Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
seiner harten Worte war Zane erleichtert, als Eddie den Hund hochhob und ihn nach draußen trug. Auf der Autofahrt zu dem kleinen Flughafen, wo einer der Scanguards-eigenen Jets wartete, hielt Zane den Mund. Auch Eddie und Haven schienen nicht in der Stimmung für einen Unterhaltung zu sein. Nur Z sorgte während dem öden halb-stündigen Flug für etwas Unterhaltung, indem er sich auf seinem Schoß einrollte. Aber das einzige Lebewesen zu streicheln, das sich noch um ihn sorgte, war nicht möglich. Zanes Handgelenke schmerzten von dem Silber, das sich in seine Haut fraß und mittlerweile das darunterliegende Fleisch freilegte.
Und das verdiente er auch.
32
Portia wies den Fahrer des Pick-ups geistig an, sie an der Ecke zu ihrem Block rauszulassen. Nachdem sie schnell seine Erinnerungen an sie gelöscht hatte, schickte sie ihn wieder nach Tahoe. Sie fühlte sich nicht schlecht, weil sie ihn ausgenutzt hatte. Immerhin hatte er so ausgesehen, als wollte er sich an sie ranmachen, als er sie am Straßenrand aufgelesen hatte. Zum Glück hatten ihre Vampirfähigkeiten ihm den Gedanken gleich ausgetrieben.
Müde und erschöpft ging sie zum Haus. In ein völlig leeres Haus zurückzukehren, konnte ihre Stimmung auch nicht aufbessern, doch ohne ihr Handy und ohne Geld oder saubere Kleidung wusste sie nicht, wo sie sonst hingehen konnte, außer zu Lauren. Sie konnte sich jedoch denken, dass sie vermutlich ihre Freundin schon in Schwierigkeiten gebracht hatte. Sie wusste schließlich über Zane Bescheid, obwohl sie nichts von ihrem Spontantrip wusste.
Nach einer heißen Dusche würde sie Lauren anrufen und sie fragen, ob sie vorbeikommen könnte, um sich auszuweinen. Sie hatte wenig Hoffnung, doch vielleicht hatte ihre Freundin einen Rat, der ihr half, sich besser zu fühlen. Falls nicht, wäre sie wenigstens nicht alleine. Die Einsamkeit auf der vierstündigen Fahrt hatte ihr schon einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie ihr Leben ohne Zane aussehen würde, und es hatte ihr Angst gemacht. Traurigkeit hatte ihr Herz erobert und wollte nicht mehr verschwinden.
Ihre Beine waren schwer, als sie die Stufen zur Haustüre hochstieg. Ihre Angewohnheit, ihren Haustürschlüssel in der Jackentasche aufzubewahren, bewahrte sie jetzt davor, ein Fenster einzuschlagen. Sie drehte den Schlüssel im Schloss um und ging in die Dunkelheit. Alles war, wie sie es verlassen hatte.
Portia hielt sich nicht mit dem Lichtschalter auf und ging direkt zur Treppe. Ihre Hand ergriff das Geländer, ihre Finger streiften an dem glatten Holz entlang, als sie ihren Fuß auf die erste Stufe setzte. Eine große Hand zerrte sie zurück.
Der unerwartete Angriff raubte ihr den Atem und der eiserne Griff versicherte ihr, dass sie nicht entkommen konnte. Noch bevor ihr Kopf sich zu ihrem Angreifer drehen konnte, wusste sie, dass sie in Schwierigkeiten war.
So verärgert hatte sie ihren Vater noch nie erlebt.
„Wo warst du?“
Der Zorn in seiner Stimme traf sie wie ein Peitschenschlag. Das rote Funkeln in seinen Augen unterstrich den Ernst der Situation, in der sie sich befand.
Sie wollte keine Konfrontation mit ihm, nicht jetzt, wo sie schon am Boden zerstört war. „Ich bin müde.“
Portia drehte ihr Gesicht weg, versuchte, seinem prüfenden Blick auszuweichen, doch sie wusste, dass sie sich nicht vor ihm verstecken konnte. Zanes Geruch war noch immer an ihr und sein Blut floss durch ihre Venen, was seinen Duft an ihr noch verstärkte.
Als die Nasenflügel ihres Vaters bebten, erschauderte sie instinktiv. Doch sie konnte sich nicht auf seine nächste Tat vorbereiten.
„Du Hure!“
Sein Handrücken traf ihre Wange mit solcher Wucht, dass sie das Gleichgewicht verlor und an die Wand hinter sich prallte und eine Delle im Putz hinterließ. Der Schock seiner Worte und die brutale Behandlung taten mehr weh als der Schlag. Sie erkannte ihren Vater nicht mehr. Er war nicht der Mann, der sie aufgezogen hatte: Er war plötzlich der Mann, den Zane beschrieben hatte, das Monster aus Buchenwald, Franz Müller.
„Du ruinierst alles!“, beschimpfte er sie, seine Stimme durch das ganze Haus hallend, was den Kronleuchter im Wohnzimmer zittern ließ. „Du Schlampe! Du hast dich von jemandem beschmutzen lassen, der deiner nicht würdig ist!“
Portia rappelte sich zitternd auf. Sie sah die rohe Gewalt in seinen Augen und der Wahnsinn, der direkt dahinter hauste. Ja, er war Franz Müller – und er war ihr Vater. Der bloße Gedanke daran bereitete ihr
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