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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erledigt.« Amanda brachte ihre Frisur in Form und lächelte zufrieden. »Laura. Gut. Bist du bereit?«
    »Bereit? Wozu?«
    »Ich habe Gabriel gerade gesagt, dass wir beide einen Einkaufsbummel machen werden. Und von meiner Idee, dass ihr in zwei Wochen einen Empfang geben werdet, war er geradezu begeistert.« Die Idee mit dem Empfang war ihr auf dem Weg nach unten gekommen.
    »Er hat sich damit abgefunden«, verbesserte er, aber nicht ohne seiner Mutter zuzulächeln. Das Lächeln verging ihm, als er zu Laura hinübersah. »Was ist los?«
    »Nichts.« Hatte sie wirklich geglaubt, ihn mit einem Schwall kalten Wassers und frischem Make-up täuschen zu können? »Deine Mutter und ich haben uns etwas Rührung über deinen Sohn gegönnt.«
    »Was deine Frau braucht, ist ein Nachmittag in der City.« Amanda stand auf und gab Gabriel einen Kuss. »Eigentlich müsste ich mit dir schimpfen, weil du sie hier einsperrst, aber dazu liebe ich dich viel zu sehr.«
    »Ich habe sie nie …«
    »Sie nie nach draußen geschickt«, beendete seine Mutter den Satz. »Also muss ich das tun. Hol deine Handtasche, Liebes. Wir werden dir etwas Prächtiges für den Empfang aussuchen. Gabriel, ich könnte mir vorstellen, dass sie deine Kreditkarten braucht.«
    »Meine … Ach so.« Er griff nach seiner Brieftasche.
    »Die müssten reichen.« Amanda zupfte zwei heraus und reichte sie Laura. »Bist du bereit?«
    »Nun, ich … Ja. Michael ist frisch gefüttert und gewickelt. Er dürfte dir keine Mühe machen.«
    »Ich komme schon klar.« Gabriel kam sich irgendwie ausgeschlossen vor, sehr sogar. Und bei dem Gedanken, ganz allein mit dem Kind zu sein, wurde ihm doch etwas mulmig. Was, wenn es plötzlich Hunger bekam?
    Amanda sah ihm an, was er dachte, und küsste ihn erneut. »Sei brav, dann bringen wir dir vielleicht ein Geschenk mit.«
    Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Raus«, befahl er.
    Niemand konnte etwas dafür, dass Michael ausgerechnet an diesem Nachmittag alles an Zeit und Aufmerksamkeit forderte, was ein Säugling nur fordern konnte. Gabriel trug ihn umher, schaukelte ihn, legte ihn trocken, liebkoste ihn, und zur Not hätte er sogar einen Handstand vorgeführt. Michael seinerseits blubberte, starrte Gabriel beglückt an – und weinte jedes Mal herzzerreißend, wenn er wieder hingelegt wurde. Bloß schlafen, das tat er nicht.
    Schließlich gab Gabriel die Hoffnung auf, an diesem Tag noch arbeiten zu können, und trug Michael mit sich herum. Das Baby lag friedlich in seiner Armbeuge, während er eine Hähnchenkeule verspeiste und die Zeitung durchblätterte. Da niemand da war, der sich über ihn hätte amüsieren konnte, ging er mit Michael die Weltpolitik und die Ergebnisse der Football-Liga durch.
    Nachdem es ihm gelungen war, eine der kleinen Strickmützen zu finden, spazierte er mit Michael durch den Garten. Begeistert sah er zu, wie die Wangen des Babys sich rosig färbten und seine Augen voller Interesse die Umwelt wahrnahmen.
    Er hat Lauras Augen, dachte Gabriel. Die gleiche Form, die gleiche Farbe, aber ohne die Schatten, die ihre Augen zugleich traurig und faszinierend wirken ließen.
    Zunächst begann Michael zu wimmern, doch dann fand er sich mit seinem Schicksal ab, als Gabriel ihn in die kleine Babyschaukel setzte. Nachdem er das Baby warm in Decken gepackt hatte, streckte er sich vor der Schaukel aus und machte Stretching-Übungen.
    Um ihn herum begann sich ein buntes Blütenmeer zu entfalten, und zum ersten Mal seit seiner eigenen Tragödie empfand Gabriel so etwas wie inneren Frieden.
    Den Winter hindurch, in den Bergen, hatte die Wunde zu heilen begonnen. Aber hier, zu Hause, umgeben vom Frühling, akzeptierte er endgültig, dass das Leben weiterging.
    Er sah zu dem Baby hinüber, das fröhlich schaukelte und mit den winzigen Händen in der warmen Luft herumwedelte. Sein kleines Gesicht nahm bereits feste Form an und verriet die junge Persönlichkeit, die da heranwuchs.
    »Ich liebe dich, Michael.«
    Und als er das sagte, sagte er es sowohl zu dem, der nicht mehr war, als auch zu dem, der zufrieden vor ihm schaukelte.
    Eigentlich hatte sie nicht so lange fortbleiben wollen. Doch die wenigen chaotischen Stunden, in denen sie die Geschäfte abklapperten, hatten sie ein bisschen in die Zeit zurückversetzt, in der sie allein, unabhängig und neugierig auf das Leben gewesen war.
    Ein- oder zweimal hatte sie ein schlechtes Gewissen verspürt, weil sie Gabriels Kreditkarten so unbekümmert nutzte. Doch dann, mit

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