Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
– gleichermaßen genüsslich wie genervt – von seinen unzähligen Frauengeschichten.
    Gut, sie hatten sich geküsst. Und einen besseren Beweis dafür, wie unterschiedlich sie waren, konnte sie nun wirklich nicht verlangen. Dieser Kuss hatte sie erschüttert und vollkommen durcheinandergebracht, während Riley sich aufführte, als ob nichts Außergewöhnliches zwischen ihnen geschehen sei.
    „Haben Sie den Bösen dann geschnappt?“, fragte Macy gerade, und Claire entschied, dass es besser war, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren und sich nicht weiter das Hirn zu zermartern über einen Kuss, den es gar nicht hätte geben dürfen.
    Riley grinste. „Das haben wir tatsächlich. Er rannte nämlich auch den Berg rauf, um in das Fluchtauto zu steigen. Ich lag auf dem Gehweg, bekam kaum Luft und befürchtete schon, dass er uns entwischen würde. Aber direkt neben meiner Hand lag mein Vorderrad, das bei dem Unfall abgebrochen war. Und das habe ich, ohne groß nachzudenken, wie eine Frisbeescheibe nach ihm geworfen. Er stürzte, und noch bevor er wieder aufstehen konnte, war mein Partner da und außerdem ein weiterer Streifenwagen, der dem Auto den Fluchtweg versperrte.“
    Die Kinder kicherten. Claire lächelte bei der Vorstellung, wie ein ramponierter Riley mit einem Rad auf einen Verdächtigen zielte.
    Ihre Kinder waren ganz verrückt nach ihm, das war nicht zu übersehen. Sie lachten über seine Witze, löcherten ihn mit Fragen und wetteiferten darum, ihm ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Sie hätte gedacht, dass ihn diese simplen Erlebnisse langweilen würden, doch Riley schien Owens Schilderung von dem Klettergerüst, das unter ihm zusammengekracht war, als das Faszinierendste zu empfinden, was er jemals gehört hatte.
    Claire wusste selbst nicht, warum es sie so erstaunte, dass ihre Kinder ihn toll fanden. Riley war schon immer gut darin gewesen, Leute um den Finger zu wickeln. Schließlich war er mit fünf Schwestern aufgewachsen, die ihm genug Gelegenheiten geboten hatten, seinen Charme spielen zu lassen.
    Sie hatte seine Technik oft genug beobachtet. Sie konnte sich noch lebhaft an den Tag erinnern, als Angie einen ganzen Sommernachmittag damit verbracht hatte, zu backen, nur weil er ganz nebenbei erwähnt hatte, dass er am Morgen mit einem heftigen Verlangen nach Kokosmakronen aufgewacht war.
    Als die nächstältere Schwester war Alex meistens immun gegen seinen Charme gewesen und hatte ihm Manipulation vorgeworfen – aber selbst sie ging ihm manchmal in die Falle, wenn sie nicht aufpasste.
    Riley hatte mit seinem Charme so ziemlich jeden auf seine Seite ziehen können, zumindest bis zu dem Tag, an dem aus ihm ein launischer, unglücklicher Teenager geworden war.
    Die Kinder versuchten, das Abendessen so lange wie möglich auszudehnen, doch irgendwann war jeder satt. Chester hockte sich direkt neben Claires Stuhl, ein deutliches Anzeichen dafür, dass er dringend vor die Tür musste.
    „Ich mach das, Mom“, erklärte Owen und schob seinen Stuhl zurück.
    „Danke“, antwortete sie.
    Owen öffnete dem Hund die Tür, dann kam er zurück und räumte seinen Teller weg, für alle anderen offenbar das Signal, dass das Essen beendet war.
    Macy stand auf, um ihrem Bruder zu helfen. Als Claire sich ebenfalls erheben wollte, ließ Rileys strenger Blick sie mitten in der Bewegung innehalten.
    „Wenn du es wagst, auch nur einen einzigen Teller anzufassen, bin ich gezwungen, dich mit Handschellen an den Tisch zu ketten. Und glaub ja nicht, dass ich scherze“, fügte er hinzu.
    Das fanden sowohl Macy als auch Owen offenbar zum Totlachen. Claire hingegen fand es nicht halb so lustig, dass sie gezwungen war, still auf ihrem Stuhl zu sitzen und zu beobachten, wie Riley und die Kinder herumalberten, die Reste von den Tellern kratzten und die Spülmaschine einräumten.
    Riley trocknete gerade die Pfanne mit einem hübschen bestickten Handtuch ab und sah dabei interessiert aus dem Fenster. Grub Chester mal wieder ihre Blumen aus, wie er es aus purer Langeweile manchmal tat?
    „Auf dem Schuppendach scheinen ein paar Schindeln zu fehlen. Liegt wahrscheinlich an dem vielen Wind und Regen in letzter Zeit.“
    Sie runzelte die Stirn. „Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Kein Wunder. Wenn sie schon mal so am Fenster stand, dass sie den Garten überblicken konnte, war sie zumeist damit beschäftigt, nicht umzufallen. „Fehlen viele?“
    „Ich bin mir nicht sicher, es ist schon zu dunkel. Aber einige sind es auf

Weitere Kostenlose Bücher