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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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unangekündigte Besucher eingestellt.“ „Ich hab meine Hausaufgaben schon gemacht, ehe ich rüber bin in den …“ Er brach den Satz ab. „Ehe ich zu Robbie bin. Mom, ist doch okay, oder?“
    Claire sah ihn nicht an. „Aber natürlich. Riley ist hier immer willkommen. Ich bin sicher, dass er das weiß. Wir sind ihm sowieso noch was schuldig für die Gartenarbeit und weil er dich nach Hause gefahren hat.“
    Er dachte an das Sandwich, das sie so sorgfältig zubereitet hatte, und den süßen Kuss. Sie war ihm überhaupt nichts schuldig.
    Er sollte ablehnen. Er sollte aus dieser warmen, gemütlichen Küche verschwinden, solange er noch konnte. „In diesem Fall sehr gerne“, meinte er stattdessen. „Ich bin am Verhungern, und diese Grissini duften herrlicher als alles, was ich seit Jahren gerochen habe.“
    Ist doch eine gute Sache, schoss es ihm durch den Kopf. Auf diese Weise konnte er wieder ein ganz normales Verhältnis zu Claire herstellen. Diese unkomplizierte Freundschaft, die sie seit vielen Jahren hatten. Kein Flirten mehr und mit Sicherheit kein weiterer Kuss.
    Egal, wie sehr er sich danach sehnte.

10. KAPITEL
    S ie war in Riley McKnight verknallt. Wäre sie in der Lage gewesen, noch etwas anderes als blankes Entsetzen zu verspüren, dann wahrscheinlich Erstaunen.
    Sie war sechsunddreißig Jahre alt, hatte zwei Kinder und bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich. Und trotzdem führte sie sich auf wie ein Teenager in Macys Alter, die den beliebtesten Jungen der Schule irgendwie dazu bringen wollte, sie zumindest wahrzunehmen.
    Das war in verschiedener Hinsicht absolut demütigend. Jedes Mal, wenn er sie anlächelte, wurde sie knallrot, ungefähr so rot wie die Spaghettisoße, mit der sie sich vermutlich jeden Moment von oben bis unten vollspritzen würde, während sie versuchte, die Nudeln auf die Gabel zu wickeln und gleichzeitig seinen Erzählungen zu lauschen.
    „Ich hatte die Polizeiakademie gerade eine Woche hinter mir, als ich schon mit einem brandneuen Fahrrad in ein geparktes Auto gekracht bin.“
    „Wirklich?“, stieß Owen aus, wobei seine Augen glänzten. Hier schien ein schwerer Fall von Heldenverehrung vorzuliegen, obwohl Rileys Geschichte ihn ja nicht gerade in bestem Licht dastehen ließ.
    „Klar. Wir verfolgten diesen Jungen, der nach einem versuchten Raubüberfall zu Fuß flüchtete. Mein Partner und ich teilten uns auf, damit wir ihm den Weg abschneiden konnten. Ich musste einen Hügel hinaufstrampeln, um ihn zu überholen. Plötzlich hörte ich ein Auto hinter mir, das direkt auf mich zuraste. Wir wussten nicht, dass der Junge einen Komplizen mit einem Fluchtfahrzeug hatte. Ich weiß nicht, ob er mit Absicht versuchte, mich anzufahren – und das war mir auch egal. Ich wich ihm aus, rammte das parkende Auto und segelte durch die Luft.“
    Claire erschauerte bei der Vorstellung, doch Owen fragte nur: „War Ihr Fahrrad kaputt?“
    „Völlig im Eimer. Ich brauchte ein neues. Danach haben meine Kollegen mich McFlight genannt.“
    „Waren Sie verletzt?“, wollte Macy wissen.
    „Nicht schlimm. Ein paar Tage hatte ich Schmerzen, aber zumindest war nichts gebrochen. Nicht wie bei euch.“
    Ihre Blicke trafen sich, Claire wurde schon wieder rot und begann, sich den Mund mit der Serviette abzutupfen, in der Hoffnung, sich auf diese Weise nicht mit roter Soße zu verschmieren.
    Sie war nicht verknallt. Allein die Idee war vollkommen albern. Sie reagierte, wie jede Frau reagieren würde, wenn ein Mann sie und ihre Kinder aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet hatte. Riley hatte seine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt, indem er so lange in dem eiskalten Wasser ausgeharrt hatte, bis sie alle in Sicherheit gewesen waren. Jede Mutter wäre ihm dafür zutiefst dankbar gewesen – oder vielleicht nicht?
    Ganz zu schweigen davon, dass er ein außergewöhnlich gut aussehender Mann war, ein erotischer Mann – mit diesen grünen Augen und dem vollen dunklen Haar. Ein Teil von ihr – der verletzte, der sich so alt vorkam nach dieser demütigenden Scheidung – wollte in seiner Aufmerksamkeit baden, so wie Chester sich an einem sonnigen Tag im Gras wälzte.
    Wie konnte sie sich nur so lächerlich machen?
    Und der vernünftige Teil von ihr flüsterte ihr ununterbrochen eine Warnung ein. Riley war ein Playboy. Er sammelte Frauen wie Evie ihre antiken Perlen.
    Seine Mutter und Schwestern erzählten mit Begeisterung von seinen Erfolgen als Polizist. Aber Alex erzählte auch immer wieder

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