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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
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gut in der Gegend aus. Dann riss der Himmel wieder auf und das Mondlicht
fiel auf die Straße. Erste Sterne schimmerten durch die dünne Wolkenschicht. Wie
eine silberne Platte lag der See vor ihm. Er war gleich da. Die anderen würden nachkommen.
Er hatte beschlossen, alleine voraus zu fahren.
     
    In der Nähe des Hauses erwarteten
ihn schon die Kollegen von der Polizeiinspektion aus dem Nachbarort.
    »Guten Abend.«
    »Guten Abend,
Herr Kommissar. Er ist gegen neun gekommen. Seitdem ist er zuhause. Es ist niemand
bei ihm.«
    Merana bedankte
sich und ging das letzte Stück zu Fuß. Das Licht der Sterne und der breiten Mondsichel
genügten, dass er sich zurechtfand. Im Wasser des Swimmingpools trieben ein paar
helle Blätter. Er registrierte, dass die Hecke einen sehr eigenwilligen Schnitt
hatte. Dann drückte er den Knopf der Klingel.
    Er hörte
die Stimme von drinnen, die mürrisch fragte, wer da sei. Er meldete sich. Dann wurde
die Türe geöffnet.
    »Herr Kommissar,
zu so später Stunde? Was führt Sie zu mir?«
    Er war kurz
versucht zu sagen: ›Die Wahrheit‹. Aber das erschien ihm um eine Spur zu pathetisch.
    »Ich möchte
mit Ihnen reden, Herr Hebenbronn.«
    »Worüber?
Haben sich neue Aspekte in den beiden Fällen ergeben?«
    »Ja, die
haben sich ergeben. Darf ich reinkommen?«
    »Bitte.«
    Der Sänger
ging voraus. Er trug eine dünne Jacke über dem Hemd. Im Wohnzimmer bot er dem Kommissar
einen Platz auf der Couch an und setzte sich ihm gegenüber. Merana öffnete die Mappe,
die er mitgebracht hatte. Er legte ein Foto von Emina auf den Glastisch. Hebenbronn
sah kurz auf das Bild, dann blickte er wieder den Kommissar an.
    »Herr Hebenbronn,
aufgrund unserer Ermittlungen gehen wir davon aus, dass Sie Ihre Tochter umgebracht
haben.«
    Die direkte
Anschuldigung traf Hebenbronn wie ein Schlag. Seine Augen weiteten sich. Er rang
um Fassung. Dann reckte er energisch das Kinn nach vorne und stützte die Hände auf
die Oberschenkel. »Wovon reden Sie da? Ich kenne dieses Mädchen überhaupt nicht!
Ja, die junge Frau war einmal kurz in meiner Garderobe mit diesen Modedamen. Aber
danach habe ich sie nie wieder gesehen. Wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass
dieses Mädchen meine Tochter ist?«
    Merana griff
wieder in die Mappe.
    »Hier ist
ein Bericht der Gerichtsmedizin Salzburg. Ein Vergleich Ihrer DNA mit jener der
Toten hat zu einem eindeutigen Ergebnis geführt. Sie sind der Vater von Emina Saric.«
    Der Sänger
versuchte Haltung zu bewahren. Erneut warf er sich in Positur, als stünde er auf
der Bühne. Die Stimme schwoll an. »Diese Behauptung ist eine Frechheit! Woher wollen
Sie überhaupt eine DNA-Probe von mir haben? Ich habe Ihnen keine gegeben.«
    »Das tut
nichts zur Sache. Die Übereinstimmung steht dennoch außer Zweifel.«
    »Das ist
eine Fälschung. Sie wollen mir etwas unterschieben! Was treiben Sie hier für ein
Spiel?«
    Merana zog
ein neues Dokument aus der Tasche.
    »Wenn Sie
unsere Angaben bezweifeln, dann habe ich hier die gerichtliche Anweisung, den Test
erneut durchzuführen. Meine Leute werden gleich hier sein. Sie werden Ihnen im Beisein
der Staatsanwältin und eines Notars eine weitere DNA-Probe zur Analyse abnehmen.
Das Resultat wird dasselbe sein. Aber das ist Ihnen ohnehin klar. Bis das Ergebnis
der neuen Untersuchung vorliegt, bleiben Sie in U-Haft!«
    Der Mann
in dem breiten Stuhl starrte mit stumpfem Blick vor sich hin. Allmählich dämmerte
ihm, dass sein herrisches Gehabe ihn nicht weiter brachte. Er nahm die Hände hoch,
hielt sie kurz in Brusthöhe und ließ sie darauf mit einer theatralischen Geste fallen.
    »Es war
ein Unfall, Herr Kommissar, das müssen Sie mir glauben. Sie ist gestürzt. Ich habe
ihr nichts getan. Im Gegenteil. Diese Göre wollte mich umbringen. Wissen Sie davon
überhaupt?«
    »Ja, das
weiß ich!«
    Merana dachte
an die junge Frau, die ihm am Sonntagnachmittag gegenüber gesessen war. Er sah wieder
die entsetzten Augen, die wie Knöpfe glänzten.
    Ihre perlmuttfarbenen
Zähne hatten sich in die Unterlippe gebohrt.
    »Und wissen
Sie, wer statt meiner das Gift abgekriegt hat?«
    »Ja, das
weiß ich auch. Anabella Todorova. Durch eine tragische Verkettung von unglücklichen
Umständen.«
    Hebenbronns
Stimme überschlug sich. Er gestikulierte wild mit den Händen.
    »Sie ist
eine Mörderin! Kommt da am Sonntagabend bei mir an und heult mir die Hucke voll.
Behauptet, sie wäre meine Tochter. Ich hätte ihre Mutter …« Er stockte, suchte nach den

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