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Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
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war vorbei, und Raffa wieder ganz Geschäftsmann.
    Sie verließen den Klub, und wieder schlossen die Leibwächter sich ihnen an. Im Freien erkannten die Menschen ihren jungen König und riefen ihm trotz der entschlossen auftretenden Sicherheitsleute Huldigungen zu, die er dankend entgegennahm.
    Unvermittelt drehte er sich zu Casey um. „Gehe ich Ihnen zu schnell?“
    „Nein, nein!“, versicherte sie ihm. „Keine Sorge, ich halte mit Ihnen Schritt.“
    Casey erschauerte, als Raffa ihr die Wagentür aufhielt und ihre Schulter dabei streifte. Ihre Eltern waren der Meinung, nur ein ganz außergewöhnlicher Mann könne sie von ihrer selbst gewählten Keuschheit befreien. Raffa war so ein Mann. Aber es wäre vermessen, auch nur zu hoffen, dass zwischen ihnen etwas sein könnte …
    „Ich möchte Sie etwas fragen, Casey“, sagte er, als sie im Wagen saßen.
    Schnell verbannte sie ihre erotischen Träume. „Ja?“
    „Könnten Sie notfalls in A’Qaban leben?“
    Sie schuldete ihm eine ehrliche Antwort. „Wenn es sein müsste –, wenigstens so lange, bis ich sicher sein könnte, dass meine Arbeit hier reibungslos läuft.“
    „Aber würden Sie es wollen?“, drängte er.
    Nur nicht auf seine sinnlichen Lippen blicken! Casey sah ihm fest in die Augen. „Um das Beste geben zu können, würde ich überall leben.“
    „Würden Ihre Eltern Sie nicht vermissen?“
    „Natürlich. Und sie würden auch mir sehr fehlen. Aber da sie Khalil Gibran oft zitieren, nehme ich an, dass sie sich darüber auch freuen würden.“
    „Khalil Gibran? Der libanesisch-amerikanische Schriftsteller und Philosoph?“ In Raffas dunklen Augen leuchtete es auf. „Kennen Sie das genaue Zitat?“
    „Aber ja!“ Casey lächelte. „Ihr seid die Bogen, von denen unsere Kinder als lebende Pfeile abgefeuert werden.“
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann nickte Raffa. Casey musste daran denken, dass das Schicksal ihn gezwungen hatte, Bogen und Pfeil zugleich zu sein.
    Als Raffa den Motor einschaltete, fiel ihr zum ersten Mal die Narbe auf, die von seiner Schläfe bis zum Mundwinkel verlief und von einer gefährlichen Verletzung zeugte. Hatte Raffa sie sich beim Militär zugezogen? Sicher war diese Zeit für ihn nicht leicht gewesen. In seiner Jugend habe es eine Katastrophe gegeben, hatte er angedeutet. Im Gegensatz zu ihr sei er ohne Liebe aufgewachsen …
    Sie beschäftigte sich mehr und mehr mit Raffa, dem Mann, wurde Casey bewusst. Mit einem Schaudern erkannte sie, wie leicht es ihr fallen würde, sich in diesen Mann zu verlieben, mit dem sie so viele Gedanken und Ziele verbanden.
    Casey rief sich zur Ordnung. Höchste Zeit, sich vor Augen zu halten, dass er ein König war, von dem Welten sie trennten!
    Vor Caseys Hotelsuite übergab Raffa ihr eine Aufstellung aller Versteigerungsobjekte und wollte sich verabschieden.
    „Wie viel Zeit habe ich für alles das?“ Bang betastete sie den fingerdicken Papierstapel.
    „Achtundvierzig Stunden?“
    „Achtund…“ Sie verstummte. Wenn sie den Posten bekommen wollte, musste sie selbstsicher auftreten. „Achtundvierzig Stunden“, wiederholte sie entschlossen.
    Raffa erhielt einen Handyanruf. „Tut mir leid, aber die Pflicht ruft.“
    Die Pflicht würde ihn immer rufen.
    „Entschuldigung, ich muss gehen, Casey.“ Er tippte ihr leicht auf den Arm. „Später können wir weiter darüber reden.“
    „Kein Problem. Bis dann …“ Doch Raffa war bereits gegangen.
    Da Casey ihren Ideenblitz schleunigst zu Papier bringen wollte, beschloss sie, bis in die Nacht hinein zu arbeiten. Nachdem sie geduscht hatte, schlüpfte sie in ihren Pyjama und bestellte sich Pizza und Kaffee aufs Zimmer. Während sie auf das Essen wartete, begann sie, die Grundzüge ihres Konzepts zu skizzieren. Inzwischen wusste sie, wie sie die Auktion gestalten würde. Ihr Plan berücksichtigte Raffas Wünsche – und ihre eigenen Stärken.
    Casey war bei der zweiten Tasse Kaffee, als es an ihrer Suite klingelte. Das konnte nur der Butler sein. Sie blieb sitzen, doch es klingelte erneut. In Gedanken noch bei ihrem Konzept, bediente sie den Summer.
    „Raffa?“ Casey erbleichte. Er war im Hotel … und stand vor ihrer Tür!
    Wie gehetzt stürmte sie ins Bad, um den Bademantel überzuziehen, gürtete ihn notdürftig zusammen und rannte zur Tür, um Raffa zu öffnen.
    Im Maßanzug wirkte er ungemein souverän – wie auch sein Team, das aufgereiht hinter ihm stand.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte Casey

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