Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
stolziert. Ganz in Gold gewandet, die Locken perfekt gedreht und auf Hochglanz gebracht, auf ihren Louboutins staksend und mit mehr Make-up als eine Dragqueen schaute sie sich um.
Hideaways Küche war völlig verwandelt.
Die Scheinwerfer strahlten aus allen Winkeln. Die Kameras waren bereit. Die Monitore liefen. Die Crew stand in Position. Alles, was das Hideaway-Team möglicherweise brauchen könnte, um das beste dreigängige Menü aller Zeiten zuzubereiten, war vom Runner-Boy auf dem großen gescheuerten Küchentisch kunstvoll aufgebaut worden. Überall schwirrten Ventilatoren, um die rasch ansteigende Hitze ein wenig zu mildern.
Ohne Tom eines Blickes zu würdigen, rückte Gabby hier etwas zurecht und verschob dort etwas um ein paar Millimeter. Dann nickte sie. »Gut. Sehr schön. Also, dann lasst uns mal loslegen.«
Ooogottogottogott … Ella, die sich mit Billy vor einiger Zeit im Garten zur Crew gesellt hatte, fühlte sich erhitzt, verschwitzt, benommen und sehr, sehr verängstigt. Mit wohlwollendem Lächeln hinter seinem eisgekühlten Bier hatte Tom die gesamte Runde mit Gräuelgeschichten unterhalten, was bei einer Liveübertragung im Fernsehen so alles schiefgehen konnte – und mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch schiefgehen würde .
Doch schien er, dachte Ella jetzt, ein wirklich netter Mann zu sein. Warmherzig, gutmütig und humorvoll – von Starallüren keine Spur. Auch hatte er weder über Gabby noch über ihrer beider sichtlich ätzende Beziehung ein Wort verloren. Und er hatte sich von den Schmink- und Frisiermädchen nur ganz geringfügig pudern und schön machen lassen. Außerdem, was noch mehr für ihn sprach, hatte er sich mit ihnen unterhalten wie mit gleichgestellten Freunden. Jetzt aber fragte sich Ella, wo zum Teufel Ash und Poll denn nur blieben?
Gabby klatschte in die winzigen Hände. Diamanten glitzerten und ließen regenbogenfarbene Prismen durch die Küche huschen. »Los geht’s! Dann lassen wir uns mal verclipsen und machen die Soundchecks.«
Verclipst zu werden beinhaltete offenbar, dass der Tontechniker ihnen Mikrofone am Halsausschnitt befestigte und Drähte durch ihre Oberteilte fädelte, die mit weiteren Drähten und einem kleinen schwarzen Päckchen an der Rückseite des Taillenbunds befestigt wurden. Und währenddessen erklärte er ihnen unter Entschuldigungen und Lachen, dass von Punkt zwanzig Uhr an jedes einzelne Wort, das sie von sich gaben, landesweit übertragen wurde und sie deshalb die ganze Zeit über unbedingt daran denken mussten, nichts zu sagen, was das Publikum nicht hören sollte.
»Entschuldigung.« Ash erschien im Türrahmen. »Habe ich mich verspätet?«
»Aber durchaus nicht, Süßer«, sprudelte Gabby und klimperte mit ihren Federwimpern. »Genau rechtzeitig für den Ton – ach, möchten Sie, dass ich Ihnen das Mikrofon anbringe?«
»Sag Nein«, empfahl Ella ihm leise. »Es sei denn, natürlich, du willst von ihr zu Tode betatscht werden.«
Ash lachte leise, während der Tontechniker die Drähte durch sein Hemd fummelte. »Nein danke, Mrs Dewberry. Auch wenn ich das Angebot natürlich sehr zu schätzen weiß.«
»Für dich Gabby, mein Süßer.« Die Wimpern klimperten erneut. »Und wenn du es dir irgendwann noch anders überlegst, Süßer, genügt ein Wort … Also, sind wir jetzt alle da und verclipst? Ach, wo steckt denn Polly?«
»Es heißt Poll – und hier bin ich.« Poll wehte in die Küche und sah so vergnügt aus wie den ganzen Tag noch nicht. »Ich entschuldige mich ebenfalls. Ich habe meinem Sohn erklärt, was vor sich geht, und dafür gesorgt, dass Trixie ihn auf Abstand hält. Sind alle bereit, kann es losgehen?«
»Hat sie getrunken?«, fragte Ash Ella flüsternd, während Poll sich unbekümmert verkabeln ließ. »Oder ist sie auf Valium?«
»Wahrscheinlich beides«, flüsterte Ella zurück und deutete auf die Mikrofone, »und ich glaube, wir sollten über so etwas lieber nicht reden, falls man uns hören kann.«
»Ups, fast vergessen.« Ash grinste. »Himmel, ist das heiß hier drin.«
»Wie im Backofen. Wo warst du denn?«
»Ich wollte nur mal nach Poll sehen, aber die war bei Trixie und sagte, es ginge ihr gut, dann habe ich mich um Roy gekümmert und anschließend Onyx angerufen.«
»Und?«
»Roy geht es auch gut.«
»Ich meinte Onyx.«
»Ist unterwegs. Sie müsste hier sein, bevor wir auf Sendung gehen. Sie bleibt dann im Garten, bis alles vorbei ist.«
Ach herrje …
Ella sah Poll an und fragte lautlos: »Alles
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