Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Schreie kamen mehr von ihm. Seine Hände bewegten sich noch in alle Richtungen, als versuchte er, das Feuer zu löschen, doch Zane wusste, dass es zu spät für ihn war.
Er schob die Vorhänge zur Seite und trat das Fenster mit seinem Stiefel ein. Das Glas splitterte. Die frische Luft, die eindrang ließ die Flammen auflodern, die ihn wie eine Explosion trafen. Er verlor keine Sekunde und sprang mit Portia an sich gedrückt aus dem Fenster.
Zane landete in den Büschen, die seinen Fall dämpften. Trotzdem litt seine verletzte Schulter unter dem Aufprall und er verlor seinen Griff um Portia. Zum Glück hatte sie ihre Arme so fest um ihn geschlungen, dass sie förmlich an ihm kleben blieb.
„Bist du in Ordnung?“, fragte er atemlos.
Er spürte ihr Nicken.
Eine Explosion erhellte die Nacht. Instinktiv richtete er sich auf, presste Portia wieder fest an sich und rannte einige Meter vom Haus weg, bevor er sich umdrehte.
Flammen kamen aus mehreren Fenstern des ersten Stockwerks, und auch das Dach begann, Feuer zu fangen. Zane konnte nur mutmaßen, dass eine Gasleitung oder etwas ähnlich Brennbares aufgrund des Feuers im Schlafzimmer explodiert war.
Das völlig aus Holz gebaute viktorianische Haus brannte lichterloh.
Portia legte ihren Kopf in die Mulde an seinem Hals und er spürte Tränen auf seiner Haut.
„Es tut mir leid, Baby Girl.“ Dann schluckte er, denn die nächsten Worte waren die schwersten seines Lebens. „Trotz allem hat dein Vater dich geliebt.“ Auf seine Weise, auch wenn es fast zu spät gewesen wäre.
Ein Schleusentor öffnete sich und Portias Tränen durchnässten sein Shirt.
„Ich liebe dich, Baby Girl. Auf ewig.“
Als Minuten später Portias Tränen trockneten, nahm sie das Näherkommen anderer Vampire wahr. Sie versteifte sich.
„Wir müssen hier weg“, drängte sie Zane und blickte zu ihm hoch.
Er lächelte sie an, und erst als sie sich etwas von ihm löste, bemerkte sie, dass Blut aus einer Wunde an seinem Halse strömte. Seine Schulter, die er seltsam hielt, zeigte tiefe Einschnitte.
Panisch griff sie seinen Arm, doch er blieb stehen.
„Freunde.“
Erleichtert drehte sie sich zu den näherkommenden Vampiren und erkannte sogleich einen von ihnen: Quinn. Weitere kamen aus dem brennenden Haus gelaufen. Sie konzentrierte sich. Eddie schleppte den verletzten Thomas aus dem Haus, versuchte, ihn auf den Beinen zu halten, doch als Thomas’ Beine einknickten und sein Kopf nach vorne fiel, hob Eddie ihn rasch in seine Arme und trug ihn.
Ein Respekt einflößender Vampir mit rabenschwarzen Haaren rief Anweisungen in die Nacht, die die anderen ohne weiteres befolgten. Er musste der Chef von Scanguards sein, Samson.
„Bringt die Verletzten in die Vans! Amaury! Gabriel! Schadensbegrenzung.“
Sie beobachtete zwei Vampire mit langen dunklen Haaren, wie sie zu Samson liefen.
„Haltet alle Menschen von hier fern! Und löscht ihre Erinnerungen! Wir dürfen keine Entlarvung riskieren.“
„Alles wegen mir“, flüsterte sie sich selbst zu.
Portia spürte Zanes Hand an ihrem Kinn, als er ihren Kopf hochdrückte, damit sie ihn anblickte.
„Es ist nicht deine Schuld.“ Er deutete zu dem brennenden Haus. „Sie mussten zur Strecke gebracht werden, so oder so. Wir konnten nicht erlauben, dass sie ihre Pläne in die Tat umsetzten.“
Bevor sie antworten konnte, kam Samson zu ihnen gelaufen.
„Du bist verletzt“, begann er nüchtern, als er Zane musterte.
„Mir geht’s gut. Aber Portia braucht Blut. Ihr Vater hat sie aushungern lassen.“
„Ich bin in Ordnung“, protestierte sie. „Zane braucht Blut.“
Sie spürte, wie Zane widersprechen wollte, doch Samson kam ihm zuvor. „Ihr braucht beide Blut. Für Portia wird welches aus der Flasche genügen, aber Zane, du brauchst frisches.“ Er schaute sich um, bevor er winkte. „Oliver, wir brauchen dich.“
Portia erinnerte sich auf einmal an die Unterhaltung, die sie vor einigen Tagen mit Oliver geführt hatte, als er ihr erzählte hatte, dass sich in Notsituationen Vampire von ihm ernährten.
Oliver lief auf sie zu und lächelte sie an, als er näherkam. Sofort zog Zane sie an sich. Sie spürte seinen Besitzanspruch förmlich und es sandte eine Hitzewelle durch ihren Körper.
„Zane braucht dich“, erklärte Samson.
Dann griff er in die Tasche, die Oliver bei sich hatte, und zog eine Flasche mit rotem Inhalt heraus. Er gab sie Portia.
„Hier, trink das!“
In dem Moment, in dem sie die Flasche an ihre Lippen
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