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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fragte Durnik. »Ich meine, wenn es hier so gefährlich ist, warum bist du dann nicht mit den anderen nach Gandahar?«
    »Ich hab’ in Gandahar nichts verloren. Die Leute da unten sind alle verrückt. Sie tun die ganze Zeit nichts anderes, als Elefanten jagen. Ich frag dich, was machst du mit einem Elefanten, wenn du ihn gefangen hast?
    Und die Fische da unten sind den Köder nicht wert. Außerdem ist das das erste Mal seit fünf Jahren, daß ich diesen Steg für mich allein hab’. Meistens waren so viele da, daß ich die Schnur kaum ins Wasser werfen konnte.«
    »Nun«, sagte Durnik und richtete sich bedauernd auf. »Wir müssen leider weiter. Irgendwo wird sich schon ein Boot finden.«
    »Ich würd’ dir wirklich raten, Darshiva fernzubleiben«, sagte der Fischer ernst. »Ganz bestimmt wär’s gescheiter, du tät’st dir eine Angelrute schneiden und dich zu mir setzen, bis es wieder ruhig wird.«
    »Wie gern ich das täte!« Durnik seufzte. »Viel Glück und guten Fang, Freund.«
    »Bloß hier mit der Leine am Wasser sitzen zu können ist für mich das Schönste auf der Welt.« Der Mann zuckte die Schultern und richtete den Blick wieder auf das schwimmende Stöckchen. »Wenn du drüben bist in Darshiva, dann paß gut auf, daß dich nicht die Dämonen fressen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach Durnik.
    Als er mit Garion zu ihren Pferden zurückkehrte, lächelte Durnik. »Sie reden anders in diesem Teil der Welt, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte Garion und erinnerte sich an den redseligen alten Mann und sein Schwein in der Schenke oberhalb von Voresbo.
    »Aber mir gefällt es«, gestand Durnik. »Es ist irgendwie offen und un-gezwungen.«
    »Ich würde jedoch lieber nicht versuchen, es nachzuahmen«, riet ihm Garion. »Tante Pol wäre imstande, dir den Mund mit Seife auszuwa-schen.«
    »Oh.« Durnik lächelte. »Ich glaube nicht, daß sie das wirklich täte.«
    »Sie ist deine Frau – und es ist dein Mund.« Garion zuckte die Schultern.
    Belgarath wartete auf dem grasigen Hügel ein Stück stromaufwärts.
    »Nun?« fragte er.
    »Die Fische beißen gut«, sagte Durnik ernst.
    Belgarath starrte ihn kurz an, dann rollte er die Augen himmelwärts und stöhnte. »Ich meine, wie sieht es in Darshiva aus?« preßte er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.
    »Das könnte ich nicht so genau sagen, Belgarath. Aber wenn sie an dieser Seite anbeißen, kann man annehmen, daß es am drüberen Ufer nicht viel anders ist, nicht wahr?« Durniks Gesicht war völlig offen und sein Ton ernst.
    Belgarath drehte sich um und stapfte vor sich hin murmelnd davon.
    Als sie sich den anderen wieder angeschlossen hatten, erzählte Garion mit knappen Worten, was er und Durnik von dem einsamen Fischer erfahren hatten.
    »Das gibt der Sache ein völlig neues Gesicht, nicht wahr?« meinte Silk.
    »Und was nun?«
    »Wenn Ihr mir einen Vorschlag erlaubt, Ehrwürdiger?« sagte Sadi. »Ich halte es für das klügste, wenn wir dem Beispiel der Dorfbewohner folgten, die Belgarion erwähnte, und flußab nach Gandahar reiten. Dort dürften wir leichter ein Boot bekommen. Es würde zwar etwas länger dauern, aber dafür kämen wir nicht mit den Dämonen in Berührung.«
    Toth schüttelte den Kopf. Das gewöhnlich unbewegte Gesicht des Stummen wirkte besorgt. Er machte eine Reihe von Gesten zu Durnik.
    »Er sagt, wir haben keine Zeit«, übersetzte der Schmied.
    »Müssen wir denn zu einer bestimmten Zeit in Kell sein?« fragte Silk.
    Wieder gestikulierte Toth schnell.
    »Er sagt, daß Kell vom restlichen Dalasien abgeriegelt ist«, erklärte Durnik. »Cyradis hat Vorkehrungen getroffen, daß wir durchreisen können, doch sobald sie fort ist, werden die anderen Seher den Weg schließen.«
    »Fort?« fragte Belgarath erstaunt. »Wohin will sie denn?«
    Durnik blickte Toth fragend an, und der Stumme gestikulierte aufs neue.
    »Oh«, sagte Durnik. »Ich verstehe.« Er wandte sich wieder Belgarath zu.
    »Sie bricht bald zum Ort der Begegnung auf. Sie muß dort sein, wenn es soweit ist, damit sie ihre Wahl treffen kann.«
    »Könnte sie denn nicht mit uns reisen?« fragte Sammet.
    Wieder schüttelte Toth den Kopf, und seine Gesten wurden noch eindringlicher.
    »Ich bin nicht sicher, daß ich dich da richtig verstehe«, gestand Durnik.
    »Mach mich darauf aufmerksam, wenn ich etwas Falsches sage«, bat er. Er drehte sich wieder um. »Er sagt, daß etwas Bestimmtes geschehen muß, ehe wir Kell erreichen. Aber wenn es nicht dazu kommt, muß

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