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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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können meinetwegen auch Ringelpiez mit Anfassen spielen, wenn Ihnen danach ist«, sagte ich, während ich an der Wölbung zu ihnen hinunterging. »Sie werden mit Everett hierbleiben, damit er Sie gegebenenfalls ruhigstellen kann, und warten, bis ich mit der Medizin zurückkomme.«
    Ich deutete auf Chort und Tera, die sich der Gruppe von der anderen Seite näherten. »Sie beide und Nicabar werden allerdings keine Zeit für irgendwelche Spielchen haben. Ich will, dass Sie drei sämtliche Notlampen einsammeln, die wir haben, und sie in den Lücken in der Verkleidung anbringen. Und zwar so, dass das Licht nach außen fällt. Das gibt dann eine schöne Dekoration für das Große Fest, und mit ein wenig Glück wird der helle Schein verhindern, dass jemand einen Blick durch die Lücken wirft und die verbundenen Sphären dahinter sieht.«
    »Vielleicht könnten wir sie auch mit einer bunten Plane abdecken«, schlug Tera vor. »Das würde sogar noch festlicher wirken.«
    »Stimmt wohl«, pflichtete ich ihr bei. »Aber ich weiß nicht, wie gut dieser provisorische Raumhafen ausgestattet ist. Ich möchte nicht, dass jemand sich auf einer im Grunde unnötigen Suche zu weit vom Schiff entfernt.«
    »Sie haben doch ein Trambahnnetz mit einer Verbindung vom Hafen in beide Stadtzentren«, meldete Nicabar sich von der Verschalung zu Wort. Er war anscheinend gerade noch rechtzeitig gekommen, um diese letzten Worte zu hören. »Ich habe die E-Bahn auf den Monitoren entdeckt, während Sie landeten. Wenn sie schon die Zeit hatten, um diese öffentlichen Verkehrsmittel einzurichten, haben sie sicher auch ein paar Geschäfte am Ort. Ich kann es ja mal überprüfen – wird nicht lange dauern.«
    »Vergessen Sie es«, knurrte Shawn, bevor ich noch zu antworten vermochte. »Haben Sie schon vergessen, dass er als Einziger Ausgang bekommt? Immer nur er.«
    »Shawn«, sagte Everett warnend und legte dem Jungen seine schwere Hand auf die Schulter.
    »Nix ›Shawn‹«, blaffte Shawn und schüttelte zornig die Hand ab. »Ich bin kein Kind mehr.«
    »Wenn Sie sich kurz vergewissern wollen, dann gehen Sie«, sagte ich Nicabar. »Aber seien Sie vorsichtig und kommen Sie in einer halben Stunde zurück, um Tera und Chort mit den Lampen zu helfen.«
    »Werde ich«, versprach Nicabar. »Keine Sorge – das ist der reinste Zoo da draußen. Man wird nicht einmal Notiz von mir nehmen.« Er drehte sich um und verschwand wieder unter der Verschalung.
    »Und was ist mit ihm?«, fragte Tera und schaute mit einem Kopfnicken zu Ixil hinüber, der etwas abseits stand und sich aus der Diskussion heraushielt.
    »Er wird das Kommando übernehmen«, sagte ich ihr und ignorierte den finsteren Blick, den Shawn mir zuwarf. Dieser neuerliche Groll war wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass ich ihn bloßgestellt hatte, indem ich Nicabar gehen ließ. Selbst wenn Shawn einmal gut drauf war, hasste er es, bloßgestellt zu werden – und mitten in einem Borandis- Entzug war er alles andere als gut drauf. »Er wird auch Pix und Pax einsetzen, um die Lage außerhalb des Schiffs zu beobachten.«
    »Wie wollen Sie es diesmal anstellen?«, fragte Tera. »Mit dem Borandis, meine ich.«
    Ich schaute ihr ins Gesicht. Sie erwiderte den Blick, ohne eine Miene zu verziehen.
    Aber dass sie jede Regung zu unterdrücken versuchte, sprach auch schon Bände. »Wieso, haben Sie vielleicht Angst?«, erwiderte ich. »Ich werde alles tun, was nötig ist. Belassen wir es dabei.«
    »Gut«, sagte sie, ohne Anstoß an meiner Erwiderung zu nehmen. Zumindest war ihr nichts anzumerken. »Ich wollte Sie nur an etwas erinnern: Wir können es uns nicht leisten, dass Sie in Schwierigkeiten geraten. Wenn Sie nicht zurückkommen, können wir nicht wieder starten.«
    »Ich werde schon zurückkommen«, versicherte ich ihr, schob mich an ihr vorbei und ging zur Verschalung hinauf. »Machen Sie sich wegen mir keine Sorgen«, sagte ich über die Schulter. »Sie konzentrieren sich nur darauf, diese Lampen zu installieren.«
    Der Übergang zwischen den verschiedenen Schwerkraft-Vektoren der Sphäre und der Verschalung war wie immer etwas heikel, aber ich bewältigte ihn, ohne dass ich ernsthaft das Gleichgewicht verloren und mich zum Clown gemacht hätte. Nicabar hatte die Luke bereits geöffnet und die Leiter die zehn Meter zum Boden ausgefahren; ich vergewisserte mich, dass die Plasmawaffe griffbereit im Holster steckte, ging zum Absatz der Rampe und schaute hinunter.
    Nicabar hatte Recht gehabt: Es war

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