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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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seine Kindheit und Jugend denkt. Wenn man bedenkt, wie übel seine Mutter reagiert hat, als er sie beschützen wollte. Wie muss er sich da gefühlt haben? Verstoßen, ungeliebt, vergessen. Kein Wunder, dass er innerlich so einsam ist. Aber das heißt ja nicht …
    „Er braucht dich, Melinda“, sagte Katie und sah ihr tief in die Augen. „Du liebst ihn, und Sean brauchte deine Liebe.“
    „Außerdem müssen wir King-Frauen zusammenhalten, stimmt’s?“, ergänzte Rose.
    „Das haben wir bitter nötig“, bestätigte Katie lachend. „Ich liebe Rafe total, aber die King-Männer sind ungeheure Sturköpfe und wollen immer alles entscheiden.“
    „Davon kann ich ein Lied singen“, murmelte Rose, während sie ihr Söhnchen Danny in den Armen wiegte. Der Kleine war kurz vorm Einschlafen. „Wusstet ihr schon, dass Lucas darauf bestanden hat, meinen Wagen zu verschrotten? Er meinte, er wäre nicht mehr verkehrstüchtig. Zu gefährlich für mich.“
    „Den Minivan mit der übergroßen Bratpfanne auf dem Dach?“, fragte Melinda. „Mit dem du Werbung für deine Kochkurse gemacht hast? Sean hat mir davon erzählt. Ich finde, das war eine tolle Idee.“
    „Die Bratpfanne habe ich natürlich behalten“, erzählte Rose verschmitzt lächelnd. „Lucas hat mir als Ersatz für meinen Minivan einen riesigen SUV gekauft, so eine Geländelimousine. Er meinte, das wäre sicherer, gerade wenn das Baby an Bord ist. Aber ich habe darauf bestanden, die Pfanne draufzumontieren.“ Sie musste lachen. „Ihm hat das natürlich überhaupt nicht gepasst, aber ich habe mich durchgesetzt.“
    „Da siehst du’s“, merkte Katie an, „sie sind stur, aber sie können auch einlenken. Im Großen und Ganzen hat man mit einem King als Ehemann wirklich das große Los gezogen.“
    „Ihr braucht mich gar nicht zu überzeugen“, versicherte Melinda ihnen, „ich weiß schon, dass Sean klasse ist. Aber trotzdem ist unsere Ehe etwas anderes. Wir haben ja nicht aus Liebe geheiratet.“
    „Aber es ist Liebe daraus geworden“, erwiderte Katie.
    Hatten ihre Schwägerinnen recht? Sollte sie es wagen?
    Wahrscheinlich hatte sie gar keine Wahl. Sie musste es wagen.

12. KAPITEL
    Ein paar Tage später reiste Seans Verwandtschaft wieder ab, nicht ohne das Versprechen, bald wiederzukommen. Der Frachter mit den Baumaschinen war eingetroffen, und die Bauarbeiter wurden für die kommende Woche erwartet. Die Zeit raste nur so – und Melinda wurde immer verzweifelter. Bald würde Sean die Insel verlassen. Wenn sie ihn nicht überzeugen konnte zu bleiben.
    Zusammen mit ihm inspizierte sie das Gelände. Sobald die Arbeiter eingetroffen waren, würden die Bauarbeiten beginnen. Tomin und seine Leute waren damit beschäftigt, den Grundriss abzustecken. Noch war die Fläche leer, so leer, wie sie sich innerlich fühlte. Um sich von ihrem Kummer abzulenken, begann sie ein Gespräch mit Sean.
    „Hattest du heute Morgen Streit mit Rafe?“
    „Was?“ Er blieb stehen und sah sie an.
    „Heute Morgen am Hafen, kurz vor der Abreise. Es sah so aus, als hättet ihr eine Auseinandersetzung.“
    „Ach so, das. Nein, nein, das war völlig unwichtig. Mein Bruder wollte nur die Nase wieder in anderer Leute Angelegenheiten stecken. Wie immer.“
    „Also, ich finde so enge Familienbande schön. Menschen, die sich um dich sorgen. Nur deshalb mischen sie sich ein.“
    „Theoretisch hört sich das gut an“, kommentierte er verärgert. „Aber nur theoretisch. Leute, die angeblich wissen, was gut für dich ist …“
    Irgendetwas stimmte nicht, seit seine Verwandten abgereist waren, das spürte sie. „Sean, was ist los? Du wirkst so … angespannt.“
    „Ach, nichts. Ich denke nur nach.“
    „Worüber?“
    „Über vieles.“ Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Im Moment über meinen nervigen Bruder.“
    Seine Verärgerung amüsierte sie. „Was hat er denn gesagt?“
    „Besserwisserkram. Nichts als Besserwisserkram. Er ist ganz groß darin, anderen Leuten kluge Ratschläge zu erteilen.“
    „Möchtest du darüber reden?“
    Er lachte auf. „Das ist die große Frage. Möchte ich darüber reden oder nicht? Möchte ich dir erzählen, was …“ Mitten im Satz hielt er inne.
    „Jetzt komm schon, Sean. Raus damit.“
    Nachdenklich sah er sie an. In seinem Blick spiegelte sich der Widerstreit seiner Gefühle. „Dumme Geschichte. Noch so ein dunkles Geheimnis aus meiner Vergangenheit.“
    „Ich höre dir gerne zu.“
    „Sei dir mal nicht so sicher.“
    Und

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