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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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auszulösen, der von der Unterwelt zu den Patth und wieder zurück dröhnte.
    Sobald wir erst einmal gelandet waren, würden die Dinge natürlich ganz anders stehen. Wenn jemand nah genug an das Schiff herankam und durch die Lücken spähte, würde er sofort die charakteristischen verbundenen Sphären sehen. Aber ich hatte auch schon ein paar Ideen, um dieser Gefahr zu begegnen; und überhaupt sollten wir erst einmal landen. Alles Weitere würde sich schon finden.
    Nach der Beinahe-Katastrophe vor Utheno war die Situation auf Palmary geradezu entspannt. Die offizielle Eröffnung des Großen Fests würde zwar erst in drei Tagen erfolgen, aber die Hardcore-Partyfreaks blockierten jetzt schon die Anflugschneisen. Sie wollten schon einmal die besten Party-Locations ausfindig machen oder einfach nur die Ersten auf dem Fest sein. Mit unserer neuen Silhouette und einer anderen gefälschten Kennung von Ixil, die uns als Knochenkotzer auswies, absolvierten wir problemlos die Anmeldeformalitäten. Ein hektisch klingender Controller dirigierte mich zu einem Landequadranten auf dem Raumhafen Bangrot – ein Name, der auf meiner vermeintlich vollständigen Liste überhaupt nicht auftauchte – und befahl uns, viel Spaß zu haben.
    Der Grund, weshalb der Ort nicht verzeichnet war, wurde offenbar, sobald ich mich den übermittelten Koordinaten auf Sichtweite genähert hatte. Der Raumhafen Bangrot war nichts anderes als eine große Freifläche, die sich an der südlichen Peripherie der Doppelstadt Drobney und k’Barch erstreckte – ein Gebiet, das auf mich den Eindruck eines aufgegebenen Baulanderschließungsprojekts machte. Anscheinend hatte das Große Fest solche Ausmaße angenommen, dass man die Raumschiffe nun schon auf jeder freien Parzelle abstellen musste, die groß genug war.
    Und dabei würde die Party offiziell erst in drei Tagen beginnen. Wenn dieser Trend in den nächsten Jahren anhielt, konnte man das Fest gleich zu einer dauerhaften Einrichtung machen.
    Man hätte meinen können, dass der Ausweichhafen Bangrot noch kaum belegt war, weil die Fläche eigentlich für die Nachzügler vorgesehen war. Aber das war ein Irrtum. Der Platz war mit Schiffen überfüllt, die quasi Stoßstange an Stoßstange parkten, und in den schmalen Gassen dazwischen herrschte hektisches Treiben. Was diese Party betraf, waren wir die Nachzügler.
    Ich machte mir auch etwas Sorgen wegen einer möglichen Änderung der Definition von oben und unten in der Ikarus, während wir immer tiefer ins Schwerefeld von Palmary eintauchten. Tera hatte uns gesagt, dass auf Meima der fremdartige Schwerkraft-Generator in der großen Sphäre imstande gewesen sei, alle anderen Gravitationseffekte zu neutralisieren – aber das war, bevor Camerons Techniker dort eingedrungen waren und überall herumgepfuscht hatten. Falls es ihm nicht gelang, die Anziehungskraft von Palmary zu überwinden, würde ich plötzlich rücklings auf dem Sitz liegen, wenn ich das Schiff zu landen versuchte. Oder noch schlimmer, unsere improvisierte »Sitzgruppe« würde vielleicht kollabieren, und ich stürzte mitsamt dem Sitz und vielleicht noch der kompletten SteuerKonsole ungefähr zwanzig Meter zum Boden der Sphäre ab.
    Allerdings erwiesen diese Befürchtungen sich dann als unbegründet. Nach der Entfernung der »Prallbleche« – als solche hatten die Wände und Gänge der Hülle nämlich gewirkt – lief der fremdartige Generator wieder zur Hochform auf, und ich spürte höchstens ein leichtes Schwanken der Schwerkraft, als ich die Ikarus auf dem allzu kleinen Landeplatz absetzte, den man uns zugewiesen hatte.
    »Was nun?«, rief Tera mir von der anderen Seite der Sphäre zu. Ihre Stimme hallte im leeren Raum nach, als ich die Systeme des Schiffs auf Stand-by schaltete.
    »Ich beschaffe uns etwas Borandis«, sagte ich und legte den Kopf in den Nacken, um zu ihr hinüberzuschauen. Ich sah aber nur die Oberseite ihres Kopfs, als sie von ihrem Sitz am Computer aufstand und zur Verschalung ging.
    »Was ist mit dem Rest von uns?«, rief Shawn von einem Punkt, der ein Viertel des Umfangs der Sphäre von mir entfernt war – am natürlichen untersten Punkt des Schiffs. Ich hatte alle außer Nicabar dort unten platziert. Dem lag die Überlegung zugrunde, dass es keinen Sinn hätte, wenn alle in den Tod stürzten, falls die exotische Schwerkraft plötzlich aussetzte. »Ich nehme an, wir alle sollen wie gehabt hier rumsitzen und auf Sie warten? Däumchen drehen oder sonst was?«
    »Sie

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