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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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im richtigen Winkel über die Reling verlief, hielt sie auf Kurs. Er liebte sie, aber er wußte, daß sie nicht immer ganz zuverlässig war und daß ihre Urteilsfähigkeit manchmal zu wünschen übrigließ. Ihre beharrlichen Gesten von Back- nach Steuerbord wirkten jedoch keineswegs zaudernd oder unsicher, und Durnik folgte ihnen ohne Zögern. Garion seufzte und ruderte.
    Am Vormittag lichtete sich der Nebel ein wenig, und Beldin zog sein Ruder ein. »Kommt ihr eine Weile ohne mich aus?« fragte er Belgarath.
    »Ich möchte kundschaften, damit wir wissen, was vor uns ist. In Darshiva tut sich allerlei Unerfreuliches, und ich will am Ufer nicht mitten hinein platzen.«
    »Und du bist müde vom Rudern, oder sollte ich mich täuschen?« entgegnete der alte Mann sarkastisch.
    »Ich könnte um die ganze Welt herumrudern, wenn ich wollte«, antwortete der knorrige Bucklige und ließ die Muskeln seiner kurzen Arme spielen. »Aber Kundschaften könnte wichtiger sein. Du möchtest doch nicht wirklich an einer Stelle anlegen, wo Nahaz am Strand wartet, oder?«
    »Tu, was du für richtig hältst.«
    »Das tue ich immer, Belgarath – selbst wenn es dich manchmal ärgert.«
    Der schmuddelige kleine Gnom ging zum Bug. »Verzeih mir, mein kleiner Liebling«, sagte er in übertriebenem Dialekt zu Ce’Nedra, »aber ich muß mich für eine Weile verabschieden.«
    »Ich brauche Euch am Ruder!« protestierte sie. »Wie kann ich den Kurs halten, wenn alle davonlaufen?«
    »Oh, das schaffst du gewiß, mein kleiner Liebling.« Er tätschelte ihre Wange, dann verschwand er mit gespenstischem Lachen im Nebel.
    »Kommt sofort zurück!« rief sie ihm nach, aber er war bereits weg.
    Da kam eine schwache Brise auf. Garion spürte sie beim Rudern über seinen verschwitzten Nacken streifen. Der Nebel begann zu wallen und lichtete sich immer mehr.
    Und dann waren schwarze Formen rings um sie.
    »Garion!« rief Ce’Nedra erschrocken.
    Mehrere Jubelrufe erklangen aus dem sich nun rasch auflösenden Nebel.
    Sie waren von Schiffen umgeben, die entschlossen manövrierten, um ihnen den Weg zu versperren.
    »Fliehen wir?« fragte Silk heiser.
    Belgarath betrachtete die Schiffe mit harten Augen. »Fliehen? Mit diesem Kahn? Mach dich nicht lächerlich!«
    Ein Schiff lag direkt vor ihnen, und als sie näher trieben, konnte Garion die Ruderer sehen. »Malloreanische Soldaten«, stellte er fest. »Zakaths Armee.«
    Belgarath murmelte ein paar derbe Verwünschungen. »Verhalten wir uns erst mal ruhig. Sie wissen möglicherweise nicht, wer wir sind. Silk, versuch, ob du uns herausreden kannst.«
    Der kleine Mann stand auf und ging zum Bug ihres Kahnes. »Wir sind höchsterfreut, Kaiserliche Truppen in dieser Gegend zu sehen, Kapitän«, rief er dem Offizier des Schiffes zu, das den Weg blockierte. »Vielleicht könnt Ihr ein Ende mit all dem Wahnsinn hier machen!«
    »Nennt mir Euren Namen«, rief der Offizier zurück.
    »Oh, natürlich.« Silk schlug sich auf die Stirn. »Wie dumm von mir. Ich heiße Vetter. Ich arbeite für Fürst Kheldar. Vielleicht habt Ihr schon von ihm gehört?«
    »Der Name ist mir bekannt. Wohin wollt Ihr?«
    »Eigentlich nach Balasa, unten in den Dalasischen Protektoraten. Fürst Kheldar hat dort Niederlassungen. Aber die Frage ist, wie wir durch Darshiva kommen. Es soll dort schlimm zugehen.« Er machte eine Pause.
    »Eine Frage, Kapitän, meint Ihr, Ihr könntet vielleicht ein paar Soldaten als Geleitschutz für uns entbehren? Ich habe die Vollmacht, sehr gut dafür zu bezahlen.«
    »Wir werden sehen«, antwortete der Offizier.
    Da tauchte ein sehr großes Schiff aus dem Nebel und ging längsseits ihres leckenden Kahnes. Ein vertrautes Gesicht blickte über die Reling. »Es ist schon eine ganze Weile her, daß wir uns das letzte Mal sahen, nicht wahr, König Belgarion?« sagte General Atesca im Plauderton. »Wir sollten wirklich versuchen, in engerer Verbindung zu bleiben.« Atesca trug seinen üblichen scharlachroten Umhang und einen brünierten Stahlhelm mit goldener Verzierung.
    Garion wurde schwer ums Herz. List kam nun nicht mehr in Frage. »Ihr habt gewußt, daß wir hier sind!« sagte er anklagend.
    »Natürlich. Meine Leute beobachteten euch auf der Peldaneseite.« Das klang sehr selbstzufrieden.
    »Ich spürte ihre Anwesenheit nicht«, sagte Polgara und zog ihren blauen Umhang enger um sich.
    »Das hätte mich auch sehr gewundert, meine Lady«, antwortete der General. »Die Männer, die euch beobachteten, sind Kretins. Ihr

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