Zauber der Hoffnung
Applaus!“
Riley klatschte am lautesten, und Claire schaute in seine Richtung. Ihre Blicke trafen sich für einen langen Moment, ihrer vorsichtig, seiner feierlich. Etwas Bedeutendes ging zwischen ihren vor, unausgesprochen, doch unübersehbar.
Errötend wandte sie sich ab.
Der Auktionator hob die Kette in die Höhe, die ebenfalls auf ein Samtkissen gebettet war. Er kannte sich nicht besonders aus, aber selbst er konnte erkennen, dass dieses Schmuckstück einzigartig war mit den vielen Farben, die im Licht des Festsaals strahlten, und dem atemberaubenden rosafarbenen Herz in der Mitte.
„Claire hat mir erzählt, dass die Kette aus Edel- und Halbedelsteinen ist, von dem jeder einzelne aus den Bergen von Colorado stammt. Aquamarin, das Juwel des Staates Colorado, außerdem Topas und Turmalin. Ungefähr einhundert Arbeitsstunden sind in diese Kette geflossen – und vergessen Sie nicht, das alles, während die Designerin einen gebrochenen Arm hatte!“
Die Menge applaudierte erneut, und Claire lächelte zugleich unbehaglich und erfreut.
„Claire nennt dieses Schmuckstück Heart of Hope . Außerordentlich passend, finden Sie nicht? Beginnen wir mit hundert Dollar. Wer bietet hundert Dollar?“
Riley betrachtete die im Licht funkelnde Kette, dann die Frau, die er liebte und deren Stärke und Schönheit für immer alles andere überstrahlen würden.
Er lächelte, als ihm klar wurde, was zu tun war, trat vor und hob die Hand. „Zweitausendfünfhundert Dollar“, rief er.
Alle Blicke richteten sich auf ihn, einige Leute schnappten nach Luft. Doch die interessierten ihn nicht, genauso wenig wie die Tatsache, dass er sich vollkommen albern vorkam, für eine Halskette zu bieten. Alles, was ihn interessierte, war Claire. Sie sah ihn ungläubig an, die Augen riesig und die Lippen leicht geöffnet. Dann schluckte sie, und ihr Gesicht leuchtete förmlich.
„Okay.“ Der Auktionator zögerte nur eine Sekunde. „Genau das habe ich gemeint, Leute! Der neue Polizeichef macht dasganz richtig. Das Gebot steht bei zweitausendfünfhundert, wer bietet zweitausendsiebenhundertfünfzig?“
„Dreitausend“, erklang eine barsche Stimme.
Riley wirbelte herum, nur um festzustellen, dass Harry Lange, der verdammte Bastard, sein Widersacher war. Der alte Mann warf ihm ein großspuriges Grinsen zu, das Riley ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte.
„Dreitausendfünfhundert“, sagte Riley.
„Dreitausendsiebenhundertfünfzig“, hielt Lange dagegen.
„Viertausend.“ Jetzt war er voll bei der Sache. Ihm war klar, dass Harry nicht wirklich an der Kette interessiert war, sondern ihn nur anstacheln wollte. Warum genau, wusste er zwar nicht, das war ihm aber in diesem Moment herzlich egal. Endlich hatte er begriffen, was in seinem Leben wirklich zählte, und war nicht bereit, sich diese Chance von irgendeinem verbitterten alten Mann nehmen zu lassen.
„Wir haben ein Gebot über viertausend. Wer bietet viertausendfünfhundert?“
„Viertausendzweihundertfünfzig“, rief Lange.
„Viertausendzweihundertfünfzig zum Ersten, zum Zweiten …“
„Fünftausend“, sagte Riley hastig.
Er wartete mit angehaltenem Atem darauf, dass der alte Mann ihn überbot. Riley hatte leider nicht unendlich viel Geld in den Taschen wie Lange. Doch er besaß ein ganz hübsches finanzielles Polster und konnte es sich durchaus leisten, für diesen speziellen Zweck fünftausend Dollar auszugeben. Zumal es im Grunde um ein Stipendium zu Ehren seiner Nichte ging, nicht um Claires Halskette.
Das Schweigen dehnte sich aus, jeder im Publikum schien gespannt darauf zu sein, wie dieses kleine Drama wohl endete.
„Fünftausend zum Ersten, zum Zweiten.“
Lange gab sich mit einer kleinen Handbewegung geschlagen, noch immer dieses selbstgefällige Grinsen im Gesicht.
„Und zum Dritten. Verkauft an den neuen Polizeichef fürfünftausend Dollar. Chief, kommen Sie doch bitte herauf, und holen Sie das Stück ab.“
Während er sich den Weg zum Podium bahnte, hörte er Getuschel darüber, warum der ungebundene Polizeichef wohl fünftausend Dollar für ein hübsches Schmuckstück ausgab.
„Die Kette wird fantastisch zu deiner Dienstmarke aussehen“, zog seine Schwester Angie ihn auf, als er an ihr vorbeikam.
Er ignorierte sie genauso wie Alex’ Blick aus zusammengekniffenen Augen. Er sah, dass seine Mutter zufrieden lächelte, doch er erwiderte ihr Lächeln nicht, weil er einzig und allein darauf konzentriert war, nach vorne zu gehen und
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