Zauber des Orients
Teller.
„Iss“, befahl er.
Wieder wollte sie sich widersetzen, ihm sagen, dass sie keine seiner Dienerinnen war, doch in diesem Moment knurrte ihr Magen sehr laut und undamenhaft. Tariq lachte, während sie ihm einen vernichtenden Blick zuwarf und sich dann über das Essen hermachte.
Innerhalb kürzester Zeit hatte sie den gesamten Inhalt des Tellers verputzt. Sie trank ein weiteres Glas Orangensaft und sah sehnsüchtig auf Tariqs Kaffeetasse, als Yusuf prompt mit einer Kanne Minztee zurückkam.
„Vielen Dank“, sagte sie, woraufhin der Stewart errötete.
„Gern geschehen, Mylady.“
„Prinzessin.“
Sowohl Yusuf als auch Madison schauten zu Tariq hinüber. Er lächelte, griff nach ihrer Hand und blitzte ihr eine Warnung zu.
„Die Lady hat mir die Ehre erwiesen, meine Frau zu werden.“
„Nein“, widersprach Madison scharf und zuckte zusammen, weil er ihre Hand so fest drückte.
„Meine Frau wollte die Neuigkeit so lange wie möglich geheim halten“, erklärte er und hob ihre Finger an seine Lippen, „aber da wir in ein paar Stunden in meiner Heimat landen – ihrer neuen Heimat –, hielt ich es nun für den richtigen Zeitpunkt, die gute Neuigkeit zu verkünden. Sie, Yusuf, sind der Erste, der es erfährt.“
Yusuf strahlte bis über beide Ohren. „Das sind ganz wundervolle Neuigkeiten, Euer Hoheit, und ich fühle mich sehr geehrt, dass Sie sie mit mir teilen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau ein langes und glückliches Leben.“
„Vielen Dank.“ Tariq lächelte. „Wenn Sie uns nun für den Rest des Fluges allein lassen würden …“
Madison zügelte ihren Wutausbruch, bis der Stewart verschwunden war, dann entriss sie Tariq ihre Hand und sprang auf.
„Du kannst so viele alberne Lügen erzählen, wie du willst …“
„Es war keine Lüge“, versetzte er ruhig. „Oder hast du bereits vergessen, was ich dir über die alte Sitte meines Landes erzählt habe?“
„Es ist aber keine Sitte meines Landes! Es ist keine Sitte irgendeines zivilisierten Landes!“
„Pass auf, was du da sagst, Ehefrau.“
„Nenn mich nicht so! Nur weil ihr barbarische Gebräuche pflegt, über die sich Anthropologen vor Lachen ausschütten würden, heißt das nicht, dass ich …“
Tariq war aufgestanden und hatte die Hände auf ihre Schultern gelegt, ehe sie auch nur die Chance hatte, den Satz zu Ende zu sprechen.
„Ich verbitte mir diesen Ton!“
„Mein Gott, du erzählst deinem … deinem Sklaven, dass ich dich geheiratet hätte, und machst dir Sorgen darum, welchen Ton ich anschlage? Ich weiß nicht, ob du einfach nur ein Brett vor dem Kopf hast oder ob du derart den Bezug zur Realität verloren hast, dass du …“
Er küsste sie. Entweder das, oder er hätte sie auf andere Weise zum Schweigen bringen müssen, doch er hatte einer Frau gegenüber noch nie Gewalt angewendet.
Außerdem liebte er ihren Mund.
Sie wehrte sich. Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und hielt sie in seinem Kuss gefangen, bis ihn wilde Freude durchströmte, weil sich ihre Lippen irgendwann teilten und sie seinen Kuss erwiderte.
„Du kannst mich so sehr hassen, wie du willst“, murmelte er rau, „aber du wirst mir gehorchen. Du wirst mir Respekt erweisen.“ Seine Augen verdunkelten sich. „Und wenn ich dich in mein Bett trage, wirst du mir mit Leidenschaft begegnen, weil es das ist, was du willst, habiba. Ja, es ist das, was du dir immer wünschen wirst, selbst während du mich von ganzem Herzen verabscheust.“
Erneut küsste er sie, und sie schmolz in seinen Armen dahin. Ein Gefühl, weitaus gefährlicher als einfaches Verlangen, erfasste ihn.
Es sorgte dafür, dass er einen Moment zögerte, doch Madison presste sich an ihn, und darüber vergaß er alles andere.
Tariq hob sie auf seine Arme, trug sie durch die Kabine in das Schlafzimmer, kickte die Tür mit der Schulter zu und legte seine Frau auf dem Bett ab.
„Und wie ich dich hasse“, wisperte sie, aber gleichzeitig umklammerte sie seinen Kopf und zog ihn zu einem weiteren Kuss zu sich herunter.
Sein Blut rauschte, doch er zwang sich dazu, es langsam anzugehen, die Knöpfe ihres Hemds zu lösen und den Reißverschluss der Jeans zu öffnen.
Sein Hemd.
Seine Jeans.
Hatte sie eine Vorstellung davon, wie verdammt sexy sie darin aussah?
Er schlug das Hemd auseinander, küsste ihre seidig weichen Brüste, schob seine Hand in ihre Jeans und streichelte die heiße, feuchte Blume, die er zwischen ihren Schenkeln fand.
Madison schrie auf.
Mit
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