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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Amandas Hilfe, war es ihr immer leichter gefallen, die Einkäufe zu rechtfertigen. Sie war jetzt Laura Bradley.
    Sie besaß ein natürliches Empfinden für Farben und Stil, das durch ihre Arbeit als Model noch geschärft worden war. Also fiel das, was sie aussuchten, weder extravagant noch bieder aus. Laura hatte zufrieden registriert, dass Amanda bei jeder Wahl zustimmend nickte.
    Es ist ein Schritt, dachte Laura, als sie die Tüten und Kartons zur Haustür trug. Ein Schritt, dessen Bedeutung vielleicht nur eine Frau verstehen konnte, aber ein wichtiger Schritt. Sie war dabei, ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen, und sei es auch nur, indem sie das Bedürfnis nach neuer Kleidung empfand und dem nachging. Summend ging sie nach oben.
    Und dort fand sie die beiden. Gabriel lang ausgestreckt auf dem Bett, Michael in seinen gekrümmten Arm geschmiegt. Ihr Mann schlief fest. Ihr Sohn hatte sich aus der leichten Decke freigestrampelt und streckte seine Rassel in die Luft.
    Leise stellte sie die Taschen ab und ging zu ihnen hinüber. Es war eine ungemein männliche Szene. Der Mann auf dem Bett, die Schuhe noch an, ein Spionage-Thriller mit dem Buchrücken nach oben auf der Tagesdecke, auf dem antiken Nachttisch ein Ring, den ein einstmals eiskaltes Glas dort hinterlassen hatte.
    Das Kind schien zu verstehen, dass es ein Bestandteil dieser männlichen Welt war, und lag ruhig da, in seine eigenen Gedanken vertieft.
    Hätte sie nur etwas von Gabriels Talent! Dann hätte sie die beiden gezeichnet, und die Schönheit dieser Szene wäre für immer festgehalten.
    Einen schlafenden Mann zu beobachten hatte etwas Intimes. Zu gern hätte sie das dunkelblonde Haar auf seiner Stirn berührt oder die markanten Züge seines Gesichts nachgezogen, doch sie hatte Angst, ihn aufzuwecken. Dann würde er nicht mehr so verletzlich wirken, und der Blick auf seine verborgene Seite wäre wieder versperrt.
    Michael stieg der Duft seiner Mutter in die Nase, und er beschloss, dass jetzt eine Mahlzeit angesagt war. Er wurde unruhig, und Laura beugte sich über ihn. Sie öffnete zwei Knöpfe ihrer Bluse. Michael bekam seinen Willen.
    »Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe«, flüsterte sie, als Gabriel sich neben ihnen regte und sie aus schläfrigen Augen, aber lächelnd ansah.
    »Hat er dich so sehr ermüdet?« Sie erwiderte das Lächeln.
    »Wir haben nur einmal eine Pause eingelegt.« Es faszinierte ihn immer wieder, von welch perfekter Schönheit Laura war, wenn sie das Baby stillte. »Ich wusste gar nicht, dass ein so kleines Wesen einem so viel Energie abverlangen kann.«
    »Es wird noch schlimmer. Beim Einkaufen habe ich eine Mutter mit einem Kleinkind gesehen. Sie war permanent dabei, ihren davongelaufenen Sprössling wieder einzufangen. Und deine Mutter hat nur erzählt, wie kaputt sie nachmittags war, wenn du endlich Ruhe gabst.«
    »Alles Lügen!« Er schob sich einige Kissen in den Rücken. »Ich war ein äußerst wohlerzogenes Kind.«
    »Dann muss es ein anderes Kind gewesen sein, das mit Buntstiften über die Seidentapete hergefallen ist.«
    »Künstlerische Ausdruckskraft. Ich war ein Wunderkind.«
    »Ohne Zweifel.«
    Er hob eine Augenbraue. Dann entdeckte er die Taschen. »Ich wollte fragen, ob du dich mit meiner Mutter amüsiert hast, aber die Antwort dürfte wohl klar sein.«
    Fast hätte sie sich entschuldigt. Damit ist jetzt Schluss, sagte sie sich. »Es war toll, Schuhe zu kaufen und sie im Stehen sehen zu können. Und ein Kleid mit enger Taille.«
    »Es muss schwer sein, während der Schwangerschaft seine Figur immer mehr zu verändern.«
    »Ganz im Gegenteil. Als ich das erste Mal eine Hose nicht mehr zubekam, war ich geradezu ekstatisch. Trotzdem bin ich froh, dass ich nicht mehr wie ein Flugzeugträger aussehe.«
    »Wie ein Luftschiff, meinst du wohl.«
    »Du wieder mit einem deiner bezaubernden Komplimente!«
    Er wartete, bis sie Michael an die andere Brust gelegt hatte. In ihm war plötzlich der Wunsch erwacht, den Finger dorthin zu legen, über die Stelle, an der Michael genuckelt hatte. Mit Sex oder gar Romantik hatte das nichts zu tun, mehr mit unbändigem Staunen. Doch dann verschränkte er die Hände hinter dem Kopf.
    »Ich habe uns ein paar Reste zusammengemixt. Keine Ahnung, ob es genießbar ist.«
    Erneut unterdrückte sie den Impuls, sich zu entschuldigen, und lächelte nur. »Bei meinem Hunger esse ich alles, was auch nur annähernd genießbar ist.«
    »Gut.« Jetzt beugte er sich doch vor, aber nur,

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