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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verlor Konzentration und Gleichgewicht. Der Gegner zielte nach seinem Gesicht, und er konnte dem Stoß nur mit knapper Mühe ausweichen. Crombie, sein Ausbilder, hatte ihm solche Ausweichmanöver beigebracht, doch diesmal war zum Teil auch eine gehörige Portion Glück im Spiel gewesen. Ohne sein Talent wäre er jetzt tot gewesen. Bink verließ sich nicht gerne auf sein Talent. Das war auch der Grund, warum er Fechten gelernt hatte; er wollte sich selbst auf seine Weise verteidigen, offen, stolz, ohne das heimliche Gekicher der anderen zu fürchten, die, was ja auch ganz natürlich war, glaubten, daß ihm immer nur der Zufall zu Hilfe kam. Seine Magie konnte ihn etwa dadurch schützen, daß sein Angreifer auf einer Obstschale ausrutschte, Binks Stolz war ihr unwichtig. Doch wenn er auf faire Weise mit seinem Schwert siegte, konnte ihn niemand auslachen. Zwar war im Augenblick niemand da, der hätte lachen können, aber dennoch gefiel es ihm nicht, sich hier verteidigen zu müssen gegen – ja, gegen was?
    Es mußte sich um eine der magischen Waffen aus dem Privatarsenal des Königs handeln, und sie wurde ganz bewußt geführt. Doch der König hatte damit bestimmt nichts zu tun, denn der neigte weder zu Schabernack noch ließ er es zu, daß man mit seinen Waffen Unfug anstellte. Irgend jemand hatte dieses Schwert aktiviert und ausgeschickt, um Unheil anzurichten, und dieser Jemand würde schon bald den gewaltigen Zorn des Königs zu spüren bekommen.
    Doch im Augenblick war ihm das ein schwacher Trost. Er wollte sich nicht hinter dem Schutz des Königs verstecken. Er wollte seinen Kampf selbst führen und auch gewinnen. Nur daß er wohl Schwierigkeiten haben würde, an eine Person ranzukommen, die gar nicht da war.
    Als er darüber nachdachte, kam er zu dem Schluß, daß es eigentlich niemanden geben konnte, der dieses Schwert aus der Entfernung lenkte. Magisch gesehen war es zwar möglich, doch soweit er wußte, hatte er keine persönlichen Feinde. Wer würde ihn angreifen wollen, sei es mit magischen oder mit gewöhnlichen Mitteln, und wer würde es wagen, ihn mit einem der königlichen Schwerter im Garten von Schloß Roogna zu überfallen?
    Bink wandte sich wieder dem feindlichen Schwert zu und manövrierte es in eine solche Position, daß er mit seiner eigenen Klinge den unsichtbaren Arm durchtrennen konnte. Natürlich war da kein Arm. Kein Zweifel: Das Schwert lenkte sich selbst. Er hatte noch nie mit einer solchen Waffe gekämpft, denn der König traute der Urteilskraft geistloser Waffen nicht.
    Doch warum sollte ein Schwert ihm nach dem Leben trachten? Bink respektierte alle Blankwaffen. Er pflegte sein eigenes Schwert sehr sorgfältig und achtete darauf, daß es stets scharf blieb und nicht mißbraucht wurde. Kein Schwert, gleich welchen Typs und welchen Glaubens, konnte etwas gegen ihn haben.
    Vielleicht hatte er dieses Schwert ja unbemerkt beleidigt. »Schwert, wenn ich dir Unrecht angetan oder dich beleidigt haben sollte, so bitte ich um Verzeihung und biete dir Wiedergutmachung an«, sagte er. »Ich will nicht ohne guten Grund gegen dich kämpfen müssen.«
    Das Schwert hieb wild gegen seine Beine. Kein Pardon!
    »Dann sag mir wenigstens, was dich verletzt hat!« rief Bink und hüpfte gerade noch rechtzeitig beiseite.
    Das Schwert fuhr unbeirrt mit seinem Kampf fort.
    »Dann muß ich dich außer Gefecht setzen«, sagte Bink mit einer Mischung aus Bedauern, Wut und Vorfreude. Das war eine richtige Herausforderung! Zum ersten Mal nahm er eine richtige Fechtposition ein und ging zum Angriff über. Er wußte, daß er besser war.
    Aber er konnte den Fechter nicht niederstrecken, weil es keinen gab. Niemand da, den man hätte durchbohren können, keine Hand zum Abhacken. Das Schwert wirkte unermüdlich. Es wurde von Magie getrieben. Wie sollte er es da besiegen?
    Die Herausforderung war doch größer, als er gedacht hatte. Bink machte sich zwar keine Sorgen, denn er war wesentlich geschickter. Doch wenn der Gegner unverwundbar war …
    Aber sein Talent würde es nicht zulassen, daß das Schwert ihm Schaden zufügte. Ein Schwert, das von einem gewöhnlichen Mann geführt wurde, konnte ihm schaden, denn das war eine mundanische Sache. Doch wenn es um Magie ging, hatte er nichts zu fürchten. In Xanth gab es kaum etwas,
    das gänzlich unmagisch gewesen wäre, also war er außerordentlich gut geschützt. Die Frage war jetzt nur, ob er auf ehrliche Weise weitermachen und sich auf seine Geschicklichkeit und seine

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