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Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
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freundlich.
    „Dürfen wir eintreten?“
    Das war keine Bitte. „Würden Sie mir eine Minute Zeit geben?“
    „Zwei Minuten“, erwiderte Raffa trocken.
    Mit leisem Klicken schloss Casey die Tür.
    Zwei Minuten: Zimmerservice anrufen, Saft, Kaffee, Eiswasser und Imbisshappen bestellen, Kostüm raussuchen, unsichtbaren Butler rufen, wo immer er herumhuschte, Haar zurückbinden, wieder ins Schlafzimmer, Kostüm überstreifen, hochhackige Schuhe …
    „Treten Sie ein“, bat sie die nächtlichen Besucher genau zwei Minuten später in ihre Suite.
    Interessiert blätterte Raffa das Konzept durch, das Casey ausgearbeitet hatte. Ihre Handschrift war wirklich schlimm, aber sie hatte alles Wichtige farbig unterlegt, sodass ihre Vorschläge sofort ins Auge sprangen. Sie waren fantastisch.
    „Gute Arbeit“, lobte er und reichte sie Casey zurück.
    Ihre Ideen waren neu und erfrischend. Jetzt war er froh, dass er ihr die Durchführung der Auktion übertragen hatte. Problematisch war für ihn nur, dass die Besprechung im Empfangsraum stattfand, wo er Casey halb nackt gesehen hatte … das lenkte ihn ab. Doch an seinem Vorsatz würde sich nichts ändern. Casey musste für ihn tabu bleiben.
    Vertrackterweise hielt ihn das nicht davon ab, sie weiterhin zu begehren.
    Die gedämpften Stimmen des Teams wirkten beruhigend auf Casey. Während Raffa verfolgte, wie seine Leute ihre Vorschläge besprachen, beobachtete sie ihn. Einmal fing er ihren Blick auf, wandte sich jedoch wieder ab. Caseys Wangen brannten, aber sie sah Raffa weiter an … und diesmal blickte er ihr direkt in die Augen. Wollte er ihr etwas signalisieren?
    Nervös stand sie auf, wollte sich unter einem Vorwand entfernen, als der Butler mit einer Gefolgschaft von Kellnern erschien, um das Bestellte zu servieren.
    „Danke. Bauen Sie alles bitte dort drüben auf“, wies sie das Personal an, während die Diskussion am runden Tisch zunehmend höhere Wogen schlug. Später würde sie Raffa und dem Team ihre eigenen Vorstellungen im Detail unterbreiten …
    Bildete sie es sich ein, oder spürte sie Raffas Blick in ihrem Rücken? Caseys Sinne waren hellwach, konzentriert erteilte sie den Kellnern Anweisungen, bedankte sich und vergaß auch das Trinkgeld nicht.
    „Sie haben wirklich an alles gedacht“, bemerkte Raffa, der sich zu ihr gesellte.
    Seine Nähe verwirrte sie. „Kaffee?“, fragte sie beherrscht.
    „Kaffee für alle wäre jetzt genau richtig.“ Raffa ging zu seinem Team und schlug eine zehnminütige Pause vor.
    Schulterzuckend kehrte er zu Casey zurück. „Keiner möchte die Besprechung jetzt unterbrechen“, erklärte er. „Alle sind begeistert von Ihren Vorschlägen.“
    „Freut mich, dass sie ihnen gefallen.“
    „Gefallen? Sie haben sie bereits übernommen.“
    „Es ist erst ein Rohkonzept“, gab Casey zu bedenken. „Aber wenn es Ihren Vorstellungen entspricht …“
    „Genau so soll es umgesetzt werden.“
    Er blickte auf ihre Lippen, und es kostete sie Mühe, sich sachlich zu geben.
    „Kehren wir an den Tisch zurück?“, schlug Raffa vor, als hätte es die prickelnde Spannung zwischen ihnen nie gegeben.
    Erst gegen drei Uhr morgens ging die Besprechung zu Ende. Raffa meinte, alle würden etwas Schlaf brauchen, da die Arbeit frühmorgens weitergehen müsse.
    Doch Casey war hellwach. Es ist ja schon Morgen, dachte sie, während die anderen die Suite verließen. Lohnte es sich da überhaupt noch, schlafen zu gehen?
    Raffa verabschiedete sich als Letzter. Während der Besprechung hatte er sein Jackett abgelegt, die Krawatte gelockert und die obersten Hemdknöpfe geöffnet, sodass Casey einen Blick auf seine gebräunte Brust erhaschen konnte –, was sie wiederholt gefährlich abgelenkt hatte. Nun wollte er gehen.
    Einen Herzschlag zu lange blickten sie sich in die Augen. Wie ein Pirat sah er aus – mit dem Ohrring und seinem Bartschatten! Sie fühlte sich unsicher, wusste nicht, was sie sagen sollte, und griff Halt suchend nach dem Türknauf.
    Als Raffa ihre Hand mit seiner bedeckte, atmete sie schneller. Würde er sie jetzt …?
    Gebannt stand sie da, während er ihr mit dem Handrücken über die Wange strich.
    „Sie haben sich heute Nacht tapfer geschlagen, Casey.“
    „Danke …“ Benommen rührte sie sich, ihr wurde heiß … Sie brauchte einen Moment, ehe ihr bewusst wurde, dass Raffa gegangen war.

8. KAPITEL
    Auf einmal war Casey so erschöpft, dass sie ihre Kleidung einfach auf den Boden fallen und sich aufs Bett sinken ließ. Sie

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