Zauber der Leidenschaft
Ewigkeit . Stell dir nur mal vor, wozu ich das alles ausnutzen kann, Dämon!« In gespielt unschuldigem Tonfall fuhr sie fort: »Aber was willst du denn damit sagen, dass wir keinen Minirocktag in unserem Königreich einführen können? Weißt du denn nicht mehr, wie du mich mit unserem Ehegelübde hintergangen hast?«
Er umfasste ihren Nacken. »Mach das, halte es mir vor. Mach mich ruhig fertig. Hauptsache, du bleibst bei mir.«
»Ich habe wohl keine Wahl, nachdem es so aussieht, als ob ich mich unbeabsichtigt in dich verliebt habe.«
Die Falte zwischen seinen Augenbrauen vertiefte sich. »Ich liebe dich auch, Zauberin. Und ich möchte die Sache mit der vorgetäuschten Vermählung auf der Stelle in Ordnung bringen.«
Sie legte ihre Handflächen zu beiden Seiten an sein Gesicht. »Gut, denn ich brauche unbedingt die Befugnis, hier ein paar kleine Änderungen vorzunehmen. Oh, und diesmal machst du es bitte in einer Sprache, die ich verstehe.«
Epilog
Zwei Monate später
Das neue Tornin, Königreich von Rothkalina
»Als ob man einem Kleinkind den Lutscher klaut!«, rief Rydstroms Frau, als sie den Sack mit dem gestohlenen Beutegut über die Schulter schwang.
»Das war wirklich ein Kinderspiel«, antwortete Lanthe.
Sabine und ihre Schwester hatten Rydstrom noch nicht einmal ruhig auf seinem Thron im verlassenen Thronsaal sitzen sehen. Lanthe hatte ihr Portal hier hinein geöffnet, denn es war der einzige Ort, an dem heute eigentlich niemand sein sollte. Aber Rydstrom war früh mit einem seiner Bauprojekte fertig geworden und hergekommen, um sich zu entspannen und den renovierten Hof zu genießen, bis seine Frau vom »Shoppen« zurückkam.
»Habt ihr schön eingekauft?«, empfing er sie mit donnernder Stimme.
Sabine und Lanthe erstarrten mitten in der Bewegung und wandten ihm dann langsam die Köpfe zu.
»Ich hoffe, ihr habt für alles bezahlt.«
»Erwischt«, murmelte Lanthe. »Ich bin in meinem Turm.« Sie huschte davon.
Sabine hatte sich inzwischen von ihrer Überraschung erholt und schlenderte zu ihrem Mann hinüber. »Wir haben dafür nicht wirklich Geld dortgelassen, aber wir haben eine ganze Menge Karma zurückgezahlt.«
»Wen habt ihr bestohlen?«
»Diesen Halbdämon, von dem uns Nïx erzählt hatte. Ein Drogenbaron unten in Kolumbien.«
Rydstrom legte die Fingerspitzen aneinander. »Und warum solltet ihr das tun?«
»Sie sagte, wir sollten ihn uns mal ordentlich vornehmen. Und da ich ihr noch etwas schulde, weil sie mir mal aus der Klemme geholfen hat, fand ich, ich sollte ihr den Gefallen tun. Nur dieses eine Mal. Wir dachten, du bist bestimmt nicht böse, wenn wir einen von den Bösen beklauen.«
»Bin ich auch nicht. Aber ich bin wirklich sauer, dass du dich dieser Gefahr ausgesetzt hast.«
»Uns hat doch niemand gesehen! Lanthe war sogar in der Lage, ihre Überredungskünste ein kleines bisschen ins Spiel zu bringen, nur um sicherzustellen, dass wir supersicher waren.«
Rydstrom seufzte. »Dann lass mich mal sehen, was du da hast.« Er konnte ihr nie lange böse sein – nicht wenn sie hier so glücklich war, mit ihm und mit ihrem neuen, gemeinsamen Leben.
Als sie es sich auf seinem Schoß bequem machte, legte er die Arme um sie, und sie präsentierte ihm stolz einen Beutel voller antiker Goldmünzen.
Selbstverständlich war das nicht der erste Raubzug, den seine kleine Königin seit ihrer Vermählung durchgeführt hatte. Und er wusste, dass es auch nicht ihr letzter sein würde. Aber schließlich kam sie doch immer ungestraft davon. Alle in der Mythenwelt wussten, dass sie es mit einem blutdürstigen Wutdämon in voller Rage zu tun bekämen, wenn ihr auch nur ein Haar auf dem Kopf gekrümmt würde, und diese Tatsache nutzte Sabine weidlich aus.
»Gar keine schlechte Beute«, sagte er.
»Lanthe und ich sind genau wie Robin Hood.« Sie nickte mit lachenden Bernsteinaugen. »Nur dass wir nichts davon den Armen geben.«
»Das werdet ihr ab sofort tun. Ich beschlagnahme vierzig Prozent hiervon.« Sie grummelte vor sich hin. »Oder wir verwenden diesen Anteil für ein neues Straßenbauprojekt.«
Tagsüber erfüllte der Lärm der verschiedensten Bautätigkeiten und Instandsetzungen das ganze Königreich. Sein Volk blühte wieder auf.
»Denk doch nur, du würdest uns dabei helfen, dem Mittelalter zu entkommen.« Ins siebzehnte Jahrhundert. Sie gingen es langsam an. »Wir könnten sogar eine der Hauptdurchgangsstraßen nach dir benennen.«
Die Leute hätten sicherlich nichts
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