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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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streichelte ihrem Mann den Arm und musterte Laura. »Er ist ein richtiger Jammerlappen.«
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee vielleicht?«
    »Lassen Sie nur. Mr. Bradley hat den Wagen voller Vorräte. Setzen Sie sich und überlassen Sie das ihm.«
    Schon legte sie Laura die zerbrechlich wirkenden Hände auf den Arm und führte sie zum Sofa. »Der Mann ist so nervös wie eine Gans zu Weihnachten«, flüsterte sie. »Es tut ihm gut, wenn er eine Weile beschäftigt ist.«
    Laura glaubte zwar nicht, dass Gabriel sonderlich nervös war, aber vielleicht hatten die beiden Witherbys ja den geschulteren Blick. Sie hörte, wie er in der Küche mit Tüten und Dosen hantierte. »Ich sollte ihm wohl lieber helfen.«
    »Sie setzen sich jetzt hier hin.« Mrs. Witherby winkte ihren Mann herüber. »Eine schwangere Frau hat das Recht, sich bedienen zu lassen. Wenn das Baby erst da ist, werden Sie kaum noch zum Sitzen kommen, das können Sie mir glauben.«
    Dankbar ließ Laura sich aufs Polster sinken. »Haben Sie Kinder?«
    »Sechs davon. Und jetzt haben wir zweiundzwanzig Enkel und fünf Urenkel.«
    »Und eins ist noch unterwegs«, fügte Mr. Witherby hinzu und zog seine Pfeife heraus.
    »Das stinkende Ding steckst du gleich wieder weg«, ermahnte ihn seine Frau. »Die junge Lady erwartet ein Kind, und du wirst ihr nicht das Zimmer verpesten.«
    »Ich will sie ja gar nicht anstecken.« Er begann auf dem Mundstück herumzukauen.
    Zufrieden, dass sie ihren Mann in die Schranken gewiesen hatte, wandte sie sich wieder Laura zu. »Das ist aber ein hübsches Bild.« Sie zeigte auf eine großflächig gestaltete Landschaft, die durchaus einen sechsstelligen Preis erzielen konnte. »Ist Ihr Mann so ’n Künstlertyp?«
    Ihr Mann. Die Formulierung rief bei Laura zugleich einen Anflug von Panik und eine freudige Erregung hervor. »Ja, Gabriel ist Künstler.«
    »Ich mag Gemälde«, gab Mrs. Witherby im Plauderton zurück. »Hab mir eins übers Sofa gehängt. Ein schönes Meeresufer.«
    Gabriel kam mit dem Arm voller Blumen aus der Küche. Er räusperte sich verlegen. »Die gab’s auf dem Markt.«
    »Und er hat den ganzen Stand leer gekauft«, bemerkte Mrs. Witherby schmunzelnd. Dann hievte sie sich mit pfeifendem Atem aus dem Sofa. »Haben Sie denn keine Vase? Sie kann doch nicht alle davon tragen.«
    »Nein, wenigstens … Ich weiß nicht.«
    »Männer.« Seufzend zwinkerte sie Laura zu. »Kommen Sie, ich kümmere mich schon darum. Sie könnten etwas Sinnvolles tun. Zum Beispiel mehr Holz aufs Feuer legen. Wir wollen doch nicht, dass Ihre Lady sich erkältet.«
    »Ja, Ma’am.« Gehorsam ging Gabriel zum Kamin hinüber.
    »Lassen Sie sich nicht herumscheuchen, mein Junge«, riet Mr. Witherby. »Mich kommandiert sie seit fünfundzwanzig Jahren herum.«
    »Sonst würdest du Faulpelz doch überhaupt nichts mehr tun«, rief Mrs. Witherby von der Küche her. Er schmunzelte.
    »Ihr beide wisst hoffentlich, worauf ihr euch einlasst.«
    Gabriel wischte sich die Hände an den Jeans ab und grinste. »Nein.«
    »Das ist die richtige Einstellung.« Witherby lachte und legte den Kopf an die Rückenlehne. »Essie, nun setz dein klappriges Knochengerüst, das du Körper nennst, schon in Bewegung. Diese beiden hier möchten heiraten, solange sie noch jung sind.«
    »Hüte deine Zunge«, murmelte sie. »Zähne hast du ja schon fast keine mehr«, fügte sie hinzu, als sie mit einer Gießkanne voller Blumen ins Zimmer kam. Sie stellte sie mitten auf den Couchtisch, nickte zufrieden und reichte Laura eine einzelne weiße Nelke.
    »Danke schön. Sie sehen wunderbar aus.« Laura wollte aufstehen und verzog das Gesicht, als der Schmerz sie zu durchbohren schien. Gabriel eilte an ihre Seite und half ihr hoch.
    Dann standen sie vor dem Kamin. Hinter ihnen prasselte das Feuer, und der Duft der Blumen vermischte sich mit dem würzigen Geruch des brennenden Holzes. Die Worte waren schlicht und uralt. Mrs. Witherby hatte unzählige Hochzeiten erlebt, betupfte sich aber dennoch mit dem Taschentuch die Augen.
    Zu lieben. Zu ehren. In guten wie in schlechten Zeiten.
    Der Ring, den Gabriel Laura über den Finger streifte, war einfach, nur ein goldener Reif, der eine Nummer zu groß war. Sie sah auf ihre Hand hinab und spürte etwas in sich wachsen. Es war warm und eindringlich und atemberaubend. Sie ließ ihre Hand in seine gleiten, sprach die Worte nach, und jedes einzelne davon kam von Herzen.
    Das soll der Mensch nicht scheiden …
    »Sie dürfen die Braut jetzt

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