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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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irgendwie seltsam geklungen«, sagte sie und zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Ein wenig verwaschen, wie ich mich erinnere.«
    »Seine Stimme hat sehr verwaschen geklungen«, sagte ich. »Damals hatte ich es mir damit erklärt, dass Shawn ihm auf der Flucht eins übergezogen hätte. Heute weiß ich, es lag daran, dass er die Prügel von Ihrem Vater noch nicht ganz verdaut hatte.«
    »Paps achtet darauf, dass er in Form bleibt«, sagte Tera. »Ich würde wetten, dass er immer noch ordentlich austeilen kann.«
    »Vor allem, wenn er richtig inspiriert wird«, pflichtete ich ihr bei. »Ich werde mir mal deine Kickbox-Statistik anschauen, Everett, und überprüfen, ob du öfter mal k. o. gegangen bist oder ob Cameron nur Glück hatte. Als unser toller Everett hier wieder zu sich kam, wusste er jedenfalls, dass er keine Zeit mehr hätte, einen Plan B auszuarbeiten, bevor die Najiki erschienen. Also verschwand er vom Schiff. Er achtete auch darauf, die Luke wieder so hinter sich zu schließen, wie ihr sie geschlossen hattet, als ihr auf der Suche nach Shawn das Schiff verlassen habt.
    Tatsächlich sind die Najiki dann aufmarschiert. Sie waren auch bereit, das Schiff gewaltsam zu öffnen. Und dann hatte Everett die zweite Pechsträhne: Chort ist etwa zur gleichen Zeit zum Schiff zurückgekehrt und hat ihnen gesagt, dass sie nur in Anwesenheit des Kapitäns das Schiff betreten dürften. Dann hat er ihnen den Weg versperrt; und niemand in der Spirale wagt es, einen Craea zu ärgern. Die Najiki hatten wahrscheinlich gerade das weitere Vorgehen mit ihrem Hauptquartier besprochen, als die dritte und endgültige Pechsträhne einsetzte.«
    »Sie?«, fragte Nicabar.
    »Ich«, bestätigte ich. »Ryland wusste, dass er mich kreuz und quer durch die Stadt geschickt hatte, um das Borandis zu beschaffen, und glaubte, dass die ganze Sache längst zu Ende wäre, wenn ich zurückkam. Was er aber nicht wusste, war, dass der Himmel die Schleusen öffnen und es wie aus Kübeln regnen würde. Weshalb ich mir ein Taxi nahm anstatt die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, was er prinzipiell von seinen Angestellten erwartete. Auf jeden Fall kam ich noch rechtzeitig zurück, um die Najiki mit einem Bluff von einer gründlichen Durchsuchung abzuhalten, und dann machten wir uns wieder aus dem Staub.«
    »Eine erstaunliche Übung in Deduktion«, kommentierte Everett und schüttelte scheinbar erstaunt den Kopf. Er war anscheinend immer noch nicht bereit, das Spiel aufzugeben. »Natürlich voller Ungereimtheiten und Widersprüche, aber trotzdem ein interessanter Vortrag. Dann sag mir eins, Meisterdetektiv: Wenn ich so darauf erpicht war, dich oder Ixil zu kriegen, wieso habe ich dann auf Palmary mein Leben riskiert, um dich aus der Gefangenschaft der Patth zu befreien? Wobei ich sogar fast erschossen worden wäre, wie du dich vielleicht erinnerst?«
    »Natürlich erinnere ich mich«, sagte ich mit einem Kopfnicken. »Der Grund ist einfach, auch wenn die Details etwas unklar sind. Du hast Ixil und mir keinen Schaden zugefügt, weil du inzwischen wusstest, wie wertvoll die Ikarus wirklich war und dass Ryland sie für sich selbst haben wollte. Du brauchtest einen Piloten, um den Planeten wieder zu verlassen; daher auch das selbstlose und aufopferungsvolle Engagement.«
    Mit der freien Hand deutete ich auf Nicabar. »Bei Revs war die Sache aber ganz anders gelagert. Du brauchtest einen Piloten und einen Triebwerkspezialisten, um die Ikarus zu fliegen; aber mit Ixil und Revs hattest du zwei Triebwerkspezialisten. Unter anderen Umständen wärest du über diesen geballten Sachverstand wahrscheinlich froh gewesen; aber bei den Vorbereitungen für meine Rettung hat Revs wohl durchblicken lassen, dass er ein Exmarine der Erdwacht ist. Das war zwar von Vorteil, um mich rauszuhauen – aber auf längere Sicht doch nicht so günstig für dich.
    Also hast du, nachdem Ixil dich im Hauptraum des Clubs als Nachhut zurückgelassen hatte, einen toten Iykam in einer lebensechten Körperhaltung an einen Tisch gesetzt und dir dann selbst ins Bein geschossen.«
    »Er hat sich selbst angeschossen?«, fragte Chort pfeifend. »Aber wieso?«
    »Aus zwei Gründen«, sagte ich. -»Zum einen, weil er eine Begründung dafür brauchte, weshalb er nicht da war, als Revs und Ixil mich aus dem Hinterzimmer hereintrugen. Wenn Sie sich erinnern, er musste aus der Deckung in der Nähe der Stelle, wo er den toten Iykam platziert hatte, auf Revs schießen; dann hat er sich ein

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