Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
verlor. »Aber es waren MacLeods! Wenn du sie nicht geschickt hast, wer hat dann Akira geholt? Und wohin hat man sie gebracht?«
»Die MacLeods sind mir treu ergeben. Sie würden mich weder verraten noch würde einer von ihnen meine Braut rauben.« Calin verteidigte seine Stammesleute, aber er vertraute auch Kendrick so wie einem der seinen. Was würde ein MacLeod gewinnen, wenn er Akira raubte? Er zermarterte sich den Kopf, fand darauf jedoch weder eine Antwort noch hatte er die Zeit, länger über diese Frage nachzudenken. Akiras Entführer hatten eine Woche Vorsprung, was hieß, dass ihre Spur sich nicht mehr verfolgen ließ. Ein Gefühl von Übelkeit breitete sich in seinem Magen aus, als er an den Ort dachte, an den die Männer sie verschleppt haben könnten. Wie zur Hölle sollte er sie dort jemals finden? Er würde Akira ja nicht einmal erkennen, wenn er sie sah.
Calin hob den Arm und machte eine rasche Handbewegung. Drei seiner Krieger zu Pferde tauchten aus dem Wäldchen auf. Sirius blieb bei Calin stehen, genau wie es dem schwarzen Hengst beigebracht worden war. »Wir müssen sofort aufbrechen. Können deine Schwestern ohne Begleitung nach Hause gehen?«, fragte er und stieg auf das Kriegsross.
»Nein. Das können sie nicht.« Kendrick warf einen Blick auf die Mädchen, die sich um Isobel geschart hatten. Die Älteste hielt die Zügel eines Rotschimmels und wartete.
»Wenn ich richtig informiert bin, dann ist das Haus, in das du gezogen bist, nicht weit von hier. Sie scheinen mir sehr gut in der Lage zu sein, allein dorthin zu finden.«
Kendrick wandte sich ab und ging davon.
Mit wachsender Verärgerung fragte Calin sich, wie Kendrick so gleichgültig gegenüber der Schwester sein konnte, die er seit ihrer Geburt in seiner Obhut hatte. »Interessiert dich das Wohlergehen deiner anderen Schwester gar nicht? Geht sie dich jetzt nichts mehr an?«
Kendrick fuhr herum und sah Calin voller Missbilligung an. »Ich bin kein Idiot! Akiras Wohlergehen kümmert dich doch gar nicht. Für dich hat die Allianz Vorrang, und ohne Akira können wir die Clans nicht zusammenführen. Du kannst also aufhören, mir etwas vorzumachen und es einfach zugeben. Du würdest das Mädchen ja nicht einmal erkennen, wenn sie dir in den Hintern beißen würde!«
Calin ignorierte ihn, auch wenn er sich darüber ärgerte, dass Kendrick im Prinzip nur die Wahrheit ausgesprochen hatte. Er beruhigte Sirius. Das Tier musste gespürt haben, wie gereizt er war.
»Ich werde nur mit dir reiten, weil ich Akira kenne«, brummte Kendrick jetzt. »Außerdem würde sie nicht freiwillig mit dir mitgehen.«
Warum nicht, zur Hölle? Schließlich hatte er in all den Jahren für sie gesorgt und dem Abt des Klosters von Beauly Geld für ihre Erziehung geschickt. Er hatte dafür gesorgt, dass das Geheimnis ihrer Abstammung gewahrt blieb. Außer Onkel Kerk und Tante Wanda wussten nur Kendrick und Akiras Pflegemutter, dass Laird Kinnon ihr leiblicher Vater war. Er hatte gehofft, Akira würde die Ehe mit ihm ohne Protest eingehen. Doch diese Fakten jetzt mit Kendrick zu diskutieren hielt Calin für vergebliche Mühe. »Wir haben nicht die Zeit, herumzutrödeln. Wir reiten sofort los.«
Kendricks Gesicht lief rot an, und er ballte die Fäuste. »Akiras Sicherheit kümmert mich sehr wohl, aber ich muss mich zuerst um die fünf anderen kümmern. Isobel kann nicht gehen. Sie ist schon fast ihr ganzes Leben lang ein Krüppel. Seit Vater tot ist, gibt es niemanden außer mir, der stark genug ist, sie zu tragen.«
Calin kam sich vor wie der absolute Ignorant. Jetzt war ihm klar, warum Isobel nicht mit ihren Schwestern um den See herumgesprungen war. »Dann kümmere dich um deine Schwestern. Ich muss zurück zur Burg und den Rat um Geld bitten. Wir treffen uns bei Einbruch der Dämmerung dort, wo unser Land an das der Donalds grenzt. Aber komm allein. Akira befindet sich auf MacLeod-Land.«
Kendricks harte Gesichtszüge wurden weicher. »Du weißt, wohin man sie gebracht hat?«, fragte er voller Hoffnung.
»Aye. Wenn es stimmt, was du sagst, dann gibt es nur einen Ort, an den ein MacLeod eine Frau bringen würde, die er für eine Hexe hält - Tigh Diabhail.« Calin gab seinem Hengst die Sporen, und das Pferd fiel sofort in einen schnellen Galopp. Calin betete im Stillen darum, dass er nicht zu spät kommen würde. Tigh Diabhail war ein Höllenort und wurde zu Recht das Teufelshaus genannt. Er war erst einmal dort gewesen, und nun trieb ihn das Tun seiner
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