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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich dir oft genug bewiesen, erinnerst du dich?«
    »Was meint er damit?« fragte Sammet Polgara, ein wenig erstaunt über die Mienen der beiden.
    Polgara seufzte. »Als kleiner Junge lebte er bei Durnik und mir im Tal.
    In der Nähe war ein Bach, in den er immer wieder hineingefallen ist.«
    »Oh. Das erklärt es wohl.«
    »Sie werden Holz brauchen, um das Loch zu flicken«, sagte Belgarath.
    »Wir sind etwa eine halbe Meile stromauf an einem Schuppen vorbeige-kommen. Reißen wir ihn ab.«
    Die Sonne war bereits untergegangen, als Durnik den Kahn endlich auf dem Strand hatte. Sogar die Elemente halfen insoweit mit, daß es an diesem Abend zu keinem Unwetter kam. Sie machten am Strand ein Feuer, damit sie sehen konnten, und der Schmied, Toth und Eriond fingen mit der Arbeit an.
    Silk stapfte düster um den Kahn herum. »Er gehört tatsächlich mir.« Er seufzte.
    »Du hast gut ausgerüstete Boote, Silk«, stellte Durnik fest, während er die genauen Maße eines Brettes nahm. »Dieses hatte alles, was ich brauchte, im Bug parat – Nägel, ein Faß Teer, ja sogar eine recht gute Säge. Bis zum Morgen schwimmt es wieder.«
    »Ich freue mich, daß du zufrieden bist«, brummte Silk verdrossen. Er verzog das Gesicht. »Das ist unnatürlich!« beschwerte er sich.
    »Wo liegt das Problem, Kheldar?« fragte ihn Sammet.
    »Gewöhnlich, wenn ich ein Boot brauche, stehle ich es. Eines meiner eigenen zu benutzen, erscheint mir irgendwie unmoralisch.«
    Sie lachte und tätschelte seine Wange. »Du Armer. Wie schlimm für dich, mit einem so empfindlichen Gewissen belastet zu sein!«
    »Meine Damen«, rief Polgara, »kümmern wir uns um das Abendessen.«
    Während Durnik, Toth und Eriond mit der Schiffsreparatur beschäftigt waren, und Polgara, Ce’Nedra und Sammet das Essen richteten, holten Garion und die übrigen weiteres Holz und machten einfache Ruder daraus. Sie arbeiteten sogar während des Essens weiter. Irgendwie hatte Garion das Gefühl, daß alles richtig war. Er hatte seine Freunde um sich, und alle waren beschäftigt. Obgleich die Reparatur des Kahnes von größter Wichtigkeit war, erschienen ihm die einfachen Arbeiten fast selbstver-ständlich, und er konnte sie ausführen, ohne den Zwang der Dringlichkeit, der bei allem, was er in letzter Zeit getan hatte, allgegenwärtig gewesen war. Das war ein fast tröstliches Gefühl.
    Nachdem die Damen mit dem Abendessen fertig waren, holten sie Segeltuchbeutel voll Flußwasser und erwärmten es mit heißen Steinen.
    Dann zogen sie sich hinter einen Sichtschutz aus Zeltplanen zum Baden zurück.
    Gegen Mitternacht ging Garion zum Wasser hinunter, um seine Hände mit den frischen Schwielen in den kühlenden Fluß zu tauchen. Ce’Nedra saß in der Nähe und spielte mit Sand, den sie von einer Hand in die andere rinnen ließ. »Warum versuchst du nicht zu schlafen, Ce’Nedra?« fragte Garion.
    »Ich kann so lange wachbleiben wie du«, antwortete sie.
    »Das bezweifle ich nicht, aber warum tust du es?«
    »Bevormunde mich nicht, Garion. Ich bin kein Kind.«
    »Weißt du«, sagte er verschmitzt, »das ist mir selbst schon ein paarmal aufgefallen.«
    »Garion!« keuchte sie und errötete plötzlich.
    Er lachte, stand auf, ging zu ihr hinüber und küßte sie lange. »Aber geh jetzt schlafen«, riet er schließlich.
    »Was macht ihr dort eigentlich?« Sie blickte strandauf, wo die anderen noch arbeiteten.
    »Ruder. Würden wir den Kahn bloß auf den Fluß hinausschieben, trüge die Strömung nur bis nach Gandahar.«
    »Oh. Also schön. Dann eine gute Nacht.« Sie streckte sich und gähnte.
    »Bist du so lieb und bringst mir noch eine Decke?«
    Durnik und Toth brauchten fast die ganze Nacht, einen mit Teer gedich-teten Flicken über das Holz im Bug zu nageln, während die anderen einfache Ruderschaufeln an langen Stangen befestigten. Wenige Stunden vor dem ersten Tageslicht stieg Nebel in dünnen Schwaden vom Fluß auf.
    Nachdem Durnik großzügig heißen Teer auf die Innen- und Außenseite der geflickten Stelle gestrichen hatte, trat er ein paar Schritte zurück und begutachtete sein Werk.
    »Ich glaube, es wird lecken«, prophezeite Silk.
    »Alle Schiffe lecken.« Durnik zuckte die Schultern. »Wir können das Wasser ausschöpfen.«
    Es kostete viel Mühe, und sie mußten sich mit recht ungewöhnlichen Mitteln behelfen, um den Kahn in den Fluß zurückzubringen. Durnik sprang an Bord und begutachtete den Flicken im Fackelschein. »Es sickert nur ganz wenig Wasser herein«, erklärte

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