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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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verwittertes Gesicht.
    Der Hawk grinste und erhob sich.
Er hatte etwas zu erledigen.
     
    Adrienne raste die Stufen zur
Cottail Lane 93 hoch, mit soviel Elan, wie sie seit Monaten nicht mehr gehabt
hatte.
    »Maria!
Maria!« schrie sie, als sie durch die Tür hereinstürzte und nach der kleinen
Kubanerin suchte, die während des letzten Monats mehr für sie geworden war als
eine Haushälterin; sie war nun eher wie eine Mutter und ein teurer Freund.
    Adrienne
hatte Maria schlichtweg befohlen, zu ihr ins Haus zu ziehen, und behutsam
hatten die beiden die bezaubernden Rituale der Freundschaft aufgebaut; die
nächtlichen Tees, die Plaudereien am Morgen, geteiltes, gemeinsames Lachen und
Weinen.
    »Maria!«
Sie rief erneut. Dann erspähte sie Moonie, hob sie hoch und wirbelte mit der
verdutzten Katze durch die Eingangshalle.
    »Adrienne?«
Sie erschien im Türrahmen, die Augen voller Hoffnung.
    Maria
musterte Adrienne einen Augenblick vorsichtig; ihr strahlendes Gesicht, ihre
leuchtenden Augen. »Du hast ihn gesprochen - den Doktor?«
    Adrienne
nickte heftig mit dem Kopf und herzte Moonie. Die Katze ließ ein mißmutiges Schnaufen
vernehmen und wand sich. Adrienne und Maria strahlten sich stumm über den Kopf
der Katze hinweg an.
    »Und
der Doktor sagte...«, ermutigte Maria.
    »Du
hattest recht, Maria! Das ist der Grund, weshalb ich mich so elend fühlte. Ich
trage Hawks Baby, Maria«, schrie Adrienne heraus, unfähig, die Neuigkeit auch
nur eine Sekunde länger für sich zu behalten. »Ich trage das Baby des Hawk in
mir!«
    Maria klatschte in die Hände und
lachte entzückt. Adrienne würde schnell gesund werden. Das Kind des Mannes zu
tragen, den man liebt, konnte Hoffnung in das Herz einer jeden Frau pflanzen.
     
    Der Hawk heuerte fünfzig
Harfenspieler und Possenreißer an und brachte ihnen neue Lieder bei. Lieder
über den kümmerlichen Narren der Feen, der von dem legendären Hawk von
Dalkeith-Upon-the-Sea verjagt worden war. Da er in seiner Zeit eine Legende
war, wurden seine Geschichten als große Wahrheit und mit ungebrochener Kraft
verbreitet. Die Spieler waren entzückt von der epischen Größe einer solch
wilden Geschichte.
    Nachdem sie die Liedchen und die
Refrains, die die Niederlage des Narren besangen, bis zur Perfektion geprobt
hatten, schickte der Hawk sie in die Grafschaften von Schottland und England.
Grimm begleitete die Gruppe von Spielleuten, die nach Edinburgh reiste, um
höchstselbst zu helfen, die Geschichte zu verbreiten, während der Hawk bis tief
in die Nacht unzählige Stunden unter Kerzenlicht verbrachte, in denen er seinen
Befehl niederschrieb, ihn überarbeitete und perfektionierte, für den Moment,
wenn der Narr erschien. Manchmal, in den frühen Morgenstunden, griff er nach
seinem Schnitzwerkzeug und begann, Spielzeugsoldaten und Puppen zu schnitzen,
eine nach der anderen.
     
    Auf der Insel Morar dämpfte die
Königin ein herzliches Lachen mit ihrer winzigen Hand, als Geschichten von
einem neuen Schauspiel über die See herübertrieben. Adam fauchte.
    Der Narr hatte sich monatelang
hämisch an seinem Sieg über den Hawk geweidet. Selbstgefällig hatte er dem
König und jedem anderen, der es hören wollte, gesagt: »Er mag wohl nett
anzusehen sein, aber für mich war er kein Gegner. Nur ein dummes, hübsches
Gesicht.«
    Der
König setzte eine schelmische Miene auf, unfähig, dem Drang zu widerstehen, den
Narren zu verspotten. »Dumm, ist er das? Geschlagen, war er das? Ei ei ei,
Narr, es macht den Anschein, als hätten wir dir den Namen zu Recht gegeben. Die
Legende des Narren der Feen wurde soeben umgeschrieben. Für alle Ewigkeiten
werden sich die Sterblichen an deine Niederlage erinnern, nicht an seine.«
    Der
Narr ließ ein gigantisches Geheul der Wut los und verschwand. Dieses Mal trat
Finnbheara sofort an die Seite seiner Königin.
    »Der
Narr geht zum Hawk«, sagte er ihr. Adam befand sich in einem furchterregenden
Zustand, und der Narr hatte schon einmal beinah ihre Rasse vernichtet. Der Pakt darf nicht
gebrochen werden.
    Die
Königin rollte sich auf die Seite und sah ihren Gemahl einen langen Moment an.
Dann bot sie ihm ihre Lippen zum Kuß, und Finnbheara wußte, daß er mit seiner
Liebe wieder in ihrer Gunst stand.
    »Du tatest wohl daran, es mir zu
sagen, Liebster.«
    Manchmal, tief in der Nacht,
träumte Adrienne, daß sie wieder über die grünen Hänge von Dalkeith lief. Der
frische Geruch von Salzluft, vermischt mit dem Duft der Rosen, fuhr dann durch
ihr Haar und

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