Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Laken zerwühlt vom letzten Mal, als sie sich geliebt hatten, strömten die anderen Vampire in den Raum.
Eddie deutete auf einen kleinen Fleck in der Mitte des Bettes. „Da. Das ist Blut.“
Als Samson sich langsam umdrehte, zeigte sein Gesichtsausdruck zum ersten Mal seit seiner Ankunft etwas anderes als Empörung. Ein Flackern der Erkenntnis erschien in seinen Augen, zusammen mit einem Seufzer der Erleichterung. Hatte Samson wirklich erwartet, ein Blutbad im Schlafzimmer vorzufinden?
„Sie war eine Jungfrau, genau wie sie gesagt hat“, bestätigte Zane. Und keiner hatte ihm geglaubt. „Ich habe getan, was ich tun musste.“
Samson schloss seine Augen. „Es ändert nichts daran, was du getan hast. Du hast sie entführt.“
„Sie hat mich darum gebeten!“, knurrte Zane.
„Sie hatte kein Recht, darum zu bitten. Sie ist minderjährig! Du warst engagiert, dich um sie zu kümmern!“, rief Samson.
„Oh, ich habe mich um sie gekümmert!“
„Du warst ihr Bodyguard. Laut unseren Regeln gibt dir das nicht das Recht, sie anzufassen! Du verdammtes Stück Scheiße!“
Das war zu viel für ihn. „Ich schere mich nicht um deine Regeln! Ich kündige!“
„Du kannst nicht kündigen! Das hier ist noch nicht vorbei! Noch lange nicht!“ Samson streifte mit der Hand durch sein dunkles Haar und deutete zu Haven und Eddie. „Fesselt ihn und bringt ihn zum Flugzeug. Amaury und ich kümmern uns um seinen Hummer.“
Dann schaute er Zane noch einmal an. „Wenn du ihr etwas angetan hast, werde ich dich hinrichten lassen.“
Haven streifte seine Handschuhe über und zog etwas aus seiner Tasche. Zane betrachtete es und erkannte es als Silberhandschellen.
„Arschlöcher!“
Doch er wehrte sich nicht, als sie ihm die Handschellen anlegten, noch zeigte er Anzeichen von Schmerz, die ihm das Silber zufügte. Seine Haut brutzelte und der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte den überfüllten Raum. Er biss die Zähne zusammen, ließ aber keinen Schmerzensschrei über seine Lippen kommen.
„Zum letzten Mal: Wo ist sie?“, fragte Samson.
Zane hob seinen Kopf. „Sie ist weggelaufen, als ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht mehr sehen will.“
In gewisser Weise war es die Wahrheit. Er verschwieg, dass er sie bedroht hatte. Das ging Samson nichts an. Die Wahrheit war, dass er ihr nichts angetan hatte.
„Sie denkt, sie liebt mich“, sagte er mehr zu sich selbst als zu den anderen.
Sie würde darüber hinwegkommen. Sie war jung, und im Moment hasste sie ihn. Es würde die Dinge einfacher machen. Auf die Frage, wie er jedoch den Schmerz aushalten sollte, hatte er keine Antwort.
„Amaury“, befahl Samson, „wir beide werden die Umgebung durchkämmen. Vielleicht können wir ihren Duft aufschnappen und ihm folgen. Wir müssen sie finden.“
Amaury nickte, dann warf er Zane einen genervten Blick zu. „Du hast einiges zu erklären. Und wenn du denkst, dass du einfach so davonkommst, dann hast du falsch gedacht. Samson ist nachsichtig, wenn er dir eine Hinrichtung anbietet. Ich habe andere Vorstellungen, wie du für deine Taten zahlen kannst.“
„Ich habe ihr nichts getan“, zischte Zane.
„Du hast keine Ahnung von Frauen! Vielleicht hast du ihr körperlich nichts getan, aber du hast ja keine Ahnung, wozu Frauen fähig sind, wenn sie das Gefühl haben, dass ihnen Unrecht zugefügt wurde. Hast du daran mal gedacht?“ Amaury drehte sich um, um Samson nach draußen zu folgen.
Nein, Portia würde sich nichts antun. Sie war stark. Er wollte es nicht glauben. Er versuchte, Amaurys letzte Worte beiseite zu schieben und blickte zu seinen beiden Aufpassern.
„Na toll, und jetzt bleibt Ihr zwei mir am Halse: ein Zivilist und ein Neuling.“
Haven beugte sich zu ihm. „Ich bin für deine Sticheleien nicht anfällig, also halt den Mund.“
Zane grummelte und ging geführt von Eddie und Haven ins Wohnzimmer. Z, der Portias BH hinter sich herschleppte, watschelte auf sie zu und schaute sie verwirrt an.
„Wir können ihn nicht hierlassen.“ Zane deutete mit seinen gefesselten Händen zu dem Hund.
Haven hob zweifelnd eine Augenbraue und Eddie verzog den Mund.
„Du dachtest, wir würden den Welpen hierlassen?“, fragte Eddie und schüttelte den Kopf. „Wir sind schließlich nicht herzlos.“
„Im Gegensatz zu anderen Anwesenden“, fügte Haven an.
„Wenn ich ein Herz hätte, wäre ich jetzt tief getroffen“, schnappte Zane. „Zum Glück ist Herz bei mir heute aus. Also bewegt euch endlich.“
Trotz
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