Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
schwarz vor Augen und sie gab auf, dagegen anzukämpfen, hieß die Dunkelheit willkommen. In der Dunkelheit war sie sicher.
33
Zane schritt in seiner Zelle auf und ab. Nachdem sie in San Francisco gelandet waren, hatten sie ihn ins Hauptbüro von Scanguards in der Innenstadt gebracht und ihn dort eingesperrt, während sie warteten, bis Samson und Amaury von Tahoe zurückkamen. Immerhin hatten sie ihm die Silberhandschellen abgenommen, doch weder Eddie noch Haven waren so freundlich gewesen, ihm Blut anzubieten, um seine Wunden zu heilen. Nicht, dass er es angenommen hätte. Er wollte das doofe, abgefüllte Flaschenblut nicht.
Er kickte mit dem Stiefel gegen die Betonwand. Dann lehnte er seine Stirn dagegen, fühlte den kalten, glatten Untergrund an seiner Haut.
Verdammt, er hatte alles vermasselt. Was, wenn Portia etwas passiert war, nachdem sie weggelaufen war? Was, wenn jemand sie überfallen hatte, oder sie sich gar selbst etwas angetan hatte? Die Logik sagte ihm, dass er sich keine Sorgen machen musste: Sie war ein Hybrid und nahezu unzerstörbar. Sie würde spielend mit jedem menschlichen Angreifer fertig. Doch sein Kopf wurde momentan nicht von Logik sondern von Emotionen regiert. Und die arbeiteten auf Hochtouren.
Er drehte sich um, trat gegen den Stuhl, hob ihn dann hoch und schleuderte ihn gegen die Wand. Das Metall verbog sich. War klar, dass sie keinen Holzstuhl in die Zelle stellen würden. Es würde es viel zu einfach machen, einen Pflock herzustellen.
„Fühlst du dich dadurch besser?“, brummte Gabriels Stimme von der Zellentür.
Zane drehte sich um und blickte seinen unerwarteten Besucher an. „Nein, aber schlechter fühle ich mich deshalb auch nicht.“
Gabriels breite Statur füllte den Türrahmen aus. „Willst du reden, bevor die anderen hierherkommen? Sie sind gerade auf der Bay Brücke.“
Sein Herzschlag wurde schneller. „Haben sie sie gefunden?“ Er hielt den Atem an, hoffte auf eine positive Antwort.
„Nein.“
Ernüchtert senkte er seinen Kopf. Verdammt, jetzt konnten sie ihn ja gleich umbringen.
„Sorgst du dich um sie?“
„Das geht dich gar nichts an!“ Was wollte Gabriel? Dass Zane ihm sein Herz ausschüttete? Keine Chance!
„Nun, dann willst du sicher auch nicht wissen, wo sie ist.“ Gabriel drehte sich um, um zu gehen.
Zane ging einen Schritt vorwärts. „Du hast doch gesagt, sie haben sie nicht gefunden.“
Ohne zurückzublicken, köderte er ihn weiter. „Das stimmt auch. Samson und Amaury haben sie nicht gefunden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, wo sie ist.“
Zane sprang in Gabriels Richtung, schlug seine Hand auf dessen Schulter und drehte ihn herum. „Wo zum Teufel ist sie dann?“
Ein Schmunzeln spielte um Gabriels Lippen und Zane hatte das Bedürfnis, es ihm abzuwischen.
„Also sorgst du dich doch.“
Zane ließ ihn los und wich weiter nach hinten in seine Zelle zurück. „Was kümmert es dich?“
„Es kümmert mich, weil ich hin- und hergerissen bin, dich entweder in tausend Stücke zu zerreißen oder dir zu helfen. Und jetzt, mit deinem Scheißbenehmen, neige ich eher dazu, dich in tausend Stücke zu zerreißen. Bekommst du das in deinen sturen Schädel?“
Um seine Aussage noch zu unterstreichen, klopfte Gabriel mit seinen Knöcheln auf Zanes Glatzkopf.
Beleidigt knurrte Zane ihn an: „Gib nicht vor, mir helfen zu wollen. Du bist kein Stück besser als alle anderen!“
„Und was soll das jetzt wieder heißen?“
„Genau das, was ich gesagt habe.“
„Herrgott! Wenn du willst, dass ich dir sage, wo sie ist, dann must du schon mit mir reden!“
Zane schnaubte. „Keiner hat ihr geglaubt! Nicht Samson, keiner von euch. Sie hat die Wahrheit gesagt, verdammt noch mal! Ihr Vater, der kranke Bastard, hat versucht, ihre Unschuld bis nach ihrem 21. Geburtstag aufrechtzuerhalten. Verdammt, sie hat mich um Hilfe gebeten. Und ich habe ihr geholfen. Wenn mich das in deinen Augen zu einem Kriminellen macht, dann ist es eben so.“
„Eddie und Haven haben bereits bestätigt, dass sie eine Jungfrau war.“
Ungeduldig wischte sich Zane einen Schweißtropfen von der Augenbraue. „Was willst du dann von mir?“
„Ich will wissen, was in Tahoe passiert ist.“
„Wir hatten Sex. Sie ist gegangen. Ende der Geschichte.“ Der Rest ging keinen etwas an, nicht, dass er sie liebte und auch nicht, dass sie Müllers Tochter war. Sobald er hier raus war, würde er sich Müller selbst vorknöpfen.
„Sturer Idiot!“, fluchte
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