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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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Gefühl, dass sie es tat.
    Sofie ließ sich auf ihren Schoß gleiten und kuschelte sich an sie. Lotte hatte bisher immer den Eindruck gehabt, die kleine Hündin sei zu stolz, um geknuddelt zu werden, aber in diesem Moment schien es genau das Richtige zu sein. Sie schlang ihre Arme um Sofies warmen, nach Zimt und Schokolade duftenden Körper und hielt sie fest an sich gedrückt, die Wange an ihr samtweiches Fell gepresst.
    Dann schnappte sie erschrocken nach Luft. Eine Wärme durchflutete sie, die rasch zu einer prickelnden Hitze wurde und bis in ihre Fingerspitzen schoss.
    Sofie jaulte überrascht auf, und Lotte spürte, wie sich die Krallen der Hündin in ihr T-Shirt gruben.
    »Was war das?«, flüsterte sie, als das goldene Feuer nicht länger hinter ihren Augen leuchtete. »Was haben wir gemacht?«
    »Ich glaube, das waren deine Kräfte, Lotte«, sagte Sofie mit heiserer Stimme. »Ich glaube, wir sind vielleicht … «
    »Sofie!«, jauchzte Lotte überglücklich. »Du warst das! Durch dich sind meine Kräfte erwacht! Bedeutet das, du bist jetzt meine Vertraute? Oh, bitte!«
    Sofie legte ihr Kinn auf Lottes Schulter, und es fühlte sich an, als gehöre es dort hin. »Es sieht so aus«, murmelte sie. »Wir sind jetzt ein Paar, du und ich.«
    Sie saßen ein paar Minuten sprachlos beisammen und durchlebten den ersten überwältigenden Moment in Gedanken noch einmal. Dann befreite sich Sofie aus Lottes Umarmung, drehte sich um und stieß sie mit der Schnauze in die Rippen.
    Lotte grinste sie an. »Denkst du, was ich denke?«
    Sofies Schnurrhaare zuckten aufgeregt. »Wir sollten es ausprobieren, meinst du nicht auch?«
    Gerade da flitze eine pinke Maus auf der Suche nach Schokoladenkrümeln über die blank gewienerten Dielen. Sofie fixierte sie mit einem entschlossenen Blick, und sie blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Panisch guckte die Maus von rechts nach links. »Was? Was?«, piepste sie ängstlich.
    Lottes Herz pochte wild vor Aufregung und Sorge – was, wenn es nicht klappte? Was, wenn sie sich alles nur eingebildet hatte? Sie ließ sich von ihrem Gefühl leiten, streckte einen Arm aus, zeigte auf die Maus und hob dann langsam ihre Hand an.
    Die Maus begann zu schweben.
    »Weiter! Weiter!«, kläffte Sofie und sprang aufgeregt auf dem Bett herum. »Du machst das gut!«
    Die Maus hing jetzt zehn Zentimeter über dem Boden, versuchte zu laufen und sah sehr verärgert aus. Ihre Beinchen strampelten in der Luft, und sie piepste außer sich vor Wut: »Lass mich runter! Runter! Sofort! Niemand hat mich gefragt, ob ich eine fliegende Maus sein will. Lass … mich … runter! Au!«
    Lotte hatte sie fallen lassen. Sofort flitzte die kleine Maus davon, hielt aber noch einmal an der Tür, um ihnen in einem ohrenbetäubenden Piepsen Mäuseflüche an den Kopf zu werfen, bevor sie das Treppengeländer hinunterrutschte.
    »Entschuldigung!«, rief Lotte ihr hinterher. Sie hatte kurz ein schlechtes Gewissen, aber vor allem brodelte es in ihr vor Freude. Sie hatte eine Maus fliegen lassen! Benommen und glücklich zugleich lehnte sie sich an die Wand.
    Sofie, die an Magie gewöhnt war, erholte sich rascher. Sie bellte Lotte kurz ins Ohr, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. »Lotte, ich habe eine Idee«, sagte sie nachdenklich. »Wegen Paris.«
    Lotte blinzelte sie überrascht an. Das hätte sie beinah vergessen.
    Sofie sprang vom Bett. »Komm mit«, befahl sie und stolzierte zur Tür hinaus. Lottes Zimmer war unterm Dach, und seine Tür die einzige hier oben. Jedenfalls hatte sie das bisher immer gedacht. Aber nun saß Sofie selbstgefällig vor einer winzigen Tür, die direkt neben der Treppe in die Wand eingelassen war.
    »Die war eben noch nicht da«, sagte Lotte leise. Ihr war immer noch etwas schwindelig.
    »War sie wohl«, erwiderte Sofie. »Ich wusste, dass sie hier sein musste. Ich habe sie gerochen. Aber sie lässt sich nicht öffnen. Zumindest habe ich sie noch nie offenstehen sehen.«
    Lotte sah die Tür nachdenklich an. Sie fühlte sich langsam wieder ein bisschen normaler. »Aber vielleicht lässt sie sich jetzt … «
    »Genau!« Sofie nickte begeistert, ihre Schnauze reckte sich aufgeregt in Richtung der kleinen, schlichten braunen Tür. Onkel Jack hatte Lotte erzählt, dass Dackel ursprünglich gezüchtet worden waren, um Dachse in ihren Bauten zu jagen, was der Grund dafür sei, dass sie diese Wurstform hätten. So wie Sofies Schnurrhaare gerade vor Erwartung zitterten, konnte Lotte sich gut vorstellen, wie sie

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