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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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zu ihren Zehen. Wie in Gottes Namen konnte ein bloßer Blick ihr
das Gefühl geben, als zöge er ihr langsam und genüßlich das Kleid vom Körper?
    »Hat
nicht dieser Bursche aus Ceylon eine Menge merkwürdiger Dinge in die
Speisekammer gebracht? Ich bin Lydia Douglas, nebenbei bemerkt, dieses Tunichtguts

    »Mutter-«
    »Still.
Du hast die Hochzeit verpatzt, und jetzt stellst du dich auch nicht viel besser
an, also sei still.«
    In
diesem Moment vergab Adrienne ihm fast alles, als er darauf wie ein kleiner
Junge schweigend mit den Achseln zuckte. »My Lady«, sagte sie, versuchte einen
Knicks und hoffte, Hawks Mutter korrekt angesprochen zu haben. Instinktiv
mochte sie diese Frau, selbst wenn sie diesen überwältigenden Weiberhelden
geboren hatte.
    »Lydia
genügt, und wenn ich darf - Adrienne? Hawk erzählte mir, dies sei Eure
bevorzugte Anrede.«
    »Adrienne ist wunderbar.
Kaffee?«
    Lydia lachte, offensichtlich
nahm sie ihr ihre Penetranz nicht übel. »Ich nehme an, du bist dieses starke
Morgengebräu gewöhnt. Mein Heiler sagt mir, es habe verjüngende Eigenschaften
und sei ein natürliches Stärkungsmittel.«
    »Ja.« Adrienne nickte vehement.
    »Die Speisekammer, Hawk«, trieb
Lydia ihren Sohn an.
    »Ich darf mich entfernen?«
fragte er spöttisch.
    »Seit wann hörst du auf mich?«
entgegnete Lydia augenzwinkernd. »Nimm deine frisch Vermählte und besorge ihr
Kaffee. Und Adrienne, solltest du irgend etwas anderes benötigen, und sei es
auch nur ein mitfühlendes Ohr, bitte komm zu mir. Ich verbringe viel Zeit in
meinen Gärten. Jeder kann dir den Weg dorthin zeigen.«
    »Danke.« Adrienne meinte das aus
tiefstem Inneren. Wie angenehm war es doch, von jemandem freundlich willkommen
geheißen zu werden! Von jemandem, der nicht männlichen Geschlechts war und
unerträglich schön.
    »Komm.« Der Hawk streckte ihr
eine Hand entgegen. Sich weigernd, ihn zu berühren, sagte sie süßlich: »Nach
Euch.«
    »Nein, Mädchen, nach Euch.« Er
machte eine einladende Geste. Er würde dem süßen Schwung ihrer Hüften quer
durch die Hölle folgen.
    »Ich muß darauf bestehen«,
wehrte sich Adrienne.
    »So wie ich«, konterte er.
    »Geht«, fauchte sie.
    Er verschränkte seine
kraftvollen Arme vor der Brust und erwiderte entschlossen ihren Blick.
    »Oh , in Gottes Namen, müssen
wir uns auch darüber streiten?«
    »Nicht, wenn Ihr mir gehorcht,
Frau.«
    Hinter ihnen hörten sie Lydia
belustigt aufstöhnen. »Warum geht ihr zwei nicht einfach nebeneinander«, sagte
sie aufmunternd.
    »Fein«,
fauchte Adrienne. »Fein«, knurrte der Hawk.
    Lydia lachte, bis ihr die Tränen
in den fröhlichen grünen Augen standen. Endlich ein Mädchen, das ihres Sohnes
würdig war.
    Kapitel
8
    Nebeneinander. Sie brauchte ihn
nicht anzusehen. Danke Gott für kleine Gefälligkeiten.
    »Und
hier haben wir die Speisekammer«, sagte der Hawk, als er die Tür aufschloß und
öffnete. Adriennes Stimmung besserte sich. Ihre Nase zuckte kaum wahrnehmbar.
Sie konnte Kaffeebohnen riechen, Gewürze, Tees, alle möglichen wundervollen
Dinge. Sie sprang praktisch in den Raum hinein, Hawk auf ihren Fersen. Als sie
gerade eine Hand tief in den braunen Leinensack stecken wollte, von dem das
köstlichste Aroma sündhaft dunklen Kaffees ausströmte, gelang es dem Hawk
irgendwie, sich zwischen Adrienne und ihre Beute zu schummeln.
    »Wie
es aussieht, scheinst du unseren Kaffee sehr zu mögen«, beobachtete er mit
allzu scharfem Blick für ihre Vorlieben.
    »Ja.«
Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, ungeduldig, aber
dieser Kerl, der ihr den Weg versperrte, war ein Berg von einem Mann. »Bewegt
Euch, Hawk«, beschwerte sie sich. Er lachte leise und ergriff mit seinen großen
Händen ihre Taille, umfaßte sie beinahe ganz.
    Adrienne
erstarrte, als ein Duft ihre Geruchsnerven reizte, der noch unwiderstehlicher
war als ihr geliebter Kaffee. Der Duft von Leder und Mann. Von Macht und
sexueller Meisterschaft. Von Hingabe und Manneskraft. Der Duft von allem,
wovon sie je geträumt hatte.
    »Ah, mein Herz, es kostet
etwas«, murmelte er.
    »Ihr habt kein Herz«, ließ sie
seine Brust wissen.
    »Das ist wahr«, stimmte er zu.
»Du hast es gestohlen. Und letzte Nacht stand ich vor dir im Todeskampf, und du
hast es in Stücke gerissen...«
    »Oh, gebt es auf...«
    »Du hast seltsame Redensarten,
mein Herz -«
    »Euer Herz ist eine kümmerliche,
schwarze Walnuß. Zusammengeschrumpft. Runzlig.«
    Sie weigerte sich, ihn
anzusehen.
    Er lachte.

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