Zauber der Leidenschaft
hatte sich für sie bemüht, seine Berührungen und Küsse so zart wie nur möglich ausfallen zu lassen. Und dabei war ihr einziges Ziel gewesen, ihn in die Falle zu locken.
»Ich habe vor«, sagte sie sachlich, »mit deinem Erben schwanger zu werden.«
Seine Lippen teilten sich. Diese Worte allein reichten schon aus, um seinen Schaft hart wie Stahl werden zu lassen, während sich in ihm sämtliche dämonischen Urinstinkte zu regen begannen. Diese Frau mit ihren vollen Brüsten und süßen Lippen begehrte seine Saat, wollte sich von ihm begatten lassen.
Sie hat mich mit einem Zauber belegt. Eine andere Erklärung gibt es nicht.
Er hatte Omorts Familie gründlich studiert, hatte alles über Hunderte seiner Halbgeschwister gelesen. Die meisten von ihnen hatte Omort ermordet, nachdem er sie ihrer Kräfte beraubt hatte. Aber einige wenige hatte er um sich geschart.
Was habe ich über diese Zauberin gelesen? Sie wurde zu Recht Königin der Illusionen genannt. Eben erst war Rydstrom auf eine von ihnen hereingefallen, die mit bemerkenswerter Sorgfalt geschaffen worden war. Auch wenn sie aussah, als ob sie gerade erst Anfang zwanzig wäre, musste sie einige Jahrhunderte alt sein.
Es hieß, sie sei noch diabolischer als Omort selbst.
Er zwang sich zur Geduld. »Sabine, lass uns das doch vernünftig diskutieren«, stieß er mit rauer Stimme hervor. Er fühlte sich alles andere als vernünftig. »Was erhoffst du dir davon?«
»Wenn ich die Kontrolle über deinen Erben habe, wird das auch den letzten Rest der Rebellion im Keim ersticken.«
Die Vorstellung, dass die Rebellen auch nur der kleinste Giftstachel in Omorts Fleisch sein konnten, war ermutigend. Rydstrom war davon ausgegangen, dass das sadistische Regime des Hexenmeisters der Revolte alle Kraft genommen hätte. »Dein Plan weist zwei Schwachstellen auf.«
»Erleuchte mich, Dämon.«
»Erstens: Mein Körper wird keinerlei … Saat abgeben.« Ein Wutdämon konnte zwar seine Lust beim Sex befriedigen, allerdings vergoss er so lange keinen Samen, bis er die ihm bestimmte Frau gefunden und seinen Anspruch auf sie erhoben hatte. Erst damit wurde das Siegel endgültig gebrochen. »Es sei denn für die mir vom Schicksal zugedachte …«
»Ich bin die Deine.« Ihr Blick hielt seinen fest und ihm wurde klar, dass zumindest sie selbst an das glaubte, was sie gesagt hatte. Omort verfügte über Orakel, ihm stand im Grunde seine eigene Nïx rund um die Uhr zur Verfügung.
Sabine könnte mehr wissen als ich …
Rydstrom schüttelte heftig den Kopf, während gleichzeitig sein Mund trocken wurde. In fünfzehn Jahrhunderten hatte er sich nicht ein Mal dermaßen von einer Frau angezogen gefühlt. Was, wenn sie tatsächlich die Seine wäre? Wenn er seine Königin gefunden hätte, nachdem er so lange gewartet hatte? Und zwar in Omorts Schwester? »Nein, so grausam ist das Schicksal nicht.«
Sie hob eine Augenbraue. »Dem Schicksal ist das vollkommen gleichgültig.«
»Wie wahrscheinlich ist es, dass meine Frau ausgerechnet mit meinem schlimmsten Feind verwandt ist?«
»Omorts Erzeuger lebte viele Jahrtausende lang und zeugte Hunderte von Töchtern.« Sie schlich um ihn herum. »Vor fünfhundert Jahren teilte eine Wahrsagerin Omort mit, dass seine eigene Halbschwester, die Königin der Illusionen, die dir vom Schicksal zugeteilte Gefährtin sein und dass sie in einer Zeit des Krieges deinen Erben gebären würde. Nach dieser Weissagung ließ Omort überall nach mir suchen, weil ich bin, was ich nun mal für dich bin. Und dann habe ich einfach hier auf Tornin auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.«
»Warum jetzt? Warum ausgerechnet jetzt?«
Sie legte den Kopf auf die Seite. »Ich hatte vor, dich langsam zu verführen, aber dann erfuhren wir von der Verschwörung zwischen Groot und dir. Also musste ich verhindern, dass du dich mit deinem Bruder, Cadeon dem Königsmacher, triffst.«
Ob Sabine die Einzelheiten ihres Plans kannte? Erst an diesem Abend hatte Rydstrom seinem Bruder gesagt, dass Omort vor nichts zurückschrecken würde, um ihre Absicht zu vereiteln, wenn er von seiner Suche nach dem Schwert erfahren sollte. Da hatte Rydstrom noch nicht gewusst, dass seinem Feind eine Zauberin wie diese zur Seite stand.
»Was wisst ihr von einem Plan?«
»Mehr, als du glaubst«, erwiderte sie. »Ich weiß immer mehr, als die Männer glauben.«
Ob sie wusste, dass wenigstens eine Waffe existierte, die Omort töten konnte? Dass Rydstrom es so eilig gehabt hatte, sich mit Cadeon
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