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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wissen.
    Ich hob eine Hand. »Ich.«
    Es trat ein kurzes Schweigen ein. »Das verstehe ich nicht«, sagte Shawn. »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Ich rede von mir und von den Leuten, für die ich arbeite«, sagte ich ihm. »Und über die Tatsache, dass der Mörder einzig und allein zu dem Zweck an Bord der Ikarus kam, um mir eine Botschaft zu überbringen. Er sollte mir eine Lektion in Gehorsam erteilen.«
    Und mit diesen Worten schwenkte ich meine Pistole in einer fließenden Bewegung herum und richtete sie mit der unerschütterlichen Ruhe von Granit auf die Mitte des massigen Körpers, der mir am anderen Kopfende des Tischs gegenübersaß. »Everett, Sie können ihm erzählen, dass die Botschaft angekommen ist«, sagte ich ruhig.
    Es senkte sich wieder Schweigen über den Raum – diesmal so schwer und düster wie Pech. »Ich weiß nicht, wovon zum Teufel Sie überhaupt reden«, sagte Everett schließlich. Seine Stimme war rau und genauso düster wie das Schweigen.
    »Ich spreche von einem Gangsterboss namens Johnston Scotto Ryland«, erwiderte ich. »Ein Mann, der glaubte, er müsste mir eine Lektion dahingehend erteilen, dass Befehle unbedingt zu befolgen seien und dass man seinem Herrn und Meister unbedingten Gehorsam schuldete.«
    »Einen Moment – einen Moment«, sagte Shawn. Er klang schon wieder verwirrt. »Ich kapiere jetzt gar nichts mehr. Warum kommt plötzlich ein Gangsterboss ins Spiel?«
    »Weil es ein Gangsterboss ist, bei dem McKell eine halbe Million Schulden hat«, sagte Nicabar und musterte mich mit einem unangenehm stechenden Blick. »McKell ist seit ein paar Jahren für ihn als Schmuggler tätig.«
    »Sie sind ein Schmuggler ?« Shawn sah mich anklagend an. »Deshalb sind Sie also so leicht an das Borandis drangekommen. Ich hätte wissen müssen, dass so ein Bruder Leichtfuß wie Sie …«
    »Klappe, Shawn«, schnitt Nicabar ihm das Wort ab. »Und was haben Sie getan, dass diese Lektion nötig war, McKell?«
    »Ixil und ich transportierten eine Ladung von ihm, die für Xathru bestimmt war«, sagte ich. »Weil wir im Zeitplan voraus lagen, machte ich noch einen kurzen Abstecher nach Meima.«
    »Wieso?«, fragte Tera.
    »Dazu komme ich später noch«, sagte ich. »Ryland hat seine Informanten überall – sogar auf einer Hinterwäldler Welt wie Meima. Ich glaube, Ryland waren sowieso schon Zweifel an meiner Loyalität gekommen. Als einer seiner Spitzel ihm dann steckte, dass ich statt auf Xathru auf Meima gelandet war, schloss er anscheinend daraus, dass ich vom Schiff desertieren oder ihn linken wollte oder sonst etwas in der Art vorhatte. Wie dem auch sei, er war der Ansicht, man müsse mir klarmachen, dass das keine gute Idee sei. Waren Sie dieser Informant, Everett, oder der örtliche Spitzel für das Gebiet?«
    Everett antwortete nicht. »Egal, die Personalien sind auch unwichtig«, sagte ich. »Jedenfalls hat Ryland Everett befohlen, mich zu beschatten und herauszufinden, was ich vorhatte. Er folgte mir auf meiner Wanderung durch Meima; und wahrscheinlich war er auch in dieser Taverne, in der Cameron mir die Stelle des Piloten auf der Ikarus anbot.«
    »Woher wusste er aber, dass mein Vater Sie angeheuert hatte?«, fragte Tera. »Es sei denn, er war so dicht in Ihrer Nähe, um zu hören, worum es bei der Unterhaltung ging.«
    »Ich bin mir sicher, dass er nicht so nah dran war«, sagte ich. »Ich hatte die nähere Umgebung beobachtet, und ich würde mich auch daran erinnern, wenn irgendjemand so dicht neben uns gesessen hätte. Er hätte doch auch nur die Führungsmarke sehen müssen, die Cameron mir gab, um zu wissen, dass ich einen Job bei ihm angenommen hatte.
    Als Cameron dann aufbrach, entschied Everett sich dafür, ihn zu verfolgen, anstatt an mir dranzubleiben. Er hoffte wahrscheinlich herauszufinden, mit wem genau ich mich da eingelassen hatte. Ich hatte Cameron eigentlich selbst folgen wollen, aber dann hatte ich eine Begegnung mit einem Trio geselliger Yavanni und verlor ihn aus den Augen. Er war Cameron aber gefolgt und hatte auch gesehen, dass er noch ein paar Besatzungsmitglieder anheuerte; und dann hat er anscheinend beschlossen, einen von euch unter die Lupe zu nehmen. Also ließ er Cameron abreisen, folgte seiner neuen Zielperson in eine schöne dunkle Gasse und hat sie umgelegt.«
    »Und diese Person war wer?«, fragte Tera.
    »Wen auch immer Cameron als Bordsanitäter angeheuert hatte, natürlich«, sagte ich. »Als Everett nämlich anrief, um zu melden, was er

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