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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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gern glauben, dass es Connor gewesen war.
    »Ich glaube, unsere Erfolgsaussichten sind am größten,
wenn wir bei Neumond handeln«, erklärte Lucas. »Unsere gute Nachtsicht ist ein großer Vorteil.«
    »Und sie haben Nachtsichtbrillen«, bemerkte Connor.
    »Möglicherweise. Aber eine mondlose Nacht bietet uns die beste Deckung.«
    Connor nickte in zögerlicher Zustimmung.
    »Okay. Wir werden uns in kleinere Gruppen aufteilen. Einige von euch werden hier in Wolford bleiben, einige werden den Wald nach weiteren Spuren von Bio-Chrome durchkämmen, und ein weiteres Team wird sich auf den Weg zum Labor machen. Fürs Erste könnt ihr euch noch ein bisschen ausruhen. Ich teile euch eure Aufgaben im Laufe des Vormittags mit. Morgen geht’s dann an die Arbeit. Gibt es dazu noch Fragen?«
    Ich schaute mich um. Alle wirkten entschlossen. Spannung lag in der Luft, denn keiner konnte es erwarten, sich für den Schutz unseres Volkes einzusetzen.
    »Also schön«, sagte Lucas. Dann nickte er dem Ältesten Wilde zu, um ihm die Leitung der Zusammenkunft zu übertragen.
    Ältester Wilde erhob sich erneut. »Eine schwere Verantwortung lastet auf euren Schultern. Wir haben für unseren Schutz immer auf die Jugend gesetzt, weil ihr stärker, hungriger und erpichter darauf seid, euren Wert unter Beweis zu stellen. Aber Weisheit erlangt man durch Erfahrung. Wenn ihr einen Rat braucht, kommt zu uns.« Er richtete seinen Blick auf mich, und ich versuchte, keinen schuldbewussten Eindruck zu machen. »Wir sind hier, um zu dienen und zu leiten. Aber ihr seid unsere Wächter vor der Gefahr, die von den Menschen ausgehen kann. Ihr dürft jetzt gehen.«
Mit einer ausladenden Geste gab er uns die Erlaubnis, den Raum zu verlassen.
    Während sich alle von ihren Plätzen erhoben, überlegte ich, wie ich mit Connor ins Gespräch kommen konnte. Doch plötzlich spürte ich, wie jemand an meinem Zopf zog. Es war Daniel.
    Er lächelte mich an. »Du bist ein tapferer Dunkler Wächter. «
    »Danke.«
    Ohne hinzuschauen, wusste ich, dass Connor weitergegangen war. Seine Abwesenheit hinterließ eine schmerzhafte Lücke. Ich war vollkommen durch den Wind: In einer Sekunde schöpfte ich Hoffnung, in der nächsten schlug ich auf dem harten Boden der Realität auf. Früher oder später würde es zu einer Situation kommen, in der man von mir erwartete, dass ich meine Wolfsgestalt annahm. Was würde Connor dann über mich und meinen Betrug denken? Schob ich seinen Abscheu gegen mich nur eine Weile hinaus? Wenn er sich vorher in mich verliebt hätte, würde er mir dann vielleicht verzeihen? Oder würde er mich umso mehr hassen?
    Lucas rief Daniel zu sich und Connor herüber. Ich nahm an, er wollte, dass sie Wache schoben.
    »Vielleicht haben wir später noch Zeit uns zu unterhalten«, sagte Daniel.
    Ich nickte. »Ja, sicher.«
    Nachdem er sich entfernt hatte, nahm ich mir vor, ihn ein paar von den anderen Dunklen Wächtern und Novizen vorzustellen. Er war neu hier und sein Bekanntenkreis sollte sich nicht auf mich beschränken.

    Auf dem Flur begegnete ich Kayla.
    »Was haben die Ältesten von dir gewollt?«, fragte sie ohne Umschweife.
    »Mich fortschicken.«
    »Wie meinst du das? Zurück nach Tarrant?«
    Tarrant war die kleine Stadt in der Nähe des Nationalparks. Die meisten von uns waren dort aufgewachsen.
    »Nein, eher in andere Wälder, andere Gebiete, Orte, wo andere Gestaltwandler leben. Sie glauben, dass mein wahrer Gefährte irgendwo dort draußen lebt und darauf wartet, sich mit mir zusammenzuschließen.«
    Ihr fiel die Kinnlade herunter. »Im Ernst?«
    »Ja. Wusstest du, dass Großväter sich neuerdings als Partnervermittler betätigen?«
    »Vielleicht machen sie sich Sorgen um den Fortbestand unserer Spezies.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nee, ich glaube, sie waren mit ihren Sudokus fertig und hatten Langeweile. Also haben sie beschlossen, sich in mein Leben einzumischen.«
    »Vielleicht machen sie sich Sorgen um dich.«
    Ihre Worte bereiteten mir Schuldgefühle, dass ich so gehässig über ihre Versuche gesprochen hatte, einen Gefährten für mich zu finden. Von Kind auf brachte man uns bei, sie zu respektieren. Aber wer wollte schon von Männern verkuppelt werden, die wahrscheinlich längst vergessen hatten, wie es war, sich zu verlieben?
    Als ich einen Blick über die Schulter warf, konnte ich durch die offene Tür des Ratszimmers schauen. Connor, Lucas und Rafe schienen in eine angeregte Diskussion vertieft zu sein. Ohne Zweifel waren die drei

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