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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Belgarath. »Wenn jemand dort zufällig hochblickt, werden wir die Hälf-te von Urvons Armee auf dem Hals haben.«
    »Nur wenn sie fliegen kann. Vor ein paar Jahrtausenden hat ein Erdbeben die Gratseite abgetrennt. Sie ist jetzt eine sehr steile Felswand.«
    »Wie hoch?«
    »Hoch genug – etwa tausend Fuß.«
    »Wie weit ist es bis zur Karawanenroute?«
    »Ungefähr fünfundvierzig Meilen von dem Punkt, wo wir auf den Grat kommen.«
    »Also nördlich von Urvons Armee?«
    »Ja, ein gutes Stück.«
    »Warum ist Nahaz dann daran vorbeigezogen? Warum ist er nicht einfach nach Westen abgebogen?«
    »Er wollte wahrscheinlich die Darshiver und ihre Elefanten nicht im Rücken haben. Außerdem ist er ein Dämon. Ich nehme an, er konnte sich ganz einfach die Gelegenheit für ein Gemetzel nicht entgehen lassen.«
    »Vielleicht. Meinst du, es wird noch am Nachmittag zur Schlacht kommen?«
    »Das bezweifle ich. Elefanten sind nicht so schnell, und die Darshiver marschieren auch vorsichtig. Sie werden bald Rast für die Nacht einlegen.
    Allerdings wird es morgen in aller Frühe schon recht laut zugehen.«
    »Vielleicht könnten wir nachts an der Stelle vorbei, wo sie den Hinterhalt aufgebaut haben.«
    »Das würde ich nicht empfehlen. Ihr werdet keine Fackeln anzünden können, und die Felswand ist hoch und steil. Wenn du hinunterfällst, wirst du wie ein Gummiball bis zum Magan zurückprallen.«
    »Und du bist sicher, daß du nicht fliegen kannst?« brummelte Belgarath.
    »Natürlich bin ich sicher. Nicht einmal mit einem Katapult bekämst du mich in die Luft.«
    »Warum verwandelst du dich nicht in eine Ente?«
    »Wie wär’s, wenn du es tätest?«
    »Also gut, Garion«, meinte Belgarath leicht resignierten Tones. »Dann müssen wohl wir wieder ran.« Er glitt aus dem Sattel und stieg die Kluft hinauf. Seufzend saß auch Garion ab und folgte ihm.
    Sie rannten voraus und suchten das aufgeweichte Gelände mit Ohren und Nase ab. Es war fast Abend, ehe die Kluft vor ihnen endlich breiter wurde und sie den Grat sehen konnten. Als sie ihn erreichten, liefen sie nordwärts durch den allmählich nachlassenden Nieselregen.
    »Großvater«, sagte Garion, »ich glaube, da drüben ist eine Höhle.« Er deutete mit der Schnauze auf einen Spalt im Felsen.
    »Sehen wir nach.«
    Der Eingang zur Höhle war schmal, und sie selbst wurde zunächst auch nicht merklich breiter. Sie war jedoch sehr tief und führte weit in den Felsen hinein. Sie war mehr ein langer Korridor denn ein Raum.
    »Was meinst du?« fragte Garion, als sie beide am Eingang standen und ins dunkle Innere starrten.
    »Sie bietet Schutz vor dem Wetter und ein gutes Versteck während der Nacht. Hol die anderen, ich werde inzwischen versuchen, ein Feuer zu machen.«
    Garion drehte sich um und lief den Grat zurück. Der Regen hatte stark nachgelassen, aber der Wind pfiff, und es wurde merklich kälter.
    Die anderen kamen gerade wachsam aus der Kluft, als Garion sie erreichte.
    »Schon wieder eine Höhle?« jammerte Silk, als Garion berichtete, was er und Belgarath gefunden hatten.
    »Ich werde dein Händchen halten, Kheldar«, beruhigte ihn Sammet.
    »Ich weiß dein Angebot zu würdigen, Liselle. Ich fürchte nur, es wird mir nicht sehr helfen. Mir graut entsetzlich vor Höhlen.«
    »Irgendwann einmal wirst du mir doch noch erzählen müssen, weshalb.«
    »Werde ich nicht! Ich möchte nicht darüber sprechen, ja nicht einmal daran denken!«
    Garion führte sie auf dem schmalen Gratpfad. Ce’Nedras Zweiräder holperte heftig auf dem steinigen Boden. Die selbstzufriedene Miene, mit der sie den Wagen für sich beschlagnahmt hatte, war längst Resignation gewichen, und sie zuckte bei jedem heftigen Ruck zusammen.
    »Etwas Besonderes ist diese Höhle aber nicht«, sagte Beldin kritisch, als sie die Öffnung erreichten.
    »Du darfst gern im Freien schlafen«, versicherte ihm Belgarath.
    »Wir werden den Pferden Scheuklappen anlegen müssen«, erklärte Durnik. »Wenn sie diesen Eingang sähen, würden sie sich weigern, hin-durchzugehen.«
    »Ich fürchte, mir geht es nicht viel besser«, gestand Silk. »Es überrascht einen manchmal wirklich, wie intelligent Pferde tatsächlich sind!«
    »Aber das Wägelchen kriegen wir nicht hindurch«, bemerkte Sadi.
    »Wir können es mit Zelttuch bedecken und Erde darauf streuen«, meinte Durnik. »Dann wird es nicht zu sehen sein – jedenfalls nicht im Dunkeln.«
    »Gehen wir es an«, sagte Belgarath, »damit wir drinnen sind, ehe es noch dunkler

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