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Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Tür. Das Innere war mit kühlem Granit an den Seiten und Holz auf dem Boden gestaltet.
    Ich trat in den offenen Fahrstuhl ein und fuhr nach oben. Dezent wandte sich mein Helfer ab. Auf dem Flur erwartete mich schon der Leiter der hiesigen Filiale. Die Wache hatte ihn offensichtlich benachrichtigt.
    „ Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Frau Woroman!“
    Ich lächelte.
    Er reichte mir die Hand. Dieser persönliche Gruß war hier in Deutschland üblich. Mir war er immer etwas unangenehm, da meine Hände zumeist recht kühl waren. Zum Glück hatte ich zuvor noch etwas wärmendes Blut getrunken.
    „ Gern doch.“ Ich schüttelte ihm geschäftsmäßig die Hand.
    „ Sie sprechen das Deutsch so bezaubernd“, lobte mein Gastgeber.
    „ Es ist eben die Sprache meiner geliebten Mutter“, erwiderte ich.
    Wir gingen in sein geschmackvolles Büro.
    Ein wunderbarer Blick auf einen der schönsten Teile Berlins bot sich uns. Für meinen russischen Geschmack war der Raum jedoch einen Tick zu puristisch eingerichtet, obgleich ich grundsätzlich Ordnung mochte. Die Deutschen übertrieben jedoch wie meistens in ihrem Bemühen etwas. Sie hatten diesen unseligen Hang, alles richtig und noch besser machen zu müssen.
    Wir setzten uns in zwei fast durchsichtige Kunststoffsessel. Sie schufen die Illusion, als schwebte der Gegenüber in der Luft.
    „ Kaffee? Tee?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „ Worum geht es?“
    „ Diesmal geht es gleich um zwei Aufträge. Sie haben natürlich wie immer die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden. Der eine könnte durchaus gefährlich sein.“
    „ Angst ist mir recht fremd“, entgegnete ich.
    Der Filialleiter lachte auf.
    „ Das dachte ich mir. Ihre bisherigen  Aufträge ließen mich das vermuten. Sie dürften deswegen genau die Richtige sein. Ich habe sofort an Sie gedacht.“
    Mein Gegenüber zog an seinem Schreibtisch eine Schublade auf und holte zwei darin befindliche Dossiers hervor.
    Max Kräger, so hieß der Filialleiter, war mir zwar optisch nicht sympathisch, aber er roch recht ehrlich. Somit stand er auf der richtigen Seite. Das erleichterte die Zusammenarbeit.
    Seine schulterlangen, dünnen und grauen Haare passten nicht zu seinem ansonsten dezenten Aussehen. Das dürfte eine Marotte aus der Jugendzeit oder die Furcht vor dem Alter sein. Vielleicht wollte er seiner bitteren Arbeit auch nur einen künstlerischen Schein verleihen. Eine richtige Herrenfrisur hätte ihm aus meiner Sicht deutlich besser gestanden.
    Jeder trägt seine speziellen Lasten. Ein berühmter Gelehrter hat einmal gesagt, dass die Menschen von Weitem alle nett und fröhlich aussehen. Je dichter man ihnen jedoch kommt, umso mehr erkennt man ihre Probleme. Irgendwann würde ich den Grund für diese Frisur erfahren.
    „ Die Kriminalpolizei hat unsere Detektei um Hilfe ersucht. Wir benötigen immer einen guten Kontakt zu den hiesigen Behörden, darum habe ich schon einmal zugesagt. Bezahlt werden Sie von uns, denn wir werden einen Teil der Kosten selbst tragen müssen. Später zahlt sich das wieder aus.“
    Ich sagte nichts, sondern hörte in Ruhe zu.
    „ Sie arbeiten mit einem Kommissar zusammen. Er heißt Gordon von Mirbach und ist ein Verwandter des Außenministers. Seine Familie ist seit Jahrhunderten politisch aktiv und war zeitweise sehr einflussreich. Scheinbar ist der Kommissar ein guter Mann. Ein Vorfahre hat als deutscher Botschafter sogar versucht, die Zarenfamilie vor dem Tod zu retten. Ein anderer hat sich als Geisel austauschen lassen und opferte dabei sein Leben. Seine Eltern, die Frau und die Tochter wurden vor einigen Jahren während eines Hilfseinsatzes in Nordafrika von Terroristen entführt. Dem Vater wurde vor laufenden Kameras der Kopf abgetrennt und die anderen lebendig begraben. Man hat sie bis heute nicht gefunden. Sehr bitter war das. Deswegen hat er die Diplomatenlaufbahn aufgegeben und ist in die Kriminalistik gewechselt. Aufopferung ist also Tradition in der Familie.“
    Das war eine sehr merkwürdige Geschichte. Den Hintergrund mit dem ehemaligen Grafen von Mirbach-Harff kannte ich nur zu gut. Er war in Moskau am 07. Juli 1918 von Sozialisten ermordet worden. Graf von Mirbach-Harff hatte zuvor alles getan, um die Freiheit für meine Familie zu erreichen. Diese unglückliche Fügung hatte unseren Tod beschleunigt. Nur zehn Tage später folgten wir ihm.
    War dieses Zusammentreffen mit einem seiner Nachkommen ein Omen?
    „ Nun zu den Fällen“, fuhr Max Kräger fort.
    „ Hier in

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