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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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kamen immer wieder Seite an Seite an die Oberfläche, standen auf ihren Schwänzen und redeten schnatternd auf sie ein. Sie hatte gar keine andere Wahl, als den Motor ganz auszuschalten. Durch die kräftige Dünung geriet das Boot an der Einmündung des Hafens ins Wanken.
    Sowie der Motor verstummte, kehrten Kiwi und Boscoe neben das Boot zurück, sprühten sie aus ihren Blaslöchern an und schüttelten heftig die Köpfe, als wollten sie ihr damit etwas sagen. Etliche andere Delfine tauchten ihre Köpfe aus dem Wasser und sprangen hoch, um einen besseren Ausblick auf den Kai zu haben. Sie wusste, dass dieses so genannte »Spy-hopping« unter Delfinen und Walen an der Tagesordnung war und eingesetzt wurde, um die Welt außerhalb ihrer natürlichen Umgebung zu betrachten. Auch diese Tiere schienen sich nach etwas umzusehen, was sich nicht im Wasser befand.
    Abigail blieb einen Moment lang still sitzen, denn sie war verblüfft über das ungewöhnliche Verhalten der Delfine. Nie hatte sie beobachtet, dass sich eines der beiden Männchen dergestalt gebärdete. Sie waren in heller Aufregung. Delfine waren ungeheuer stark und schnell und konnten gefährlich sein. Tümmlermännchen verbündeten sich manchmal auch mit anderen Männchen und hetzten ein einsames Weibchen, bis sie es eingefangen hatten. So etwas taten sie doch gewiss nicht mit
ihr? Sollten sie sich etwa zusammengetan haben, um sie vom Hafen fernzuhalten?
    Sie wandte den Blick von ihnen ab und sah zum Ufer. Der Mond verströmte sein Licht über das dunkle Gewässer und die hölzernen Planken, die über das Wasser hinausführten. Dort erhoben sich Gebäude, zwei Restaurants mit Glasfronten zum Meer hin, die vom Mondschein angestrahlt wurden, doch sie waren geschlossen. Im Hafen war keine Spur mehr von dem hektischen Treiben zu erkennen, das sich tagsüber dort abspielte.
    Ihr Boot wurde von den Wellen hochgehoben und glitt tiefer in das stillere Wasser des Hafens hinein. Geräusche wehten über die Bucht, Stimmen, anfangs gedämpft, doch dann erhoben sie sich wie im Zorn. Abigail griff nach ihrem Fernglas und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Kai. Dort war wie üblich ein Ausflugsboot festgebunden. Gleich hinter dem Kai befand sich eine zweite Mole vor einem metallenen Geschäftsgebäude. Dort war ein Fischerboot vertäut und das war äußerst ungewöhnlich. Die Fischerboote benutzten die andere Seite des Hafens und sie hatte noch nie gesehen, dass eines von ihnen so dicht an dem Geschäftsgebäude lag.
    Ein kleines Rennboot, ein Zodiac mit leise surrendem Motor, war neben dem Fischerboot vertäut. In dem Rennboot konnte sie mindestens drei Männer erkennen. Einer, der ein kariertes Hemd trug, hatte seinen Arm ausgestreckt, und als sie genauer hinsah, erkannte Abigail plötzlich, dass er eine Waffe in der Hand hielt. Ein zweiter Mann erhob sich und stand nun direkt im Mondschein. Das Licht fiel auf ihn und zeigte sein grau meliertes Haar, das marineblaue Hemd und eine Waffe in seiner Hand. Beide Schusswaffen waren auf einen dritten Mann gerichtet, der im Boot saß.
    Weiße Nebelfetzen hatten begonnen, vom offenen Meer an die Küste zu treiben. Wie Geisterhände verschleierten sie ihr die Sicht, obwohl das Boot immer näher zum Kai trieb. Behutsam
blies sie in die Luft und hob ihre Arme ein wenig, um Wind aufkommen zu lassen. Er strömte an ihr vorbei, nahm die Girlanden aus grauem Dunst mit sich und gewährte ihr von neuem ungetrübte Sicht über das Wasser.
    Jemand sagte schroffe Worte in einer Sprache, die sie vom Klang her für Russisch hielt. Der sitzende Mann erwiderte daraufhin etwas auf Englisch, aber das Meer schlug dröhnend gegen die Mole, während ihr Boot noch näher an den Kai trieb, und sie konnte die Worte nicht verstehen. Abigail hielt den Atem an, als sich der sitzende Mann auf den im karierten Hemd stürzte. Der Mann im marineblauen Hemd hob eine Schwimmweste vom Boden auf, hielt sie vor die Mündung seiner Waffe und presste sie seinem Opfer an den Hinterkopf, während dieses verzweifelt darum rang, die andere Schusswaffe an sich zu bringen.
    »Schieß auf ihn, Chernyshev! Erschieße ihn jetzt gleich!« Die Stimme war klar und deutlich zu vernehmen; sie hatte einen ausgeprägten russischen Akzent.
    Abigail hörte den gedämpften Schuss, einen Laut, von dem sie wusste, dass er sie bis in alle Ewigkeit verfolgen würde. Das Opfer brach langsam zusammen und sank auf den Boden des Rennboots. Das Fischerboot an der Mole geriet leicht in Bewegung

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