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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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sich in einen Dachsbau zwängte, um nach den Hacken des Dachses zu schnappen.
    »Was ist dahinter?«, fragte Lotte. Sie überlegte gerade, wo die Tür wohl hinführte. So weit sie es sich zusammenreimen konnte, musste auf der anderen Seite der Schacht sein, der zum Kamin in der Küche gehörte.
    Sofie warf ihr einen spitzbübischen Blick zu, ihre großen dunklen Augen glitzerten. »Wenn das die Tür ist, von der ich glaube, dass sie es ist, lautet die Frage eher, wo sie sich öffnet … « sagte sie verzückt. Dann fügte sie mit einem Seufzer hinzu: »Natürlich müssten wir sie dafür erst mal aufbekommen.«
    Lotte sah sich die Tür genauer an. »Sie hat keine Klinke!«, rief sie enttäuscht. »Meinst du, wir brauchen einen Schlüssel?«
    »Da ist auch kein Schlüsselloch«, gab Sofie mit schief gelegtem Kopf zu bedenken. Sie betrachtete die Tür grübelnd. »Ich finde, wir sollten sie berühren und gucken, was passiert.«
    Lotte sah sie verblüfft an. Ihr wurde plötzlich klar, wie viel abenteuerlustiger Sofie in der letzten halben Stunde seit ihrer Entdeckung geworden war. Bisher hatte sie viel lieber geschlafen und Schokolade gefuttert, als Abenteuer erlebt.
    Sofie schien zu ahnen, was sie dachte. Sie klimperte bescheiden mit ihren dichten schwarzen Wimpern. »Die Magie ist schuld«, erklärte sie. »Ich spüre sie am ganzen Körper, Lotte. Ich möchte Dinge tun! Leg deine Hände an die Tür«, befahl sie, scharrte etwas mit den Pfoten und stand plötzlich auf den Hinterbeinen, die zierlichen rötlichbraunen Vorderpfoten gegen das Holz der Tür gepresst.
    Lotte legte ihre Handflächen an die Tür. Sie fühlte sich lebendig an, beinahe weich und sehr warm. Lotte drückte vorsichtig dagegen, aber nichts passierte.
    »Ihr müsst bezahlen«, schnurrte eine freundliche Stimme.
    Lotte und Sofie fuhren ertappt herum. Tabitha saß hinter ihnen, den Schwanz anmutig um die Pfoten gelegt.
    »Was meinst du damit?«, fragte Sofie argwöhnisch.
    Tabithas Schnurrhaare zitterten, und sie erwiderte nichts.
    Sofie warf ihr einen aufgebrachten Blick zu, dann legte sie seufzend den Kopf zwischen die Pfoten. »Es tut mir leid«, murmelte sie. »Aber woher weißt du das?«
    »Ich weiß das meiste von dem, was Ariadne weiß«, erklärte Tabitha. Sie stand auf und rieb ihren Kopf liebevoll an Lottes Bein. »Dir und Lotte wird es bald ähnlich gehen.«
    »Womit bezahlen?«, fragte Lotte. Sie glaubte nicht, dass Tabitha Geld gemeint hatte und hoffte inständig, dass es nichts mit Blut zu tun hatte.
    »Ein Haar wird reichen, denke ich«, sagte Tabitha nachdenklich. »Und eins von deinen Schnurrhaaren, Sofie, wenn du mitgehen möchtest.«
    Für Lotte war es leicht, sich eins ihrer Haare auszuzupfen, aber Sofie weigerte sich, jemanden in die Nähe ihrer Schnurrhaare zu lassen.
    »Dein Fell ist zu kurz«, sagte Tabitha sanft. »Es muss ein Schnurrhaar sein.«
    »Wenn das nicht funktioniert, werde ich dir das Leben zur Hölle machen … «, brummte Sofie, während sie versuchte, sich auf ihre Schnurrhaare zu stellen. Lotte war nicht sicher, mit wem von ihnen beiden sie sprach. Schließlich gelang es Sofie, ein Haar auszurupfen, auch wenn sie dabei am ganzen Körper zitterte. »Eins meiner schönsten Schnurrhaare«, stöhnte sie. »Jetzt sind es links mehr als rechts!«
    »Endlich«, fauchte Tabitha. »Haltet sie an die Tür. Viel Glück!«
    Lotte nahm Sofie, die immer noch jammerte, auf den Arm und presste die Hand, in der sie Haar und Schnurrhaar hielt, gegen die Tür. Sie duckte sich, als die Tür langsam aufschwang – und plötzlich waren sie an einem anderen Ort.

Kapitel 13
    Zuerst dachte Lotte, es sei alles ein dummer Scherz, und die Tür hätte sie nur ins Erdgeschoss gebracht. Dann wurde ihr klar, dass die Stimmen, die an ihr Ohr drangen, sich in einer Sprache unterhielten, die sie nicht verstand.
    »Wir sind da!«, sagte Sofie aufgeregt und zappelte auf ihrem Arm. »Das ist Lafitte & Cie , wo ich geboren wurde. Lass uns nach Colette suchen.« Sie sprang von Lottes Arm und jagte durch den Laden davon, womit sie einen Tumult aus Kreischen, Quieken und Knurren auslöste, weil die Tiere in den Käfigen sich lauthals wunderten, wer sie war.
    Lotte folgte ihr etwas langsamer. Sie warf verzückte Blicke nach allen Seiten. Bei genauem Hinsehen war der Laden überhaupt nicht wie der zu Hause. Er war lichtdurchflutet und luftig, und die hohe Decke war mit einer wunderschönen Waldszenerie bemalt, in die unzählige Vögel eingearbeitet waren.

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