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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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an all die Schimpfwörter zu erinnern, die du je gehört hast«, meinte Beldin.
    »Kannst du es auch, während du gleichzeitig den Wagen lenkst?« fragte Polgara die kleine Königin.
    »Ich werde es zumindest versuchen, Lady Polgara.« Ce’Nedras Stimme klang ein wenig zweifelnd. Sie hob den schlafenden Welpen von ihrem Schoß und legte ihn neben seine Mutter.
    »Also, los!« befahl Belgarath.
    Sie bogen von der Straße ab und holperten durch das abgestorbene Gras. Sie waren noch nicht weit gekommen, als Ce’Nedra Polgara zurief:
    »So geht es leider nicht, Lady Polgara. Bei diesem unebenen Boden muß ich die Zügel mit beiden Händen halten.«
    Sie blieben stehen.
    »Das ist kein großes Problem«, sagte Sammet. »Ich führe das Zugpferd, dann kann sich Ce’Nedra auf ihre Aufgabe konzentrieren.«
    »Das ist zu gefährlich, Liselle«, gab Belgarath zu bedenken. »Wenn das Zugpferd scheut, reißt es dich aus dem Sattel, und der Wagen rollt über dich hinweg.«
    »Habt Ihr mich je vom Pferd fallen sehen, Ehrwürdiger?
    Macht Euch keine Sorgen, ich bin völlig sicher.« Sie ritt zum Zugpferd und griff nach seinen Zügeln. Sie fuhren langsam wieder los und wurden allmählich schneller. Polgara ritt neben dem Wagen, und Ce’Nedra, die das Amulett an der Kette um ihren Hals in einer Hand hielt, konzentrierte sich darauf.
    »Und?« fragte Polgara.
    »Ich höre eine Menge unwichtiges Gerede, Lady Polgara«, antwortete die zierliche Königin. »Es sind unzählige Leute da draußen. Ah, einen Moment! Ich glaube, ich habe jetzt Nahaz gefunden. Seine Stimme ist von der Art, die man nicht vergißt.« Sie zog die Brauen zusammen. »Ich glaube, er spricht zu Urvons Generalen. Sie hatten die Hunde ausgeschickt und wissen, daß die Elefanten kommen.«
    »Wirst du zu ihnen zurückfinden?« fragte Belgarath sie.
    »Ich denke schon. Wenn ich einmal jemandem gelauscht habe, kann ich ihn gewöhnlich recht rasch wieder orten.«
    »Gut. Dann versuch mal herauszufinden, ob die darshivischen Generale wissen, daß Urvon so dicht vor ihnen ist. Wenn es zur Schlacht kommt, möchte ich genau wissen, wo.«
    Mit dem Amulett fest in der Hand drehte sich Ce’Nedra ein wenig und schloß die Augen. Gleich darauf öffnete sie sie wieder. »Ich wünschte, sie würden wenigstens einen Augenblick still sein!« jammerte sie.
    »Wer?« fragte Silk.
    »Die Elefantentreiber. Sie plappern unentwegt, schlimmer als alte Weiber. Oh! Einen Moment. Hier sind sie! Ich habe sie jetzt!« Sie lauschte kurz, während der Wagen dahinholperte. »Die darshivischen Offiziere machen sich große Sorgen«, berichtete sie. »Sie wissen, daß sich Urvons Armee irgendwo in den Bergen befindet, aber nicht genau wo. Nicht einer ihrer Kundschafter kehrte zurück.«
    »Dafür sorgen zweifellos die Hunde«, meinte Silk.
    »Was planen die Darshiver?« fragte Belgarath.
    »Sie sind noch unentschlossen. Sie wollen vorsichtig weitermarschieren und neue Kundschafter ausschicken.«
    »Gut. Und jetzt versuch, Nahaz wiederzufinden.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun.« Sie schloß erneut die Augen. »Oh!
    Das ist abscheulich!« rief sie kurz darauf.
    »Was ist los, Liebes?« erkundigte sich Polgara.
    »Die Karandeser haben eine enge Schlucht gefunden. Sie wollen die Elefanten hineinlocken und dann von oben Felsbrocken und brennende Bü-
    sche auf sie hinunterwerfen.« Sie lauschte noch eine Weile. »Wenn erst die Elefanten getötet sind, wird die ganze Armee aus den Bergen hinunterstürmen und die übrigen Darshiver angreifen.«
    »Ist Urvon dort?« fragte Beldin mit brennenden Augen.
    »Nein, er ist irgendwo abseits. Er ist ganz in seinem Wahnsinn gefangen.«
    »Du suchst jetzt am besten diese Schlucht!« wandte sich Belgarath an den Buckligen. »Dort wird die Schlacht stattfinden, und ich möchte sichergehen, daß sie hinter uns tobt, nicht irgendwo vor uns.«
    »Mach ich.« Beldin duckte sich und spreizte die Arme. »Halt die Verbindung!« rief er, während er bereits anfing sich zu verwandeln.
    Sie ritten vorsichtig weiter, und Garion nahm den Schild an den Arm.
    »Glaubst du wirklich, daß das etwas nutzen wird, wenn wir auf eine ganze Armee stoßen?« fragte ihn Zakath.
    »Vielleicht hilft es nicht viel, aber schaden kann es auf keinen Fall.«
    Belgarath hatte das Gesicht dem bedeckten Himmel zugewandt, während er dahinritt. Ganz deutlich spürte Garion, wie er seine Gedanken ausschickte.
    »Nicht so laut, Vater!« mahnte Polgara. »Es wimmelt von Grolims rund um uns.«
    »Gut!«

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