Zauber des Orients
seinem Mund fing er den Schrei auf und kämpfte darum, nicht den Verstand zu verlieren.
„Bitte“, flehte sie und zerrte an seinem Hemd, woraufhin er sich zurückbeugte und das Hemd über den Kopf zog. Er stöhnte, als er ihre Hände auf seiner nackten Haut spürte. Sie strich über seine breiten Schultern, die muskulöse Brust und den flachen Bauch, und als sie seine Männlichkeit fand und die Finger durch den Stoff der Jeans darum schloss, da biss er die Zähne zusammen und genoss einen Herzschlag lang das süße Vergnügen, ehe er ihre Handgelenke packte und sie über ihren Kopf führte.
Vorsichtig zog er seine Ehefrau an sich. Sie zitterte, und er war so erregt wie noch nie zuvor in seinem Leben, aber er wusste auch, dass es falsch wäre, sie noch einmal zu lieben.
Sie war schwanger. Erschöpft. Hin und her gerissen, weil sie ihn hasste und dennoch begehrte …
Und er – er brauchte mehr von ihr als nur Sex; etwas, das keinen Namen hatte.
Der Raum war dunkel. Die Luft kühl. Er deckte Madison bis zum Kinn zu und legte seine Hand zärtlich auf die Stelle ihres Bauchs, wo ihr Baby schlief.
„Schlaf, habiba “, sagte er sanft.
„Sag mir nicht, was ich tun soll, Tariq! Ich bin kein bisschen …“
Sie gähnte. Er lächelte. Und im nächsten Moment war sie eingeschlafen.
8. KAPITEL
Madison wachte mit einem Ruck auf.
Sie lag in einem Himmelbett von der Größe eines Fußballstadions. Das Zimmer, in dem sich das Bett befand, war riesig und äußerst elegant; es hatte außerdem unerhört hohe Decken.
Wunderbar weiche Bettlaken bedeckten ihren Körper.
Ihren nackten Körper.
Hastig zog sie die Decke bis zu ihrer Kinnspitze. Wo bin ich, dachte sie und hätte am liebsten laut gelacht, weil dieser Gedanke so klischeehaft wirkte.
Leider entsprach er auch der Wirklichkeit.
Ihre Erinnerungen an die vergangene Nacht waren nur bruchstückhaft. Das Letzte, was sie mit aller Klarheit rekonstruieren konnte, war die Tatsache, dass Tariq sie in das Schlafzimmer an Bord seines Privatjets getragen hatte. Er hatte sie ausgezogen und liebkost und in seinen Armen gehalten …
Madison schloss die Augen.
War sie wirklich in seinen Armen eingeschlafen? Ihr Kopf an seiner nackten Schulter, sein warmer Atem, der über ihre Schläfen strich?
Und danach, was war dann passiert? Vage Erinnerungsfetzen. Die Landung. Tariq, der sie in eine Decke wickelte, zu einem Geländewagen trug und unter einem atemberaubenden Sternenhimmel mit ihr davonbrauste …
„Madame?“
Madison riss die Augen auf. Eine Frau stand im offenen Türrahmen, ein zögerliches Lächeln auf den Lippen.
„Verzeihen Sie mir, Mylady. Ich habe angeklopft, aber keine Antwort erhalten.“
„Nein.“ Madison zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. „Nein, ist schon in Ordnung. Wer sind Sie?“
„Ich bin Sahar. Ihre Dienerin.“
Ihre Dienerin? Was sollte man dazu sagen?
„Ich habe Ihnen Minztee gebracht.“
„Minztee“, wiederholte Madison betont heiter. „Das ist … das ist hervorragend.“
„Möchten Sie ihn im Bett trinken, oder soll ich ihn am Fenster servieren?“
„Oh. Am Fenster wäre …“ Madison holte tief Luft. „Sahar?“
„Mylady?“
„Wo … wo genau bin ich gerade?“ Die Augenbrauen der Dienerin schossen in die Höhe. „Ich meine“, fügte Madison rasch hinzu, „wie lautet der Name dieses Ortes?“
Sahar schaute sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Es ist natürlich der Goldene Palast.“
Der Goldene Palast. „Natürlich“, erwiderte Madison. „Und, ähm, die Stadt ist …?“
Jetzt wirkte Sahar regelrecht besorgt. „Wir sind in der City von Dubaac, Mylady.“
„Richtig. Dubaac. Die City. Im Land von …“
„Die Stadt und das Land sind ein und dasselbe“, mischte sich eine männliche Stimme ein. Tariq schlenderte lässig ins Zimmer und entließ die Dienerin mit einem Wink. „Das ist alles, Sahar.“
Die junge Frau versank in einem Knicks und eilte dann aus der Tür. Tariq schloss sie, lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Madisons Herz pochte wie wild. Er sah anders aus. Größer, irgendwie. Noch eindrucksvoller, wenn das möglich war. Und ja – unheimlich attraktiv in diesem beigefarbenen Hemd, der verwaschenen Jeans und den Reitstiefeln.
„Guten Morgen, habiba . Hast du gut geschlafen?“
„Spielt das eine Rolle?“
Er grinste. „Das ist ja eine schöne Begrüßung.“
„Das ist überhaupt keine Begrüßung.“
„Was soll das heißen?“
„Das soll
Weitere Kostenlose Bücher