Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
klang seine Stimme ernst. „Wenn ich nicht gewesen wäre, wärst du gesund und munter und hättest dein Leben mit deiner üblichen beängstigenden Tüchtigkeit im Griff.“
    Sie starrte ihn an. „Treibt dich das noch immer um? Ich sagte doch, dass du nichts für den Unfall kannst.“
    Er biss die Zähne zusammen und schwieg.
    „Darum geht es also. Deswegen willst du das Dach und Owens Fahrrad reparieren, deswegen hast du die Äste aus meinem Garten geschafft. Du glaubst, dass du mir wegen des Unfalls etwas schuldest. Du fühlst dich verantwortlich.“
    Er warf ihr einen kühlen Blick zu. „Natürlich nicht“, erwiderteer langsam, doch sie erkannte, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. „Hast du’s immer noch nicht kapiert, Claire? Ich bin ein Mann. Ich will einfach nur mit dir schlafen.“
    Auf einmal lag eine Spannung in der Luft, elektrische Ladungen wirbelten durch den Raum wie die strudelnden Bäche aus Schmelzwasser im Sweet Laurel Creek. Sie konnte beinahe vor sich sehen, wie sie sich liebten, Münder und Körper miteinander verschmolzen, Hitze und Feuer und wilde Leidenschaft.
    Ein Schauer jagte über ihren Rücken, allerdings wusste sie nicht, ob das an ihrer vernachlässigten Libido lag oder an schierer Panik.
    „Reg dich nicht auf, Claire, das war nur ein Scherz. Ich werde nicht hier in der Küche über dich herfallen.“
    „Natürlich nicht. Das habe ich auch nicht vermutet.“
    Dieses verflixte Grübchen blitzte wieder auf. „Man weiß ja nie.“
    In ihrem Bauch begann es zu kribbeln, und zum ersten Mal war sie froh, dass sie wegen dieses bescheuerten Gipses nur schwer aufstehen konnte. Denn wenn sie es versucht hätte, hätten wahrscheinlich ihre Knie unter ihr nachgegeben.
    Glücklicherweise brauchte sie nichts darauf zu erwidern, weil in diesem Moment Owen mit Chester im Schlepptau in die Küche kam.
    „Hey, Mom, mit dem Internet stimmt was nicht. Ich komme nicht auf die Spieleseite.“
    Sie atmete tief durch, während sie sich bemühte, sich mit diesem neuen Thema zu beschäftigen. „Darum werde ich mich kümmern, nachdem Chief McKnight gegangen ist.“
    „Was ich genau jetzt tun werde.“ Riley schnappte sich seine Jacke.
    „Ich meinte nicht, dass du sofort gehen sollst.“ „Hausaufgaben und Internetverbindungen rufen nach dir, und ich habe noch ungefähr vier Stunden Büroarbeit vor mir. Owen, ich komme morgen mit den Dachziegeln vorbei. Bist du noch dabei?“
    Schlitzohrig sah ihr Sohn in an. „Darf ich einen Hammer benutzen?“
    „Darauf bestehe ich, Kumpel. Bis morgen Claire. Pass auf dich auf.“
    Guter Rat, dachte sie, als sie ihm hinterherblickte. Wenn sie ihn annähme, müsste sie ihn allerdings bitten, nicht mehr wiederzukommen. Das Letzte, was sie jetzt noch brauchen konnte, war diese Art von Liebeskummer, die ein Riley McKnight zwangsläufig mit sich brachte.

11. KAPITEL
    A ls Riley dieses Mal in ihrem Garten herumwerkelte, zwang Claire sich, ihn nicht durchs Fenster anzustarren. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das eher schlichte Armband, das sie aus wunderschönen wasserfarbenen und recycelten Glasperlen aus Ghana und silbernen Seesternanhängern herstellte, ihr erstes Schmuckprojekt seit dem Unfall.
    Sie hatte das Zubehör vor sich auf dem Esstisch ausgebreitet – die Perlen, die Abstandshalter, die Zangen und Scheren. Mit einem gebrochenen Arm Schmuckstücke herzustellen war wirklich eine Herausforderung. Jetzt konnte sie die Rentnerinnen besser verstehen, die sie im Gemeindezentrum unterrichtet hatte und denen das Basteln mit ihren steifen und von Arthritis geschwollenen Fingern nicht leichtgefallen war.
    Normalerweise verspürte sie so etwas wie tiefen Frieden, wenn sie arbeitete, genoss es, die verschiedenen Materialien und Formen zu berühren, das unvergleichliche Gefühl, aus ihrer eigenen Fantasie etwas Schönes zu kreieren. Doch an diesem Nachmittag war es sogar frustrierend, den gewachsten Faden durch das Nadelöhr zu fädeln, und mindestens ein Dutzend Mal wollte sie genervt aufgeben.
    Aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie auf diese Weise ihren Arm und ihre Hand trainierte, wie es ihr der Therapeut empfohlen hatte.
    Gerade kämpfte sie mit den Abstandshaltern, da klingelte ihr Handy.
    Eigentlich hasste sie es, beim Perlenknüpfen gestört zu werden, und stellte deswegen meist den Klingelton ab. In diesem Fall war sie froh, eine Pause einlegen zu können, vor allem als sie den Namen auf dem Display las.
    „Hi, Evie. Wie geht es der genialsten

Weitere Kostenlose Bücher