Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
während er sich erhob und dem Freund dann die Hand hinstreckte.
»Es ist soweit?«, fragte Kendrick.
»Aye. Ich habe mich am Sonntag mit den Donalds getroffen, und wir sind uns einig. Laird Kinnons räuberische Horde hat das letzte Mal mein Hab und Gut gestohlen. Er hat sich im Laufe der Jahre viele Feinde gemacht. Niemand wird ihn dabei unterstützen, seine Grenzen zu schützen, sollten die Engländer unsere Küsten angreifen.«
»Dann werden wir den Rat der Inseln zusammenrufen! Laird Kinnon wird nicht länger herrschen, und der Clan der Kinnons wird von seinen blutbefleckten Händen befreit werden. Bei Einbruch der Dämmerung werde ich einen Reiter mit einer Fackel losschicken, um die Rebellen zusammenzurufen. Wann soll das Treffen sein?«
»Bald, Kendrick. Dein Laird wird schon bald für die Verbrechen bezahlen, die er an uns beiden begangen hat.« Calin schlug Kendrick auf den Rücken. Er war dankbar, dass sein Freund ihrer Sache treu geblieben war. So viele Jahre waren vergangen, seit sie durch die finsteren Gewölbe unter Brycen Castle gestreift waren. Sie hatten ihre Freundschaft immer geheim gehalten; eigentlich hätten sie Feinde sein müssen. Aber damals wie heute hatten sie beide dasselbe gewollt - eine Allianz.
Calin drückte einen Kiefernzweig zur Seite und schaute auf die Schar der Schönheiten, die ausgelassen um den Wasserfall herumtollten. Sie hüpften und tanzten, und es kümmerte sie nicht, dass ihre Röcke dabei nass wurden. Calin konnte sein Hochgefühl kaum beherrschen. Achtzehn Jahre waren vergangen, seit er Kendrick seine damals winzige Braut anvertraut hatte. Und heute, bei Einsetzen der Dämmerung, würde er das Mädchen mit sich nehmen nach Cànwyck Castle und es zu seiner Frau machen. Er betete darum, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte und nur seine zukünftige Frau sehen würde, und nicht die Tochter des Mannes, der seinen Vater ermordet hatte. Doch ungeachtet dessen, was er in ihr sehen würde, hatte er einen Schwur zu erfüllen und einen Clan zu beschützen.
Einen Clan, der zu dieser Stunde seine Hochzeit vorbereitete.
In der Burg hatte geschäftiges Treiben geherrscht, als er früh am Tag das Land der MacLeods verlassen hatte. Die alten Frauen des Clans hatten den Morgen damit verbracht, die Kapelle mit Blumen zu schmücken. Und seit zwei Tagen trafen immer mehr MacLeods auf Cànwyck Castle ein, um den Hochzeitsfeierlichkeiten beizuwohnen. Eine Hand voll Draufgänger hatte sich nach dem überreichen Genuss von Whisky mit den Mädchen des Dorfes vergnügt. In neun Monaten würde es eine Baby-Schwemme geben, und Calin hoffte, dass eines davon von ihm und seiner Braut sein würde.
Wildschweinkeulen, Wildbret und Lämmer wurden über großen Feuern geröstet, und das Fett, das von den Spießen tropfte, erfüllte die Hallen von Cànwyck Castle mit einem Duft, der jedem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Währenddesen arbeitete Father Harrald fieberhaft daran, den Segensspruch zu verfassen, den er am Abend im Anschluss an die Zeremonie sprechen wollte.
Das Einzige, was noch fehlte, war die Braut. Seine Braut. Akira Neish.
Calin hatte seine Absicht, sie ein oder zwei Tage vor der Hochzeit zu holen, aufgeben müssen, doch er hatte sich mit dem Gedanken beruhigt, dass sie willfährig sein und keine Probleme machen würde. Bis heute hatte sich ihm noch keine Frau verweigert, und er war davon überzeugt, dass seine zukünftige Frau seinem Charme ebenfalls nicht würde widerstehen können. Vielleicht würde sich auf ihrem Rückweg nach Cànwyck Castle die Möglichkeit ergeben, sie ein wenig zu umwerben, bevor er sie zu seiner Ehefrau machte.
»Welches der Mädchen ist Akira?« Calin schaute zu den Schönheiten hinüber, die um den See herumsprangen. »Bitte sag mir, dass nicht sie das ist.« Er zeigte auf eines der Mädchen. »Sie scheint einen gesunden Appetit zu haben.«
Kendrick runzelte verwirrt die Stirn, während er antwortete. »Das«, er zeigte auf die mollige Rothaarige, »ist Maggie. Sie und ihr Mann Logan Donald bekommen im Spätherbst ein Kind.«
»Dann ist es jene dort drüben? Die Hochgewachsene?« Calin zog beide Augenbrauen hoch und hoffte, er hatte die Richtige ausgewählt.
»Das ist Neala. Sie ist die Frau des Bruders unseres Schmieds. Hat Akira ...«
»He!« Aus dem Nichts hatte ein Schwall eiskalten Wassers Calins Rücken getroffen. Er schnappte nach Luft. Die Augustwärme hatte nur wenig dazu beigetragen, dem Wasser seine Eiseskälte zu nehmen. Er
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