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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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meiner
Gegenwart nicht seinen Namen.«
    »Für
einen Kuß jeden Morgen?« Sie wollte ihn darauf festnageln.
    »Für
eine Gefälligkeit jeden Morgen.«
    »Das
ist nicht fair! Eine Gefälligkeit - das kann alles mögliche sein!«
    Er
lachte. »Wer hat dir erzählt, das Leben sei fair? Wer hat dich so furchtbar
fehlgeleitet? Und wenn man in Betracht zieht, daß wir verheiratet sind und daß
die Alternative zu meinem großzügigen Angebot nur die Erfüllung sämtlicher
ehelicher Pflichten ist, welches Recht hast du, über >fair< zu streiten?«
    »Nun,
du könntest dich ein wenig festlegen, zu meiner Beruhigung! Andernfalls könnte
ich aufwachen und mich vor unbekannten Dingen fürchten.«
    Sein
Gesicht verdüsterte sich. »Ich versuche, ihr sinnliche Freuden zu bereiten, und
sie >fürchtet sich vor unbekannten Dingern.« Verbittert wandte er sich ab.
    »So
habe ich es nicht gemeint...«, hob sie an und haßte den Ausdruck der
Verbitterung in seinem Gesicht, den sie sich selbst zuzuschreiben hatte. Doch
zu ihrer eigenen Sicherheit mußte sie es dabei belassen, also sprach sie den
Satz nicht zu Ende.
    Er
hatte sie sowieso nicht gehört, so gefangen war er in seiner düsteren
Stimmung, als er sie verließ.
    Viel zu spät, als er schon um
die Ecke verschwunden war, erinnerte sie sich voller Verzweiflung an ihre
Kaffeebohnen. Sie steckten in diesem Beutel, den er um seine Hüften trug, und
er hatte die Speisekammer wieder verschlossen.
     
    Duschen. Das war es. Was hätte
Adrienne nicht alles gegeben für dreißig Minuten heißen Wassers, das sie in
dichte Schwaden hüllte, für den üppigen Schaum von Aveda-Seife, Shampoos,
Körpercreme und ein flauschiges Handtuch, um sich abzutrocknen.
    Sie
konzentrierte sich darauf, ihr Phantasie-Duschbad in allen Einzelheiten
auszuschmücken, um sich von dem Gedanken an IHN abzulenken, während sie die
Gärten suchte. Sie fand sie hinter dem Schloß; man mußte die Küche
durchqueren, um dorthin zu gelangen, oder den ganzen Weg um das Schloß herumgehen
- und der Weg um das Schloß herum war lang.
    »Ihr
könnt ruhig noch etwas mehr hereinstecken als Eure kleine Nase, will ich mal
sagen. Ich würde unsere neue Lady gerne im Ganzen sehen«, rief eine Stimme aus
der Küche heraus.
    Neugierig
trat Adrienne ein. Die Küche war gänzlich anders, als sie es sich für diese
alten Zeiten vorgestellt hatte. Sie war riesengroß, schön gestaltet und
fleckenlos sauber. Den Mittelpunkt des Raumes bildete ein massiver,
säulenförmiger Herd, der an jeder Seite geöffnet werden konnte und somit vier
Kochstellen bot. Ein steinerner Rauchabzug führte zu einer Öffnung in der hohen
Decke. Bei näherer Betrachtung wurde ihr klar, daß die Küche als freistehender
Anbau zum eigentlichen Schloß gebaut worden war, so konstruiert, daß sie
luftig und stets gut ventiliert war. Der Raum hatte Fenster an zwei
gegenüberliegenden Seiten, alle vier Wände wurden von Arbeitsflächen aus
glänzendem Eichenholz gesäumt, und der Boden bestand aus hellgrauen
Bruchsteinplatten. Es gab hier keine faulenden Nahrungsmittel, keine Nagetiere
oder Insekten, diese Küche konnte es leicht mit ihrer eigenen im 20. Jahrhundert
aufnehmen - bis auf die Spülmaschine. Stufen führten zu den Vorratskammern,
Speiseschränke waren geschickt in Nischen untergebracht, und hinter den
geöffneten Fenstern erstreckten sich üppige Gärten. Auf den Fensterbänken standen
winzige Gefäße mit Kräutern und Gewürzen.
    »Gefällt
Euch unsere Küche?«
    Überwältigt
nickte Adrienne und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den lächelnden Mann, der
die Frage gestellt hatte. Er war groß und sonnengebräunt, mit einem schlanken
Körper und ausgeprägten Muskelpaketen an den Unterarmen, die entweder vom
Führen eines Schwertes herrührten oder von Arbeiten mit den Händen. Sein
dunkles Haar und sein dichter Bart waren von grauen Strähnen durchzogen, und
als seine klaren grauen Augen auf ihre trafen, funkelten sie vor Neugier und
freundlichem Willkommen.
    »Der
Hawk hat sie selbst entworfen. Er ist ja viel herumgekommen. Er sagt, er habe
Wunder gesehen, die das Leben viel angenehmer machten, und er hat sie alle
genutzt, um Dalkeith zu verbessern, will ich mal sagen.«
    Der
Schloßherr selbst hatte die Küche gebaut?
    »Er
hat die Theken geschnitten und die Schränke gebaut. Er liebt es, mit Holz zu
arbeiten. Beschäftigt seine Hände, sagt er. Wo er allerdings die Zeit hernimmt,
ist mir ein Rätsel.« Der Mann verdrehte die Augen, legte die Hände

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