flucht zu ergreifen. Aber die Tür war noch zu weit entfernt, und es standen auch zu viele Ihmisit zwischen mir und dem Ausgang. Ich straffte mich innerlich und drehte mich um. »Was denn noch?«, fragte ich schroff.
    Aymi-Mastr fonierte noch immer und winkte mich zu sich. Ich zog erneut einen Fluchtversuch in Erwägung, gelangte dann zu dem Schluss, dass das wohl auch nicht erfolgversprechender wäre als vor fünf Sekunden, und ging zurück.
    Als ich den Schreibtisch erreichte, hatte sie das Gespräch beendet. »Ich bitte um Entschuldigung, Captain«, sagte sie, legte den Hörer auf und reichte mir den Chip, den sie konfisziert hatte. »Sie können gehen.«
    Mit gerunzelter Stirn schaute ich argwöhnisch auf die Speicherkarte – als ob es sich um eine Fingerfalle handelte, die zuschnappen würde, sobald ich sie ergriff. »Einfach so?«
    »Einfach so«, sagte Aymi-Mastr in einem Ton, der zwischen Verlegenheit und Entrüstung schwankte. »Meine Vorgesetzten haben mir soeben mitgeteilt, dass unser geheimnisvoller Informant sich wieder bei ihnen gemeldet hätte. Es scheint, dass der Tatvorwurf sich nun geändert hat: dass man Sie nämlich in Begleitung von Belgai Romss gesehen hätte, der wegen seiner bewaffneten Raubüberfälle berüchtigt ist. Er hat vor drei Tagen ein Lagerhaus drüben in Tropstick ausgeräumt.«
    Ich runzelte die Stirn. Was für ein verdammtes Spiel spielten sie hier? »Na und? Soll ich mir nun sein Foto anschauen?«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Aymi-Mastr mit zunehmender Entrüstung. »Anscheinend hat unser Freund die Fortsetzungsgeschichte von Romss’ Gefangennahme gestern am frühen Morgen verpasst, bevor Ihr Schiff eintraf.«
    Sie schob mir den Chip zu. »Offensichtlich doch nur ein Trittbrettfahrer, wie Sie schon vermutet hatten. Ich bitte nochmals um Entschuldigung.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte ich und nahm die Speicherkarte vorsichtig an mich. Es war doch keine Falle, die meine Finger einklemmte. »Vielleicht sind Sie beim nächsten Mal aber etwas vorsichtiger, bevor Sie die Leute ohne den geringsten Beweis auf diese Art und Weise angehen.«
    »Bei Ermittlungen in einem Mordfall

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