Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Übelkeit.
„Vater, bitte…“
Ein weiterer Schlag katapultierte sie an das Geländer und nahm ihr die Luft aus den Lungen.
„Ich hatte höhere Pläne mit dir und was tust du? Du benimmst dich wie eine gewöhnliche Hure! Du bist der Anfang einer neuen Herrenrasse! Du wirst die Prinzessin sein, die Anführerin. Du und dein Gefährte, ihr werdet die Welt regieren.“ Er blickte sie angewidert an. „Wenn er dich jetzt noch haben will, wo ein anderer Mann dich angefasst hat!“
Portia versuchte nicht, ein zweites Mal aufzustehen. Eine plötzliche Erkenntnis ließ sie zu Boden gleiten. Doch konnte sie es nicht glauben. „Gefährte?“
„Ich habe lange nach einem passenden Kandidaten für unser Vorhaben gesucht, den stärksten, tapfersten Hybriden. Eure Kinder werden stärker als jeder andere auf der Welt sein.“
„Nein…“, flüsterte sie atemlos. Das konnte nicht wahr sein. Doch es gab keinen Zweifel. Ihr Vater wollte eine Herrenrasse erschaffen, eine überlegene Rasse, die die Welt regieren sollte. „Nein, du kannst nicht…“
Er blickte zu ihr hinunter. „Du gehörst mir! Du wirst tun, was ich dir sage!“
Selbstschutz ließ sie aufstehen. Sie gehörte nicht ihm. „Ich gehöre niemandem!“
Sie alleine würde entscheiden, mit wem sie sich binden wollte, und es würde kein Mann sein, den ihr Vater für sie aussuchte.
Wie ein Schraubstock schlang sich die Hand ihres Vaters um ihren Oberarm, seine Klauen bohrten sich in ihr Fleisch. Ein unfreiwilliges Keuchen entkam ihr. Er würde vor nichts Halt machen. Kalte Angst packte sie und lief ihren Rücken hinab.
„Jetzt hörst du mir zu, junge Dame! Von jetzt an tust du genau das, was ich dir sage. In drei Tagen wirst du dich mit deinem Gefährten binden und du wirst es freiwillig tun.“
„Und was, wenn nicht?“, keifte sie.
Sie würde lieber sterben als zu tun, was er ihr befahl. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Zane hatte sie aus seinem Leben verbannt und jetzt stellte sich heraus, dass ihr Vater ein Monster war. Sie hatte niemanden.
„Oder ich werde deinen Liebhaber finden und ihn umbringen, sehr, sehr langsam. Ich verspreche dir, er wird größeres Leid erfahren als diese Welt je erlebt hat.“
Erschrocken blieb ihr Herz stehen, nur um in doppelter Geschwindigkeit wieder anzufangen zu schlagen. „Nein!“
„Oh, das wirst du schon sehen!“
Wenn sie je daran gezweifelt hatte, wer ihr Vater war, waren diese Zweifel jetzt ausgelöscht. „Ich wollte ihm nicht glauben“, murmelte sie.
Ihr Vater zerrte an ihrem Arm. „Was glauben?“, fragte er mit zusammengekniffenen Augen.
Portia hob langsam und ruhig ihren Kopf. „Dass du Franz Müller bist.“
Sie sah die letzte Bestätigung der Wahrheit darin, wie er instinktiv zurückwich und wie seine Augen sich weiteten und sein Kiefer aufklappte. Es hielt nur eine Sekunde an, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte. Er knurrte und zeigte seine Fänge.
„Wer hat dir das erzählt?“
Doch sie hielt ihren Mund, sagte nichts.
„WER?“, schrie er nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt.
Portia biss ihre Zähne zusammen, wollte es nicht verraten.
Dann veränderte sich sein Blick, als käme ihm ein Gedanke. Er knirschte mit den Zähnen. „Es gibt nur einen Mann außerhalb der Organisation, der weiß, wer ich bin. Nur einer, der diese Information gegen mich verwenden könnte.“ Er knurrte. „Eisenberg.“
Sie erkannte Zanes Nachnamen wieder, versuchte aber, unbeeindruckt dreinzuschauen.
Doch ihr Vater kannte sie zu gut. So sicher wie sie seine Tochter war, konnte er auch ihren Gesichtsausdruck deuten.
Er musterte sie angewidert. „Du hast dich von Eisenberg ficken lassen? Von diesem dreckigen Judenschwein?“
Es gab keinen Grund, es jetzt noch zu leugnen.
Portia hob trotzig ihr Kinn. „Und ich habe jede Sekunde davon genossen.“ Als sich im Gesicht ihres Vaters Abscheu breit machte, fuhr sie fort. „Ich habe sein Blut getrunken und ihm meins gegeben. Und ich habe es gel –“
Sie bekam keine Gelegenheit, ihren Satz zu beenden. Die Fäuste ihres Vaters flogen auf sie zu. Sie hob ihre Arme, um sich zu schützen, doch es nützte nichts. Schläge auf ihren Kopf waren gefolgt von Tritten in ihren Bauch, während seine Klauen ihre Kleidung zerrissen und sich in ihre Haut bohrten. Der Geruch ihres Blutes erfüllte die Luft.
Ihre Kraft, die schon von den vorherigen Ereignissen dieser Nacht vermindert war, verließ sie. Der nächste Schlag traf sie an der Schläfe. Ihr wurde
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