Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon
einer Gefährtin erleben, jenes feste Band, das dabei entsteht.«
Verlangen flammte in seinen Augen auf, doch seine Stimme klang neckend. »Es gibt andere erste Male, die wir zusammen erleben werden, andere Wege, eine tiefe Verbundenheit zu schaffen.«
Dann küsste er mich – vor den anderen Dunklen Wächtern
und den Ältesten –, aber meinetwegen konnte die ganze Welt, das ganze Universum von uns erfahren. Endlich hatte ich meinen Gefährten gefunden, und mein allergrößter Traum war in Erfüllung gegangen.
18
A m Abend trafen wir uns alle im Sly Fox: Lucas, Kayla, Rafe, Lindsey, Connor und ich.
Wir saßen auf einer hufeisenförmigen Bank in einer Nische, aßen Pizza und tranken Rootbeer. Seit langer Zeit fühlte ich mich zum ersten Mal wieder dazugehörig, als Teil des Rudels. Die Spannungen zwischen mir und Lindsey wegen ihrer Beziehung zu Connor waren verschwunden. Und ich freute mich darauf, Kayla besser kennenzulernen. Sie wollte anfangen, morgens mit mir Joggen zu gehen.
»Du bist ein ganz schönes Risiko eingegangen, dich von der Wahl auszuschließen«, sagte Lindsey zu Connor. »Was hättest du gemacht, wenn die Wahl unentschieden ausgegangen wäre?«
»Mein Dad hat mir geraten, allen meine Bereitschaft zu zeigen, Opfer für sie zu bringen, wenn ich Brittanys Ausschluss von den Dunklen Wächtern verhindern wollte. Auf mein Stimmrecht zu verzichten – das war doch eine Kleinigkeit. «
Er griff nach seinem Glas, und sein neues Tattoo blitze unter seinem ärmellosen Shirt hervor. Ich streichelte es zärtlich. Während ich am Nachmittag mit meiner Mom auf Auto suche war, hatte er sich das Tattoo mit Lindseys Namen
entfernen lassen. Ich wollte keine Details hören, denn ich ahnte, dass es eine äußerst schmerzhafte Prozedur war, für deren Heilung eine Transformation erforderlich war. Dann hatte er sich ein keltisches Symbol mit meinem Namen in die linke Schulter stechen lassen.
»Ich dachte immer, Gestaltwandler müssten den Namen ihrer ersten auserwählten Gefährtin für immer tragen«, sagte ich.
»Nichts als ein Mythos«, sagte er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
»Es soll Jungs davon abhalten, bei der Auswahl ihrer Gefährtin voreilige Entscheidungen zu treffen«, sagte Lindsey.
»Nun ja, vielleicht sollten die Mädchen auch ein wenig gründlicher darüber nachdenken«, zog Connor sie auf.
»Ein guter Hinweis«, erwiderte Lindsey und kuschelte sich an Rafe.
»Erzähl uns von deinem neuen Wagen«, sagte Kayla.
Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. »Mom meinte, er sollte meinen wilden Charakter präsentieren. Deshalb hat sie mir einen roten Mustang gekauft.«
»Donnerwetter!«, rief Kayla. »Damit bist du das coolste Mädchen der ganzen Schule!«
»Oh, ich kann weiter zu Fuß zur Schule gehen. Ich brauche ihn hauptsächlich, um Connor im College zu besuchen. Mit dem Teil müsste ich in null Komma nichts da sein.«
»Fahr bloß nicht so schnell«, warnte Connor. »Ich will nicht, dass du einen Unfall baust.«
Er machte sich Sorgen um mich, da ich nicht seine Heilfähigkeit besaß. Unsere – seine – Art war gern ein wenig leichtsinnig, weil nur tödliche Wunden eine Gefahr darstellten.
Aber auch Menschen konnten sehr alt werden. Ich musste mich nach einem neuen Arzt umsehen. Gestaltwandler kannten für gewöhnlich nur Kinderärzte, da sie nach ihrem ersten Vollmond die Fähigkeit zur Verwandlung und Selbstheilung erlangten und keine medizinische Hilfe mehr brauchten.
»Hallo!« Ein frischer Krug Rootbeer wurde auf den Tisch gestellt. »Freut mich, dass alles gut gelaufen ist bei dir.«
Ich lächelte Daniel an. »Danke für deine Stimme heute Morgen.«
»Ich bin nicht nachtragend, wenn ein Mädchen mich abblitzen lässt.«
»Ich hab dich nicht direkt abblitzen lassen.«
»Setz dich zu uns«, sagte Connor.
»Wir müssen eine Gefährtin für dich suchen«, sagte Kayla zu Daniel.
»Aber lass uns nicht wieder einen Namenszettel aus dem Hut ziehen. Das hat nicht allzu gut funktioniert«, sagte er grinsend.
Ich sah Connor an. »Du hast doch gesagt, es wäre eine Schale gewesen.«
»Spielt das eine Rolle?«, fragte er und legte den Arm um meine Taille.
»Nein.« Ich kuschelte mich an ihn. Es erstaunte mich immer wieder, wie perfekt wir zusammenpassten.
»Was ist, Leute?«, fragte Lucas. » Wer hat Lust auf einen zweibeinigen Lauf im Mondschein?«
19
D er Nachthimmel war übersät mit glitzernden Sternen, als hätte jemand Unmengen von Diamanten
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