Zauber der Leidenschaft
dagegen. Sie liebten ihre fröhliche und schlaue Königin, die ihrem Mann dabei geholfen hatte, einen bösen Tyrannen zu stürzen, und sich einfach nur ein klitzekleines bisschen Gold wünschte.
Sie knabberte an ihrer Unterlippe. »Und auch eine nach Lanthe?«
»Natürlich.«
»Denkst du, ich weiß nicht, dass du mich manipulierst?«
»Oh doch, aber ich glaube, es gefällt dir.« Er zog sie an sich und genoss den Duft ihres Haars. »Übrigens, Puck ist heute Morgen vorbeigekommen, kurz nachdem du weg warst.«
Der Junge war von Durinda und ihrem neuen Ehemann an Kindes statt angenommen worden, aber Sabine konnte Puck sehen, wann immer sie wollte, da er mit seiner neuen Familie nach Rothkalina zurückgekehrt war, so wie viele andere Flüchtlinge und Familien aus anderen Faktionen der Mythenwelt. »Puck war traurig, dass du nicht hier warst, darum habe ich ihm die Geschenke gezeigt, die du Durinda zukommen lassen willst.«
Ein Schlagzeug und ein Jahresvorrat an Süßigkeiten. Die Dämonin würde begeistert sein.
Seit Rydstrom und Sabine offiziell auf die renovierte Burg zurückgezogen waren, hatten sie ständig Gäste zu Besuch. Alte Freunde und treue Verbündete kamen häufig vorbei. Sogar Mia und Zoë würden sie im Frühling besuchen.
»Cadeon hat heute auf der Baustelle vorbeigeschaut«, sagte Rydstrom. »Ich habe Holly und ihn zum Abendessen eingeladen.«
»Heute Abend?« Sabine seufzte. Rydstrom wusste, dass sie ihren Schwager und seine Frau mochte, aber zugeben würde sie es nie. »Na toll. Dann darf ich Holly die ganze Zeit dabei zusehen, wie sie darum kämpft, ihr Essen nicht auszukotzen.«
Es überraschte niemanden, dass Holly ständig übel war, nachdem sie festgestellt hatte, dass sie Zwillinge erwartete, und damit zwei Krieger des ultimativ Guten.
»Als sie das letzte Mal hier waren, ist Cadeon die ganze Zeit hinter ihr hergelaufen, als ob sie aus Porzellan wäre und zerbrechen könnte«, fuhr Sabine fort. »Er hat sie nicht mal drei Stufen allein gehen lassen, sondern sie runtergetragen. Ich hoffe nur, du kommst nicht auf solche Gedanken, wenn wir uns mal für ein Kind entscheiden.«
Rydstrom und Sabine wollten mit ihrem eigenen Sohn warten, bis die Ruhe und Ordnung im Königreich vollständig wiederhergestellt waren. Nachdem die Macht des Brunnens seit Äonen nicht genutzt worden war, hatten sie beschlossen, dass es keinen Unterschied machen würde, wenn es noch ein Weilchen so bliebe. Vor allem da Rydstrom die unbeschreibliche Glückseligkeit auskostete, seine kleine Königin nach Strich und Faden zu verwöhnen.
»Zauberin, du weißt genau, dass ich noch viel schlimmer sein werde.«
»Dann mach dich darauf gefasst, dass ich mich ausgiebig über dich lustig machen werde. Das ist unvermeidbar.«
Für ihre Entscheidung, mit dem Kinderkriegen zu warten, gab es noch einen anderen Grund. Sabine hatte es so formuliert: »Wir werden keinen Erstgeborenen haben, ehe dieser Vampir Lothaire gefasst wurde.«
Zur Einweihung der erneuerten Burg hatte Sabine Rydstrom ein Überraschungsgeschenk gemacht, und zwar hatte sie einen Großteil ihres persönlichen Schmucks dazu verwendet, Cadeons Söldner dafür zu bezahlen, den Erzfeind zur Strecke zu bringen. Sie hatten auch schon ein paar gute Hinweise, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den listigen Vampir finden würden …
Als Rydstrom Sabines Beutel mit dem Gold auf den Boden fallen ließ und sie in seinen Armen umdrehte, sagte sie: »Vorhin habe ich an den Abend gedacht, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Du hattest keine Ahnung, was dir blühte, als du mich auf der Straße stehen sahst.«
»Du hast meinen Wagen ruiniert und mein Leben total umgekrempelt.«
»Aber jetzt hast du mich und deine Krone. Du siehst übrigens sehr königlich aus auf deinem Thron.«
»Ich übe jeden Tag vor dem Spiegel.«
Sie grinste. »Nein, tust du nicht. Du bist viel zu sehr damit beschäftigt, die Kratzer anzustarren, die du auf dem Rücken hast.« Mit einem Schnurren setzte sie hinzu: »Ich könnte noch welche hinzufügen, mein Gebieter.«
Er sog scharf den Atem ein – und translozierte sie beide in ihr Bett, bevor er die Luft wieder ausstieß. Als er sich dem Vergnügen widmete, sie zu entkleiden, wehten die Meereswinde über sie hinweg, und sie streckte mit einem trägen Lächeln die Arme über dem Kopf aus.
Er küsste sie auf den Hals, während er die Schnüre ihres Oberteils löste. »Das hier ist wirklich kompliziert«, sagte er
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