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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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in der es nur selten schneit, kann man sich mit einem Fahrrad schnell bewegen.“ „Vor allem bergab.“
    „Sehr richtig.“ Riley lächelte. „Wenn man einen Typen verfolgt, der gerade mit der Handtasche einer alten Dame die Straße hinunterrennt, dann hat man keine Zeit, sein Fahrrad in eine Werkstätte zu bringen. Deswegen mussten wir sie oft ganz schnell selbst reparieren.“
    „Fahren Sie noch immer Fahrrad?“
    Er dachte an sein Dreitausend-Dollar-Mountainbike, das momentan in einem leeren Zimmer in seinem Haus stand. In dieser Gegend konnte man hervorragend wandern, bergsteigen, Rad fahren und fischen und im Winter natürlich Skifahren oder Langlauf machen – auch Gründe, warum er den Job schließlich angenommen hatte.
    Bisher war er leider viel zu beschäftigt für solche Freizeitaktivitäten gewesen.
    „Ich habe zu Hause ein Fahrrad. Wenn dein Gips weg ist, kannst du mir ja vielleicht ein paar neue Radwege zeigen, die ich noch nicht kenne.“
    „Klar, das wäre lustig“, sagte Owen, während er die Beifahrertür aufschob. Claires Hund begrüßte sie mit einem höflichen Bellen und beschnüffelte ihre nassen Schuhe.
    „Hey, Mom. Ich bin wieder da. Wo sind die Pflaster?“
    Es dauerte ungefähr fünf Sekunden, dann hörte er ClairesStimme, die immer näher kam. „Im Medizinschränkchen im Badezimmer, da, wo sie immer sind. Wozu brauchst du Pflaster?“
    Beim Wort „Pflaster“ kam sie aus der Küche, ohne diesen Bürostuhl, wie er erfreut feststellte. Sie ging an Krücken mit einer Stütze, auf der sie ihren Arm ablegen konnte. Sie trug ein Baumwollkleid mit Blumenmuster, diesmal in blassem Lila, das ihn an ein Meer aus Wiesenblumen erinnerte.
    Sie blieb wie angewurzelt in der Küchentür stehen. „Riley! Oh! Hallo.“
    Er betrachtete ihre Lippen und konnte auf einmal an nichts anderes mehr denken als an diesen erschütternden Kuss. Nachdem er es geschafft hatte, seinen Blick von ihrem Mund loszureißen, und ihr in die Augen schaute, wusste er, dass auch ihre Gedanken zu diesem Moment gewandert waren, er erkannte es an Claires leicht geweiteten Pupillen und den geröteten Wangen.
    „Hi“, entgegnete er unbeholfen, dann fiel ihm nichts ein, was er noch hätte sagen können. Sein Kopf war ausgefüllt mit den Erinnerungen an ihre zarte Haut, ihren frühlingshaften Geschmack und wie ihr der Atem gestockt hatte.
    „Was tust du hier?“, fragte sie. „Und warum braucht mein Sohn ein Pflaster? Owen, warum bist du mit Matsch bedeckt? Und ist das Blut?“
    Der Junge grinste. „Ich habe in so einer doofen Pfütze einen Sturz gebaut und bin über den Lenker geflogen. War der Hammer.“
    Sie musterte ihren Sohn wie eine merkwürdige, fremde Kreatur. Da sie nun einmal selbst nie ein achtjähriger Junge gewesen war, konnte sie natürlich nicht begreifen, wie cool so ein Stunt mit dem Fahrrad sein konnte.
    „Der Hammer“, wiederholte sie.
    „Ja, wie bei X-Games. Hättest du sehen sollen.“
    „Allerdings“, warf Riley ein. „Ein wirklich spektakulärer Sturz.“
    Sie blickte von einem zum anderen. „Ihr seid beide verrückt.“
    Riley und Owen schauten sich grinsend an. Als Riley sich wieder Claire zuwandte, schüttelte sie den Kopf, doch schien sie eher amüsiert als verärgert zu sein.
    „Und was genau haben Sie damit zu tun, Chief McKnight?“ Er schenkte ihr ein – wie er hoffte – unschuldiges Lächeln. Bei seinen Schwestern jedenfalls hatte es immer funktioniert. „Ich war nur Augenzeuge, ich schwöre es.“ Sowie sie eine Augenbrauch hochzog, sah er sich gezwungen, die ganze Wahrheit zu erzählen. „Okay, könnte sein, dass ich ihn durch mein Hupen und Zuwinken abgelenkt habe.“
    „Sie können nichts dafür. Nur das bescheuerte Schlagloch.“ „Und das werde ich der Stadtverwaltung melden, versprochen, im Interesse des Allgemeinwohls.“
    „Er sagt, dass er mein Fahrrad reparieren kann, Mom. Also müssen wir es nicht zu Mike’s Bikes bringen. Cool, hm?“
    Sie lächelte. „Der Hammer.“
    Riley deutete auf ihre Krücken. „Darfst du überhaupt schon herumlaufen? Ich dachte, die Ärzte wollten, dass du noch eine Weile den Rollstuhl benutzt.“
    Sie schaute ihn schuldbewusst an. „Das habe ich ja versucht. Wirklich. Aber ich halte es nicht mehr aus. Ständig knalle ich gegen Türrahmen, und ich fühle mich wie eingesperrt, wenn ich nicht einen einzigen Schritt gehen darf. Bei meinem letzten Termin habe ich Dr. Murray überredet, mir Krücken zu verschreiben. Ist immer noch nicht

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