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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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möchte wissen, warum.«
    »Ich habe nicht zurückgekämpft, habe mich nicht gewehrt, habe alles über mich ergehen lassen. Ich habe mich missbrauchen und schlagen lassen. Es ist ungeheuer schwer, sich das einzugestehen. Dass man so sehr erniedrigt worden ist, dass man sich alles gefallen lassen hat.«
    »Fühlst du dich noch immer so?«
    »Nein.« Ihr Kinn hob sich. »Niemand wird jemals wieder die Kontrolle über mein Leben bekommen.«
    »Gut.« Er setzte sich auf den Kaminsockel. Der Rauch aus seiner Zigarette driftete nach oben. »Ich finde, du bist durch die Hölle gegangen, Engel. Eine schlimmere Hölle, als irgendjemand sie verdient hat. Ob du dir das zum Teil selbst eingebrockt hast, was du offenbar glaubst, oder ob es an den Umständen lag, spielt jetzt keine Rolle mehr. Es ist vorbei.«
    »So einfach ist das nicht, Gabriel. Ich bin es nicht mehr allein, für die ich verantwortlich bin.«
    »Wie weit würdest du gehen, um die Eagletons zu bekämpfen?«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht …«
    Er unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Wenn du die Mittel hättest. Wie weit?«
    »Bis zum Ende. So weit und so lange es gehen muss. Aber darauf kommt es nicht an, denn ich habe die Mittel nicht.«
    Er zog an seiner Zigarette, musterte sie mit offenkundigem Interesse und warf sie schließlich ins Feuer. »Du hättest sie, wenn du mit mir verheiratet wärst.«

5. K APITEL
    Laura sagte nichts, konnte nichts sagen. Er saß auf dem Kaminsockel, die Knie angezogen, die Augen sehr kühl, sehr ruhig, den Blick auf ihr Gesicht gerichtet. Ein Teil seines enormen Talents bestand darin, sich auf einen Ausdruck zu konzentrieren und die sich dahinter verbergenden Gefühle herauszudestillieren. Vielleicht lag es daran, dass er seine eigenen Gefühle hinter einer Maske scheinbarer Ausdruckslosigkeit verstecken konnte.
    Sie konnte hören, wie hinter ihm die Holzscheite zischten und knisterten. Die Morgensonne drang funkelnd durch die vereisten Fenster und beschien den Boden vor seinen Füßen. Er wirkte vollkommen entspannt, so als hätte er gerade vorgeschlagen, zum Lunch eine Suppe zu essen. Laura hätte beim besten Willen nicht sagen können, ob es mehr als das bedeutete.
    Sie stützte sich auf den Tisch und erhob sich schwerfällig.
    »Ich bin müde. Ich werde mich hinlegen.«
    »Na schön. Wir können später darüber reden.«
    Sie wirbelte herum, so gut es ging. Und was er in ihrem Gesicht sah, war nicht Sorge oder Angst, es war Zorn, heftig und ungebändigt. »Wie kannst du nur dasitzen und mir nach all dem, was ich dir erzählt habe, so etwas sagen?«
    »Vielleicht gerade deshalb, weil du mir all das erzählt hast.«
    »Oh, da ist er wieder, der barmherzige Samariter.« Die Bitterkeit in ihrer Stimme passte ihr nicht, aber sie konnte nichts dagegen tun. »Der weiße Ritter kommt angeritten, um die hilflose, unfähige Frau zu retten. Soll ich dir auf den Knien danken? Meinst du das? Dass ich mein Leben zum zweiten Mal aus den Händen gebe, erneut diesen erbärmlichen, selbstzerstörerischen Fehler begehe, nur weil ein Mann mir einen Ausweg bietet?«
    Erst wollte er sich beherrschen, doch dann sprang er auf und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. »Mir liegt absolut nichts daran, dein Leben in meine Hände zu nehmen. Außerdem, wie kommst du eigentlich dazu, mich mit einem jämmerlichen Alkoholiker zu vergleichen, der seine Frau verprügelt?«
    »Mit wem dann? Mit dem Ritter auf dem Schimmel, der selbstlos in Not geratene Maiden vor Unheil bewahrt?«
    »Auf die Idee ist nun wirklich noch niemand gekommen. Ich bin ziemlich eigensinnig, sonst hätte ich den Vorschlag vielleicht gar nicht gemacht. Ich bin launisch, was du ja wohl schon gemerkt haben dürftest. Ich bin temperamentvoll und kann wütend werden. Aber ich schlage keine Frauen, und ich missbrauche sie auch nicht.«
    Nur mühsam zügelte sie sich. »Das wollte ich auch nicht andeuten. Und ich wollte dich auch nicht mit irgendjemandem vergleichen. Es ist die Situation, die vergleichbar ist.«
    »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Tatsache, dass ich Geld habe, kann dir doch nur nützen.«
    »Ich habe Tony nicht wegen seines Geldes geheiratet.«
    »Nein.« Sein Tonfall verlor an Schärfe. »Nein, das hast du sicher nicht. Aber in diesem Fall bin ich bereit, zu akzeptieren, dass du mich wegen meines Geldes heiratest.«
    »Warum?«
    In seinen Augen blitzte etwas auf und verschwand wieder, bevor sie es entschlüsseln konnte. »Vielleicht ist

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