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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Himmel, Explosionen und dergleichen.«
    Jetzt lachte Zakath laut und hörbar erfreut. »Er kann ein wenig übertreiben, wenn er gereizt ist, nicht wahr? In Rag Hagga hat er die ganze Wand meiner Schlafkammer niedergerissen.«
    »Oh?«
    »Er versuchte, mir etwas klarzumachen.«
    Ein respektvolles Klopfen war an der Tür zu hören.
    »Herein«, rief Zakath knapp.
    »General Atesca ist eingetroffen, Eure Majestät«, meldete einer der rotuniformierten Leibgardisten, die an der Tür Wache standen.
    »Gut. Er soll eintreten.«
    Der General mit der gebrochenen Nase grüßte zackig. »Eure Majestät.«
    Seine rote Uniform wies noch Reisestaub auf.
    »Ihr wart schnell, Atesca«, lobte Zakath. »Schön, Euch wiederzusehen.«
    »Danke, Eure Majestät. Wir hatten guten Wind und ruhige See.«
    »Wie viele Männer habt Ihr mitgebracht?«
    »Etwa fünfzigtausend.«
    »Wie viele haben wir nun insgesamt?« wandte sich Zakath an Brador.
    »Gut über eine Million, Eure Majestät.«
    »Eine ansehnliche Zahl. Laßt die Truppen sammeln und zum Abmarsch bereitmachen.« Zakath erhob sich und trat ans Fenster. Das Laub hatte angefangen, sich zu färben und schmückte den Garten mit Rot- und Gelb-tönen. »Ich möchte die Ruhe an der Ostküste wiederherstellen«, sagte er.
    »Es wird bereits Herbst, und wir sollten die Truppen in Marsch gesetzt haben, ehe sich das Wetter verschlechtert.«
    Wir marschieren nach Maga Renn und schicken von dort Kundschafter aus. Je nach den Umständen ziehen wir dann weiter oder warten, bis zu-sätzliche Verbände aus Cthol Murgos zurückgekehrt sind.«
    »Ich werde mich sogleich darum kümmern, Eure Majestät.« Brador verbeugte sich und verließ das Gemach.
    »Setzt Euch, Atesca«, forderte der Kaiser den General auf. »Was tut sich in Cthol Murgos?«
    »Wir versuchen die bereits eingenommenen Städte zu halten, Eure Majestät.« Atesca zog sich einen Stuhl heran. »Wir haben den Großteil unserer Truppen bei Rak Cthan gesammelt. Sie warten auf die Schiffe nach Mallorea.«
    »Besteht die Gefahr, daß Urgit einen Gegenschlag versucht?«
    »Ich glaube nicht, Eure Majestät. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das Risiko eingeht, seine Armee in offenem Gelände einzusetzen. Natürlich weiß man nie, was ein Murgo ausbrütet.«
    »Stimmt«, bestätigte Zakath. Daß Urgit, wie er jetzt wußte, gar kein Murgo war, behielt er für sich. Er lehnte sich zurück. »Ihr habt Belgarion bereits einmal für mich festgenommen, Atesca«, sagte er.
    »Ja, Eure Majestät.«
    »Ich fürchte, Ihr werdet es noch einmal tun müssen. Es ist ihm gelungen zu entkommen. Etwas sorglos von mir, fürchte ich, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt viel um die Ohren.«
    »Dann werden wir ihn eben noch einmal festnehmen, Eure Majestät.«

    Der alornische Rat trat in diesem Jahr in Boktor zusammen. Etwas daran war ungewöhnlich. Königin Porenn übernahm den Vorsitz. Die zierliche blonde Herrscherin von Drasnien ging ruhig an den Kopf des Tisches in der roten Ratskammer des Schlosses und nahm auf dem Stuhl Platz, der üblicherweise für den rivanischen König reserviert war. Die anderen blickten sie überrascht an.
    »Meine Herren«, begann sie entschlossen. »Es ist mir klar, daß dies gegen die Tradition verstößt, aber unsere Zeit ist begrenzt. Ich bekam gewisse Information, und ich hielt es für dringlich, daß Ihr sie ebenfalls umgehend erfahren sollt. Wir müssen Entscheidungen treffen und haben dafür nur noch wenig Zeit.«
    Kaiser Varana lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zwinkerte verschmitzt. »Wir werden eine kurze Pause einlegen müssen, bis die alornischen Könige sich von ihrer Bestürzung erholt haben«, sagte er.
    König Anheg blickte den kraushaarigen Kaiser kurz mißbilligend an, doch dann mußte er lachen. »Nein, Varana, darüber sind wir bereits hin-weggekommen, als Rhodar uns überredete, Ce’Nedra nach Mishrak ac Thull zu folgen. Das hier ist Porenns Haus, soll sie ruhig das Wort führen.«
    »O danke, Anheg.« Solche Worte überraschten die Königin von Drasnien offenbar ein wenig. Sie machte eine Pause, um ihre Gedanken zu sammeln. »Wie zweifellos niemandem entgangen ist, sind bei unserer Sitzung in diesem Jahr Herrscher anwesend, die normalerweise nicht daran teil-nehmen. Das erfordert die gegenwärtige Lage, die uns alle betrifft. Ich habe vor kurzem Schreiben von Belgarath, Belgarion und den anderen erhalten.«
    Diese Äußerung verursachte merkliche Aufregung unter den Anwesenden.
    Porenn hob eine Hand.

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